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Lost Secrets 3

Lost Secrets 3

Titel: Lost Secrets 3
Autoren: Lara Steel
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Anblick all dieser Akten, in die sie sich bis über die Ellbogen hinein zu vergraben gedachte, sank ihr der Mut.
    „Hier gibt es eine Menge Scheiße, durch die wir waten müssen“, kommentierte Eric.
    „Dann sollten wir wohl besser anfangen.“
     
    *
     
    Fast drei Stunden später hatte Heather auf einem Block die wichtigsten Daten über Andrew Bowler zusammengefasst.
    „Geboren 1976, Eltern unbekannt, aufgewachsen im Kinderheim St. Mary in Sussex, nachdem er in einer Kinderklappe entsorgt worden war.“ Heather sah kurz über das Papier hinweg Eric an, bevor sie fortfuhr. „Flog von so ziemlich jeder halbwegs respektablen Schule und setzte sich am Tag seines achtzehnten Geburtstages auf Nimmerwiedersehen ab, um dann das erste Mal mit 21 dem Haftrichter wegen versuchter Vergewaltigung vorgeführt zu werden. Es folgten Anklagen und Bewährungsstrafen wegen Prügeleien, Pöbeleien, Einbrüchen. Dann die erste Haftstrafe mit 23 wegen bewaffneten Raubüberfalls. Dann tauchte er ab und verschwand volle neun Jahre von der Bildfläche, bevor …“ Heather atmete tief durch und beschloss es auszusprechen. „… bevor er Jake erschoss und von mir getötet wurde. Es wurden über zweihundert Entführungen aus Serbien, Weißrussland, der Ukraine und Russland von Mädchen und Jungen rekonstruiert, die er an Bordelle und Zuhälter im Londoner Umkreis verschachert hatte.“
    Erics Gesicht blieb konzentriert. „Gehen wir mal davon aus, dass die Morde, die Entführung deiner Mutter irgendwie mit Bowler zusammenhängen … dann wäre die einzig logische Erklärung, dass Mills versucht hat an dir Rache zu nehmen.“
    „Und was ist mit den Morden, den Ritualen, den angemalten Haaren und den immer wieder exakt übereinstimmenden Stichen bei den Opfern? – das passt doch nicht zu einem simplen Racheakt. Außerdem hatte Bowler keine Familie. Keine Frau. Keine Kinder. Niemanden. Er war allein und hat mit seinem Verhalten dafür gesorgt, dass sich daran auch nie etwas änderte.“ Sie legte den Block weg und fuhr sich frustriert mit beiden Händen durch die Haare. „Er war eiskalt und hat ein Vermögen damit gemacht, dass er unschuldige Mädchen und Jungen an geile Freier verkauft hat, ihre Jungfräulichkeit an den Meistbietenden versteigerte. Niemand würde für so einen Menschen Rache üben!“
    „Wohl kaum.“ Eric verschränkte die Arme auf dem Tisch. „Irgendein wichtiges Puzzleteil fehlt uns.“
    „Ja, das sehe ich auch so.“ Sie schob eine rote Strähne hinters Ohr und lehnte sich zurück. „Mir brummt der Schädel. Aber weißt du was? Irgendwie tut es gut. Ich hatte große Angst davor die Akte von Bowler zu lesen, aber jetzt sehe ich die Jämmerlichkeit seiner Gestalt … in ihrer ganzen beschissenen Pracht. Es ist ein bisschen, wie wenn man Angst im Dunkeln hat, und sich so lange in einem stockdunklen Raum einsperrt, bis man keine Angst mehr hat. Weißt du, was ich meine?“
    „Ich denke schon.“ Eric stand auf und holte zwei Coladosen aus dem Kühlschrank. „Apropos dunkel“, sagte er. „Es ist Abend. Ich habe Hunger. Wir haben alles gesichtet, was man sichten kann, und meine Gehirnwindungen haben jetzt die Konsistenz von Babybrei. Ich schlage vor, wir essen etwas.“
    „Und dann?“
    Er gab ein abwägendes Achselzucken von sich. „Ich gebe zu, dass deine Anwesenheit mir die Aussicht auf uneingeschränkten Zugang zu hemmungslosem Sex mit dir verspricht. Eine außerordentlich reizvolle Vorstellung.“
    Heather lächelte und spürte gleichzeitig, wie die Spannung ein wenig aus ihrem Körper wich. „Ja, das finde ich auch.“
    Sie nahm den letzten Schluck aus ihrem Teepott und hatte das Gefühl, dass es purer Rum war. „Weißt du was?“
    „Was?“
    „Seit ich dich kenne, ist die Erinnerung an Jake weniger schmerzhaft geworden.“ Sie senkte kurz den Blick, bevor sie wieder Erics Augen fand, leuchtende Türkise, die ihr versprachen niemals etwas vor ihr zu verbergen. „Ich hätte nicht gedacht, dass das jemals möglich sein würde.“
    Eric hob seine Teetasse wie ein Weinglas um ihr zuzuprosten. „Das ist das Schönste, was ich jemals aus deinem Mund gehört habe.“ Er beugte sich über den Tisch und kam ihr auf halbem Weg entgegen. „Küss mich!“, verlangte er. Und sie gehorchte ihm nur zu gerne.
    Seine Berührung war aufregend und aphrodisierend, aber gleichzeitig wie Balsam. Er heilte die schmerzhaften Stiche in ihrem Herzen und verlangte nichts, was sie nicht zu geben bereit war.
    Gerade als Eric
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