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Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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dabei ihr Messer weg, „machen sich die Fische zuerst darüber her. Es ist vielleicht genug für zehn Herzschläge.“
    „Bist du sicher? Ich mag meine Finger eigentlich.“
    „Ich auch.“ Sie schenkte ihm ein sündiges Lächeln, so unerwartet, dass sich auch seine Lippen bogen. „Die Pflanze ist eine Delikatesse für sie – mein Vater belohnt sie damit, wenn sie für ihn einen Feind erledigt haben.“
    „Zurück ins Boot“, befahl er und wartete, bis sie hineingestiegen war, ehe er den großen Klumpen der Pflanze ins Wasser fallen ließ. Während die ekligen weißen Fische mit den blassrosa Augen hektisch ausschwärmten, tauchte er seine Finger ins seichte Wasser und flüsterte: „
Eure Hilfe ersuche ich, von einem Wächter zum anderen. Die Zeit zu erwachen ist gekommen.“
    Zähne kratzten an seinen Fingern, als er sie gerade aus dem Wasser zog. Liliana schrie verzweifelt auf, als sie sah, wie Blut heiß und glänzend seinen – noch vollständigen – Finger hinabquoll. „Du kannst es später mit einem Kuss heilen“, sagte er, den Blick auf den See gerichtet.
    Die Oberfläche blieb still. Die Fische hatten sich beruhigt.
    „Micah“, flüsterte Liliana nach einem Blick auf die Uhr, die sie um ihren Hals trug. „Es ist schon fast Mitternacht.“
    „Geduld.“
Da.
Eine Wasserblase, zu groß für einen Fisch.
    Micah rannte ans Heck des Bootes und begann, es in den See zu schieben. Im letzten Moment sprang er hinein. „Rudere, Lily!“
    Ein leises Knirschen ertönte überall um sie herum, und Liliana wusste, die widerlichen Fische mit den rosa Augen fraßen am Boot. Kalter Schweiß brach auf ihrem Rücken aus, als sie das Ruder aus dem Wasser hob, um es wieder darin zu versenken, und dabei eine der schrecklichen Kreaturen aus dem Wasser hob, die ihre Zähne in das Holz vergraben hatte und an der Luft zappelte. „Micah.“
    „Wir sind fast an der tiefsten Stelle.“
    Das beruhigte sie nicht, weil es ihnen jede Möglichkeit zur Flucht abschnitt. Aber sie hatte versprochen, Micah zu vertrauen, also ruderte sie wild entschlossen weiter … und ließ fast das Ruder fallen, als ein riesiger Tentakel auftauchte und sich um den Rumpf des Bootes legte. Ein weiterer glänzender Tentakel erschien auf der anderen Seite.
    Sie spürte ein Zerren und merkte, dass Micah ihr das Ruder abnahm und es ins Boot legte. „Halt dich fest“, warnte er sie, ehe das Wasser zu wirbeln begann und sie in einer Geschwindigkeit durch den See rasten, bei der sie sich nur noch festklammern konnte, bis ihre Knöchel weiß hervortraten. Überall im See tauchten weitere geheimnisvolle Kreaturen auf, die gespenstisch sangen, ihre Leiber so riesig, dass es kaum zu fassen war, ihre Kiefer, mit denen sie langsam die bösartigen Kreaturen ihres Vaters verschlangen, unglaublich massiv.
    Begeistert wischte sie sich das schmutzige Wasser aus dem Gesicht und hielt sich gut fest. Sie rasten direkt auf das Ufer zu – und damit auf die Rückseite der Burg. Die Tentakel glitten davon, als sie seichtere Gewässer erreichten, aber der Schwung warf sie gegen das felsige Ufer und zerschmetterte beim Aufprall das Boot.
    Liliana kletterte auf die Felsen, Micah dicht hinter ihr, und sah zur brodelnden Oberfläche des Sees zurück. „Die Kreaturen meines Vaters sind tödlich.“ Sie konnte sehen, wie die Fleischfresser sich an den Tentakeln festgebissen hatten, die durch die Luft wogten. „Sie werden den Wächtern wehtun.“
    Micah hatte sich bereits umgedreht, um seine Finger ins Wasser zu stecken. Die Fische waren zu abgelenkt, um auf ihn zu achten. „
Schlaft wieder“
, sagte er. „
Wacht auf, wenn der See wieder rein ist. Habt meinen Dank.“
    Der See beruhigte sich augenblicklich. Die Wächter tauchten in die Tiefen hinab, wohin ihnen die fleischfressenden Fische nicht folgen konnten. „Sie haben überlebt“, flüsterte sie. „Die ganze Zeit hat mein Vater geglaubt, das Land hätte sich ergeben, aber sie haben überlebt.“ Ein wildes Glücksgefühl breitete sich in ihr aus. „Wenn sie überlebt haben, muss es auch andere geben.“
    Micah grinste sie an, und die tödliche Kälte des Abgrunds lag in seiner Miene. „Es wird Zeit, das Monster zu vernichten, Lily.“
    Ein Kreischen über ihnen schnitt ihre Antwort ab. Als sie den Kopf hob, entdeckte sie die lodernde Gestalt eines Feuertänzers. Auf seiner Bahn sandte er Flammen hinab, und erst da merkte Liliana, dass Teile der Insel brannten.
    „Das Bestiarium!“, rief sie Micah zu, als sie
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