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Lost Vampire - Das Ende der Welt

Lost Vampire - Das Ende der Welt

Titel: Lost Vampire - Das Ende der Welt
Autoren: Beth St. John
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sich fallen. Heiße Tränen quollen in seine Augen und ein nie gekannter Schmerz schien sein totes Herz wie eine Schraubzange zu zerquetschen. Ever zu verlieren bedeutete alles zu verlieren. Plötzlich keimte ein Funken Hoffnung in ihm auf, der ihm in über 250 Jahren nicht in den Sinn gekommen war, und fing rasend schnell Feuer in seinem Kopf.
    „ Ich kann sie verwandeln! Vielleicht ist es noch nicht zu spät“, hörte er sich selbst aufgebracht erklären. Er spürte, wie seine strahlend weißen Eckzähne länger und spitzer wurden. Bevor er sich selbst die Pulsadern an seinem Handgelenk aufreißen konnte, um Ever sein schwarzes Blut einzuflößen, hielt ihn der Wächter zurück.
    „ Nicht, George! Ihr Herz schlägt nicht mehr. Lass sie in Frieden!“
    James Hand auf der Schulter des Vampirs fühlte sich an wie eine tonnenschwere Last.
    Erst jetzt bemerkte der Vampir ein bläuliches Glühen um seinen alten Freund Sam. Es war nicht der kalte, gefährliche Glanz, welcher Sam manchmal in seiner Rage umgab, sondern freundliches, helles Lodern. Es strahlte von ihm ab wie eine brennende Aura aus bläulichem Licht und es erhellte seine Augen und seine Haare.
    James und George starrten Sam an.
    „ Ich spüre ihn jetzt, James, ich spüre den Engel in mir“, flüsterte Sam mit seiner fremdartig sanften Stimme an den Wächter gewandt. „Ich lasse Ever nicht gehen, ich hole sie zurück.“
    Er schob den Vampir mit einer einfachen Geste beiseite und nahm die leblose Ever in den Arm. Er presse ihren toten Körper an seine Brust und drückte dann mit einem sanften Lächeln seine Stirn gegen die ihre. Sams Umarmung wirkte liebevoll und zärtlich. Der Lichtschein, der die beiden nun einhüllte, ließ den Vampir instinktiv zurückweichen, da die Strahlen so sehr auf seiner Haut brannten wie das Licht der Sonne. Schützend hielt er sich den Arm vor die Augen. James stand stumm an Ort und Stelle und beobachtete die Geschehnisse.
    Als das Licht sich zu einem schwachen Glühen reduzierte und schließlich ins Nichts auflöste, glich Sam wieder dem alten, gewöhnlichen Sam. Ever jedoch regte sich in seinen Armen und begann zu husten.
    „ Sam“, sie blickte den schönen Engel bewundernd an, doch er war nicht imstande, etwas zu sagen. Stattdessen lachte er glücklich und drückte Ever fest an sich. Er streichelte ihr über den Rücken und sie spürte, wie seine wärmende Kraft sie ganz erfüllte. Sie fühlte sich verstanden und geborgen wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Ever wünschte sich, dass dieser Moment niemals endete.
    George und James knieten sich nun neben Ever. Der Vampir küsste sanft ihre Stirn. „Mein Gott! Du lebst! Wie fühlst du dich?“, fragte er besorgt und zog sie weg vom Sam dicht an sich.
    Am liebsten hätte sie sich wie ein junges Tier an Sam festgekrallt, doch langsam schien sie wieder klare Gedanken fassen zu können. Sie rieb sich die Schläfen. „Keine Ahnung“, murmelte sie dann und erwiderte Georges Umarmung.

Kapitel 15
    10. Juli. Toms Bar & Grill. Mitten in der Nacht.
     

    Ben Jackson musste kurz davor gewesen sein, den Laden zu schließen, als vier verwegene Gestalten auftauchten. Es war ein ungewöhnlich ruhiger Abend gewesen in Torch Creek. Umso überraschter schien er, als die vier Gäste sich an einem der Tische breitmachten – offenbar mit der Absicht, länger zu bleiben. Einen Moment später kam George an die Theke, um drei Bier, eine Coke und „alles Essbare, das du auf die Schnelle machen kannst“ zu bestellen.
    Sam saß am Kopfende des Tischs und wirkte vergnügter als sonst. „Kennt ihr den schon? Kommen ein Vampir, eine Gestaltwandlerin, ein Wächter und ein gefallener Engel nach dem Weltuntergang in eine Bar...“
    Alle lachten.
    „ Auf einmal also doch?“, hakte Ever amüsiert nach. Sie sah äußerlich immer noch mitgenommen aus, fühlte sich aber voller Kraft und Energie. Neben ihr wartete ein leerer Platz auf George. „Woher dein Sinneswandel?“
    „ Ich schätze, es gibt das eine oder andere Ereignis, das selbst ich als eindeutigen Hinweis akzeptieren muss.“ Sam fuhr sich mit einem Grinsen durch die blonden Haare und Ever sah ihm tief in seine Augen. Für den Bruchteil einer Sekunde lag Magie in der Luft.
    Einen Moment später erschien George mit einem großen Tablett und er nahm die Getränke und ein paar Schalen mit Snacks herunter.
    „ So viel zum Thema Weltuntergang“, murmelte George und Ever rutschte zu ihm hinüber, nachdem er sich neben ihr hingesetzt hatte.
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