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Lost on Nairne Island

Lost on Nairne Island

Titel: Lost on Nairne Island
Autoren: Eileen Cook
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rebellischer Klon. Sehr originell.«
    Â»Verpiss dich!«
    Â»Isobel!« Jetzt tauchten meine Mom und Dick in der Tür auf. Das Gesicht meiner Mutter war ganz rot. Ich hatte das Gefühl, dass sie mit meiner Wortwahl nicht ganz einverstanden war.
    Â»Hast du gehört, was er zu mir gesagt hat?«, fragte ich sie.
    Â»Nein, und wir wollen es auch gar nicht wissen.« Dick verschränkte die Arme und warf sowohl Nathaniel wie auch mir einen strengen Blick zu. »Wir werden uns da nicht einmischen. Denkt ihr etwa, wir kriegen nicht mit, was hier läuft? Wir sind jetzt eine Familie. Du kannst nicht länger erwarten, dass deine Mom automatisch auf deiner Seite ist, genauso wenig wie Nathaniel das von mir erwarten kann. Ihr werdet das schon unter euch regeln müssen. Ich kann nur hoffen, dass ihr das irgendwann ohne eine derartige Ausdrucksweise schafft.«
    Â»Aber sie …«, wollte Nathaniel einwenden.
    Â»Nathaniel, du vergisst deine gute Erziehung«, blaffte Dick ihn an. Nathaniel schluckte hinunter, was auch immer er hatte sagen wollen, und stand stocksteif da, als wäre er Schüler einer Militärakademie. »Also ehrlich, ihr beide führt euch auf wie kleine Kinder.«
    Â»Sie will in dieses Zimmer einziehen«, sagte Nathaniel, wobei er jedes einzelne Wort betonte. »Ich habe versucht, ihr zu erklären, dass das nicht geht.«
    Ich würde ganz sicher nicht so leicht aufgeben. »Du meintest doch, ich könne mir ein beliebiges Zimmer aussuchen. Hier wohnt ja offensichtlich keiner, also was soll die ganze Aufregung?« Das war nun mal das Zimmer, das ich wollte. Es war nicht nur das einzige Zimmer, in dem ich mir vorstellen konnte, das kommende Jahr zu überstehen, es war zudem noch etwas abgeschieden vom Rest des Hauses. Wenn ich hier überleben wollte, brauchte ich auf jeden Fall ein wenig Abstand.
    Â»Wie bist du überhaupt hier hochgekommen?«, wollte Nathaniel wissen. »Die Tür zu diesem Stockwerk ist doch abgeschlossen.«
    Â»Sie war nicht abgeschlossen«, protestierte ich.
    Â»Sie ist immer abgeschlossen.«
    Â»Okay, du hast mich erwischt. Ich hab das Schloss mit der Brechstange geöffnet, ein kleiner Trick, den ich von meinen zwielichtigen Freunden gelernt habe, denn wie du weißt stamme ich nicht aus so erlauchten Kreisen wie du.«
    Â»Isobel, also ehrlich. Was ist nur in dich gefahren?« Meine Mom schüttelte den Kopf, als würde sie mich nicht wiedererkennen.
    Â»Die Tür war aber wirklich nicht abgeschlossen«, wiederholte ich.
    Â»Das war das Zimmer meiner Schwester«, erklärte Nathaniel schließlich.
    Mit einem Mal schien alle Luft aus dem Raum gewichen zu sein. Mom sah mich an, als würde sie mir die Schuld daran geben, dass dieses unangenehme Thema zur Sprache gekommen war. Woher hätte ich denn bitte wissen sollen, dass das Evelyns Zimmer war? War ja nicht so, als gäbe es an der Tür ein Namensschild. Und auch an den Wänden oder in den Regalen war nichts, was auf einen früheren Bewohner hingedeutet hätte. Außerdem, warum war ihr Zimmer so weit weg von den anderen gewesen? Mit einem Mal fiel mir das Plüschzebra wieder ein. Scheiße. Ich wette, das hatte auch Evelyn gehört. Das Stofftier lag gleich neben meiner Tasche auf dem Boden. Sah nicht so aus, als hätte es irgendeiner bemerkt. Mit einer stummen Entschuldigung kickte ich es unters Bett, sodass es außer Sichtweite war. Ich wollte nicht, dass man mir vorwarf, ich würde mir neben dem Zimmer des Mädchens auch noch seine Spielsachen unter den Nagel reißen.
    Â»Nun, wenn Isobel gern dieses Zimmer hätte, dann soll sie es haben«, entschied Dick. Ich hätte nicht sagen können, wer angesichts dieser Ankündigung überraschter aussah.
    Â»Dad!« Nathaniel wirkte aufrichtig schockiert. Mir war klar, dass er in dem Fall mit der Unterstützung seines Vaters gerechnet hatte.
    Â»Sie kann sich doch auch ein anderes aussuchen«, beeilte sich Mom zu entgegnen. »Wir wollen keine Umstände bereiten.«
    Â»Wir können dieses Zimmer ja nicht in einen Schrein verwandeln, um der Vergangenheit zu gedenken«, meinte Dick mit einem schwachen Lächeln. »Mir hätte klar sein sollen, dass ein Mädchen gern ein eigenes Badezimmer und etwas Platz für sich allein hat. Geh du ruhig und hol deine Sachen hier herauf.«
    Â»Im Ernst?«, hakte ich nach.
    Â»Das war Evies Zimmer«,
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