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Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Titel: Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)
Autoren: Florian Höltgen
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unverständlich murmelt. Schön.
    Und dann bin ich wieder weg. Aber die Hand bleibt.

Kapitel 28

    „Muss das sein, wenn wir hier sind?"
    Ich kenne die Stimme. Bastian. Er muss irgendwo da im Schwarz sein.
    „Stell dich nicht an", antwortet eine andere Stimme und ich spüre, wie meine Hand gedrückt wird. Ich drücke zurück, weil ich Sven erkenne.
    Plötzlich herrscht eine Aufregung, die da irgendwo hinter dem schwarzen Vorhang in Gang kommt. Aber zu mir dringt sie nicht so richtig vor. Es bleibt schwarz. Oder muss ich etwa einfach nur die Augen öffnen? Wenn das nur ginge ...
    Und dann höre ich auch meine Mutter und später meinen Vater und ich drücke wieder Hände, um zu zeigen, dass ich da bin.
    Ich stehe noch eine Weile auf dem Abstellgleis und warte. Dann sind die Hände plötzlich weg und ich fühle mich einen Moment lang allein.
    „Können Sie mich hören?", fragt eine fremde Stimme.
    „Ja", krächze ich und werde von der Stimme ins Licht gezogen. Der schwarze Vorhang wird durchlässig und verschwommen schaue ich in das Gesicht, das über mir hängt und meine Augen aufreißt und hineinleuchtet. Das tut richtig weh und ich will mich dagegen wehren.

Kapitel 29

    Später bin ich wieder klar. Angeblich hat es zwei Tage gedauert. Und dann erfahre ich, dass ich im Koma gelegen habe. Fast drei Wochen! Schädel-Hirn-Trauma nach einer Schlägerei. Das muss ich erst mal alles ganz langsam verdauen. Überhaupt ist vieles durcheinander.
    Aber meine Eltern besuchen mich und auch Sven und Bastian mit Maike. Allerdings kommen die meist getrennt.
    „Mach dir keine Sorgen", sagt Sven und hält wieder meine Hand. Ich bin beruhigt, dass niemand anderes im Zimmer ist und es sieht. „Sie haben es gut aufgenommen."
    „Was?", frage ich mich schwerer Zunge.
    „Dass du schwul bist." Sven lächelt mir sein schiefes Lächeln zu, mit dem zurückstehenden Schneidezahn. Wie schön er ist.
    „Das wissen die?", frage ich matt.
    „Ja, das blieb nicht aus, nachdem du es quasi überall rausgebrüllt hast." Sven schüttelt den Kopf. „Ich hab dich ja ..." Er bricht ab.
    „... gewarnt", vollende ich den Satz.
    „Ja, aber eigentlich wollte ich das jetzt nicht sagen. Vorwürfe kann ich dir später immer noch machen." Er zwinkert mir zu.
    Dann kommen meine Eltern rein und ich nehme schnell meine Hand aus der von Sven.
    „Bleib ruhig sitzen", sagt meine Mutter, als Sven aufstehen will. Sie legt ihm eine Hand auf die Schulter. Dann schaut sie mich an mit einer Mischung aus Schmerz und Glück. „Wie geht es?"
    „Gut", sage ich, obwohl ich davon sicher noch ein Stück entfernt bin. Dann schießt mir durch den Kopf: Sie wissen es! Und trotzdem sind sie hier. Und Sven auch, obwohl sie es von ihm ja auch wissen müssen.
    „Wollt ihr noch allein sein?", fragt mein Vater und schaut ein wenig unsicher.
    „Nein, nein", wehrt Sven sofort ab, „ich kann ja auch später noch mal wiederkommen."
    „So ein Quatsch", sagt meine Mutter, „bleib ruhig."
    „Wie läuft das Studium?", fängt mein Vater plötzlich an mit Sven zu reden. Irgendwie wirkt es so, als hätten sie das schon die letzten drei Wochen gemacht. Und Sven antwortet und sie reden und irgendwann stehen sie zusammen und meine Mutter sitzt bei mir am Bett.
    „Ich hab dir was zu lesen mitgebracht", sagt sie und legt mir ein paar Zeitschriften hin.
    Lesen empfinde ich gerade als ziemlich anstrengend. Trotzdem freue ich mich.
    „Hat Sven dir alles erzählt?", fragt sie dann und sieht mich forschend an.
    „Ich hab - keine Ahnung", gebe ich zurück.
    Jetzt sieht sie besorgt aus.
    „Alles ist ein - ziemlich weiter Begriff", füge ich an und sorge damit für ein Lachen.
    „Keine Angst, ich will dich nicht aushorchen", sagt meine Mutter und sieht mit einem Mal ganz zufrieden aus.
    Nach einer Stunde gehen sie wieder, nur Sven bleibt noch.
    „Musst du nicht - zur Uni?"
    „Semesterferien", grinst er verschmitzt. „Hast dir für den Mist einen passenden Zeitpunkt ausgesucht."
    „So, und jetzt - erzähl mir alles", sage ich, weil ich das Gefühl habe, dass da noch mehr ist.
    Und Sven erzählt von dem Tag, an dem meine Eltern wie verrückt bei ihm zu Hause angerufen haben und Bastian keine Ahnung hatte, aber er. Natürlich ist er dann irgendwann mit der Sprache rausgerückt, dass ich bei Andy sein könnte. Für Bastian war das ein richtiger Skandal, weshalb er dann auch nicht mehr lockergelassen hat und Sven die ganze Geschichte offenlegen musste. Aber bei Andy war natürlich niemand,
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