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Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)

Titel: Love you, hate you, miss you: Roman (German Edition)
Autoren: Elizabeth Scott
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Wahrscheinlich hat er eine Freundin, vielleicht sogar hier in der Klasse. Super. Der andere Typ – ich weiß nicht. Er hat irgendwas an sich und er schaut auch nicht weg, er hat einfach zurückgestarrt, als ich ihn angesehen habe. Das tun die Typen sonst nicht. Sie lächeln und schauen weg, wenn ich sie ansehe, oder wenden einfach den Blick ab. Ich versteh’s nicht.
    Das Mädchen starrt mich immer noch an. Das wird ein langer Tag.

4
     
     
    Ich hab nicht mit dem Typ rumgemacht, der meinem Blick ausgewichen ist. Ich hatte überhaupt nichts mit ihm. Je öfter ich ihn ansehe, desto klarer wird mir, dass ich ihn gar nicht kenne. Ich hab ihn vielleicht mal auf einer Party gesehen, klar, wie das eben so ist. Jedenfalls hier in der Gegend. Irgendwann trifft man dort jeden.
    In Englisch setzte er sich neben mich und lächelte mich an. »Hey, ich bin Mel.«
    »Hey«, grüßte ich zurück und ich wusste, dass alle – womit ich die Mädchen meine – mich beobachteten. Warum, war nicht schwer zu erraten. Mel wäre ein heißer Typ, wenn er
    1. mir nicht nur bis zur Schulter reichen und
    2. nicht pausenlos quasseln würde. Der Beweis für mich, dass ich wirklich nichts mit ihm hatte. Ich steh nicht auf Schwätzer).
    Diese Leistungskurs-Loser haben ein total schlaues Leben. In Englisch zum Beispiel mussten wir Gruppen bilden und über einen Roman diskutieren. Und so was nennt sich Unterricht?
    Also bitte. Es war mehr wie Stillbeschäftigung, nur noch viel langweiliger.
    Auf jeden Fall kam Mel in meine Gruppe. Die blödeZicke aus Geschichte war auch wieder da. Mel sagte »Caro« zu ihr, und sobald ich den Namen hörte, wusste ich, dass ich sie kannte.
    Julia und ich waren früher mit ihr befreundet.
    Damals, in der Mittelschule, hingen wir eine Weile mit Caro herum. Oder »Corn Syrup«, wie Julia sie nannte. Ich weiß nicht mehr, wann sie diesen Spitznamen aufbrachte, aber er passt wie angegossen. Immer noch.
    Caro warf mir einen Blick zu, als sie sich hinsetzte, schnitt mich dann aber demonstrativ. Der Vierte in der Gruppe war der andere Typ, der mich in Geschichte fixiert hatte. Er sprach mich nicht an, sondern starrte nur auf seinen Tisch, bis Mel sagte: »He, Patrick, was meinst du dazu?«
    Patrick hob den Kopf und zuckte die Schultern, dann sah er mich an, bevor er wieder auf seinen Tisch starrte. Und plötzlich fiel mir wieder ein, dass ich zwar nichts mit Mel gehabt hatte, aber dafür umso mehr mit Patrick. Eindeutig.
    Als er mich ansah, kam alles, was ich verdrängt oder vergessen zu haben glaubte, mit voller Wucht zurück.
    Ich überstand die restliche Stunde, indem ich an die Wand starrte und davon träumte, wie ich mit Julia manchmal nach einer Party zu dem Pfannkuchen-Shop ging, der die ganze Nacht aufhatte, und wie wir Schoko-Pfannkuchen aßen und Kaffee tranken, bis die Bedienung ankam und sagte: »Na, was ist, zahlt ihr jetzt eure Rechnung oder nicht?«
    Sobald die Glocke läutete, ging ich ins Schwesternzimmerund tat so, als hätte ich Bauchkrämpfe. Die Schule alarmierte Mom, die Dad anrief, und Dad wiederum rief in der Schule an, um mit mir zu reden. Er sagte: »Ich habe Laurie angerufen und sie sagt, da musst du jetzt einfach durch.« Pause. »Mein Schatz.«
    Ja, Dad gibt mir neuerdings Kosenamen. Schätzchen hier und Liebes da. Aber es bringt nichts. Man hört sofort, dass er das bislang immer nur bei Mom gemacht hat, dass es ihm eigentlich peinlich ist, so mit anderen zu sprechen.
    »Gut«, sagte ich und legte auf. Blöde Laurie. Wozu ist eine Psychotante gut, wenn sie einem nicht hilft? Das ist doch ihr Job, dachte ich. Und was macht die blöde Kuh? Quält mich nur.
    Die Schulschwester hätte mich normalerweise in die Klasse zurückschicken müssen, aber sie ließ mich dableiben, was ich nett von ihr fand.
    Aber ich hätte wissen müssen, dass das dicke Ende noch kommen würde. Und so war es auch.
    Ich durfte mich hinlegen und die Schwester brachte mir ein Glas Wasser. Als ich ausgetrunken hatte, fing sie von ihrem ältesten Sohn an, der auch mal in Pinewood war. »Ich weiß noch, wie ich dich mit Julia zusammen gesehen habe   …«, sagte sie und bevor sie weiterreden konnte, schnitt ich ihr schnell das Wort ab, behauptete, dass es mir wieder viel besser ging, und ergriff die Flucht.
    Danach musste ich nur noch die letzte Stunde überstehen. Physik, wieder mit den Leistungskurs-Typen.Wieder Gruppenarbeit, aber diesmal sollten wir eine Aufgabe lösen, bei der ein paar Metallkugeln durch eine Vorrichtung
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