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Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)

Titel: Love me, angel (Junge LIebe ) (German Edition)
Autoren: Florian Höltgen
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zu, bis ich ganz dicht bei ihm stehe und sein Aftershave riechen kann, das in meiner Nase betörend Purzelbäume schlägt.
    „Sie können sich ja selbst davon überzeugen, dass es mir fabelhaft geht", flüstere ich ihm verführerisch zu.
    „Also das reicht jetzt!" Bestimmt fängt er mich ab und drängt mich zurück. „Was ist los mit dir?"
    „Was ist los mit Ihnen?", frage ich zurück, weil ich das viel aufschlussreicher finde. Wenn der Dornfels wirklich schwul ist, warum stößt er mich dann weg?
    „Ich schlage vor, dass wir unser Gespräch auf einen anderen Tag verschieben", schließt der Dornfels und öffnet die Toilettentür, um mich rauszuwinken.
    Widerwillig komme ich der Aufforderung nach. „Sie verstehen das alles nicht."
    „Was gibt es denn auch zu verstehen?" Verzweifelt ringt er um Fassung. „Hast du irgendwas genommen?"
    Ich grinse breit. „Die Standardfrage."
    „Lassen wir es für heute gut sein", sagt der Dornfels matt.
    „Wissen Sie eigentlich, dass Schwule einen lebenswichtigen Beitrag leisten?", platzt es plötzlich aus mir heraus. „Die ganze Schöpfung ist darauf ausgelegt. Schwule halten die Gesellschaft zusammen. Ohne uns würde die Erde in zwei Hälften brechen und alles würde den Bach runtergehen."
    Ich muss zwar zugeben, dass das gerade nicht so passt, aber ich finde den Gedanken einfach nur genial und muss ihn unbedingt mitteilen. „Und da fragt man sich doch, wie die ganzen Heteros auf die Idee kommen, die Schwulen niederzumachen, oder? Die müssten uns eher die Füße küssen, weil wir alles zusammenhalten!"
    Meine Anklage wird gekonnt durch den Pausengong unterstrichen und ich habe das Gefühl, als wäre ich persönlich für diese Meisterleistung an Effekt verantwortlich.
    Der Dornfels guckt mich nur entgeistert an, weil er mir nicht mehr folgen kann. Wie denn auch? Der ist nur ein normaler Lehrer, ein Mensch ...
    Und dann ist der Gang voller Schüler und es ist so, als ob ein Fluss aus Menschen an uns vorbeitreibt und wir die Felsen sind.
    „Schwuchtel", sagt plötzlich jemand und ich erkenne sein Gesicht. Das ist der Schlägertyp, der mir letzte Woche gedroht hat, als ich mir den Fuß umgeknickt habe.
    „Wichser!", schreie ich zurück.
    „Stopp!", ruft der Dornfels. „Du gehst schön weiter", sagt er zum dem Typ.
    „Weißt du eigentlich, dass dein Vater mein Kunde ist?", lache ich und sehe zu, wie dieser kleine Mensch dort unten rot wird vor Zorn. „Dein Vater kommt aber nicht zum ficken, der lässt sich ficken!"
    Der Dornfels hält den Typen zurück. Es sieht fast so aus, als ob der Kerl von meinem Schutzschild zurückgeschleudert wird. Ja, ich bin unverwundbar!
    „Stephen!", fährt der Dornfels mich an. „Geh nach Hause, verdammt!"
    Ich lache. Ja, nach Hause. Ich habe meinen Eltern ja ein paar Neuigkeiten mitzuteilen. Aber das ist kein Problem. Nicht für mich, nicht jetzt.
    Voller Erkenntnisse lasse ich mich von dem Strom mitreißen. Es schwemmt mich aus der Schule an den Tag, der schöner nicht sein könnte. Und alles lacht und freut sich um mich herum und plötzlich ist Bastian neben mir, der noch nicht verstanden hat und Fragen stellt und Fragen, Fragen, Fragen ...
    „Ich bin jetzt schwul", sage ich ihm direkt ins Gesicht und genieße dieses Unverständnis in seinen Augen. Neben ihm steht Maike und sie halten Händchen.
    „Laber nich", bringt Bastian schließlich hervor.
    Ich kläre ihn auf, weil er als mein bester Freund schließlich ebenfalls auf die nächste Ebene kommen muss. Er soll wissen, wie das alles funktioniert, und dass es genau so und nicht anders Sinn macht und ...
    „Vorsicht!", schreit er plötzlich und ich lache, weil Maike und er die Augen aufreißen wie Kaninchen im Fuchsbau. Ich lache, weil niemand versteht, wie schön das Leben ist, wenn man hinter den Vorhang guckt.
    Und dann sehe ich plötzlich den Schwachmaten, der mir noch die Fresse polieren will. Soll er nur, ich ...

Kapitel 25

    Schwarz.

Kapitel 26

    Ich stehe auf dem Abstellgleis. Andy liegt neben mir und wir schauen uns an. Bis in die Seele, nur dass auf seiner Seite kaum noch was übrig ist von seiner Seele. Eine Hülle, die mich anlächelt. Und ringsum ist es schwarz, als gäbe es nichts anderes mehr.
    „Was ist?", frage ich.
    „Warum?", fragt Andy zurück.
    Warum weiß ich auch nicht. Und was ist, will er mir nicht sagen.

Kapitel 27

    Ich spüre eine Hand. Andy ist weg und es ist immer noch schwarz. Aber da ist eine Hand, die meine hält und eine vertraute Stimme, die
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