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lovely toyboy (German Edition)

lovely toyboy (German Edition)

Titel: lovely toyboy (German Edition)
Autoren: C. Griethe
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an meinem Unterarm aufgehalten und richte teilnahmslos meinen Blick auf den Störenfried neben mir, woraufhin ich mich frage was ich verbrochen habe, dass mir jetzt nicht einmal ein unbehelligter Abgang zusteht.
    „Hallo Süßer. Ich habe schon den ganzen Abend auf dich gewartet“, säuselt mir Gilda ins Ohr, ohne meinen Arm wieder loszulassen. Als wüsste sie ganz genau, dass ich sofort die Flucht ergreifen würde. Dass ihr das allerdings nicht ausreicht, um von allein darauf zu kommen, dass ich keinerlei Interesse an ihr habe scheint über ihren Horizont hinauszugehen. Sodass ich beschließe, es ihr einfach ganz direkt ins Gesicht zu sagen. Selbst wenn es nur ein weiterer erfolgloser Versuch ist. Viel zu viele haben wir davon schon hinter uns. Doch diese Person scheint irgendein Verständigungsproblem zu haben. Weshalb sie nicht schnallt, dass zwischen uns niemals etwas laufen würde. Um keinen Preis der Welt.
    „Geh zurück zu deinen Freunden und warte weiter. Wann kapierst du endlich, dass ich nichts, absolut gar nichts von dir will. Such dir doch einfach irgendeinen anderen Dummen und lass dich mal wieder ordentlich durchnehmen, vielleicht raffst du es dann langsam. Du gehst mir auf die Ketten und merkst es nicht einmal. Wie armselig bist du eigentlich? Verschwinde und lass mich endlich in Ruhe. Du wirst mich niemals kriegen“, fauche ich sie bedrohlich an und lasse keinen Zweifel an der Glaubwürdigkeit meiner Aussage, was sie allerdings wirklich nur ganz kurz aus der Fassung bringt.
    „Das wird dir noch leid tun, Max. Ich kriege immer was ich will und ich werde auch dich kriegen. Glaub mir. Auch du hast eine Schwachstelle und die werde ich finden und dann hole ich mir, was mir zusteht. Dich“, lächelt sie süßlich und kann doch nicht ihre Arroganz hinter ihrer vermeintlich freundlichen Fassade verbergen. Ich habe ihr Ego angekratzt und somit ihren Unwillen auf mich projiziert. Und ein einziger Blick in ihre berechnend kalten Augen beweist mir, dass die Frau nicht alle Latten am Zaun hat. Weshalb ich es auch vorziehe mich nicht länger mit ihr zu befassen und mich ruckartig von ihrem Klammergriff befreie.
    „Du hast sie doch echt nicht mehr alle“, zische ich ihr abfällig zum Abschied vor die Füße, ehe ich eiligst den Club verlasse und in der Dunkelheit der Nacht erstmal tief durchatme. Nur langsam spüre ich die kalte Nachtluft in meine Lungen strömen und setze gemächlich einen Schritt vor den anderen, um zu meinem Auto zu kommen und mich in meiner Wohnung meiner Enttäuschung über diesen Abend hinzugeben. Doch ein komisches Geräusch aus einer Seitengasse hält mich auf und lässt mich ganz automatisch auf sie zulaufen. Als wäre es ein innerer Drang der Quelle auf den Grund zu gehen. Dem ich besser nicht nachgegeben hätte, da mir sämtliche Luft aus meinen Lungen entweicht, bei dem Anblick der sich mir dort bietet.
Als wäre der bisherige Verlauf des Abends nicht schlimm genug gewesen, muss ich jetzt hier stehen und mit ansehen wie Vico gerade diesen dämlichen kleinen Kerl fickt.
    Von hinten drängt er seine Mitte immer wieder gegen den schlanken Körper vor sich, der mit seinen Händen an der kalten Steinmauer vergebens Halt sucht und entlockt dem Typ wohlige Laute. Dass sich mein Herz dabei schmerzhaft zusammenzieht spüre ich kaum. Viel zu sehr bin ich geschockt von dem Bild, welches sich wie heiße Glut in meine Pupillen brennt. Ganz deutlich kann ich Vicos Stöhnen von dem des Anderen unterscheiden und gehe automatisch einige Schritte rückwärts, als sich unter sein Keuchen ein ersticktes „Scheiße“ mischt und er mich auf einmal aus fast schwarzen, von Lust verschleierten Augen ansieht.
    So schnell es mir der Schock erlaubt, drehe ich mich auf dem Absatz um und laufe, die Rufe von Vico hinter mir ignorierend, hastig zu meinem Wagen, um mit Vollgas von dem Parkplatz zu brausen.
    „Gott, ich bin so ein verdammter Vollidiot. Scheiße, scheiße, scheiße“, fluche ich, auf der Fahrt nach Hause, immer wieder wild vor mich hin. Weil meine Enttäuschung sich gerade in Form von Wut entlädt. Wut auf diese dämlichen Gefühle, die alles nur unnötig kompliziert machen. Und so lande ich eine gute halbe Stunde später wieder einmal ziemlich gefrustet in meinem Bett. Obwohl ich wenigstens versucht habe mich mit einer nächtlichen Dusche noch etwas zu entspannen, was leider nicht mal im Ansatz funktioniert hat. Ich fühle mich noch genauso beschissen wie vorher. Wenn nicht sogar schlimmer.
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