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Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Lord der toten Seelen: Royal House of Shadows (German Edition)
Autoren: Nalini Singh
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Blutschild des Magiers, als wäre es überhaupt nicht vorhanden, packte das Monster am Hals und zerrte es ans Fenster. „Sieh hin“, sagte er und zwang den Blick des Mannes auf den Wald, der lichterloh brannte. „Wenn wir hier fertig sind, ist nichts von deinen Hinterlassenschaften mehr vorhanden.“
    Ein Lachen, bitter vor Bosheit. „Dann musst du Liliana auch umbringen.“
    Micah schlug den Schädel des Blutmagiers gegen den Stein, sodass der Knochen brach. „Sie ist nicht dein Erbe“, flüsterte er dem Mann ins Ohr, ehe er ihm das Genick brach. „Sie ist allein sie selbst.“
    Die Insekten verschwanden mit dem Tod des Blutmagiers, aber Micah wollte sichergehen, dass das Böse nicht wiederauferstand. Er nahm sein Schwert, das er neben der Tür fallen gelassen hatte, hieb dem Mann den Kopf ab und fasste ihn an den Haaren, als er zurück zu Liliana rannte.
    „Nein!“
    Sie hob das Kinn und bemühte sich, ihre Augen offen zu halten – aber dann entdeckte sie seine Trophäe. „Er ist tot.“ Sie schenkte ihm ein rotes Lächeln.
    Er warf den Kopf dem Schnappdrachen hin, der ihn aufgeregt mit dem Maul fing … und mit gieriger Freude zubiss, ehe er an ihnen vorbei auf den Rest des Leichnams zuwatschelte. Micah wischte sich die Hände an der Hose ab und legte sie an Lilianas Gesicht. „Du darfst nicht sterben, Lily.“ Er versuchte wieder und wieder, ihre Wunden mit der tiefen Magie in ihm zu schließen, aber ihm wurde schmerzlich bewusst, dass seine Macht nicht die des Heilens war.
    „… in Ordnung.“ Ein Flüstern.
    „Nein,
nein
.“ Er spürte etwas Nasses auf seinen Wangen und merkte, dass er weinte. „Du hast mich zum Weinen gebracht, Lily. Dafür werfe ich dich viele Tage in den Kerker.“
    Als ihre Lider sich flatternd schlossen, fuhr er sie an: „Hilf mir! Sag mir, was ich tun soll!“
    Die Erde, Micah. Ich habe gelesen …
    Der Gedanke schien sie den letzten Rest ihrer Kraft gekostet zu haben, denn ihr Kopf kippte nach vorn, und sie regte sich nicht mehr. Er weigerte sich zu glauben, dass sie tot war, und fing an, ihren Körper von den Speeren zu befreien. Als ein weiterer Mann an dem toten Tausendfüßler vorbei die Treppe hinaufgerannt kam, hob Micah gerade lange genug den Kopf, um silberne Augen mit goldenen Flecken zu sehen – zu erkennen –, ehe er sich wieder hektisch seiner Aufgabe zuwendete. „Sie darf nicht sterben.“
    Nicolai half ihm augenblicklich, die Speere zu entfernen. Ihre Hände waren innerhalb von Sekunden in Blut gebadet. Sobald sie den letzten Speer entfernt hatten, nahm Micah Lily in die Arme und rannte die Treppe hinab, an einer erstaunten Frau mit weichem braunen Haar vorbei und hinaus in die verdorbenen Gärten. Diese Erde war zu gebrochen, zu beschmutzt, um so zu heilen, wie sie es einst vor langer Zeit für die königliche Familie getan hatte. Aber er musste es versuchen. Er legte Liliana auf den Boden, schnitt sich in die Handflächen und legte sie auf sein Land.
    Die Erde fing unter seinen Handflächen an, sich mit einem Hauch Grün zu überziehen, aber langsam, viel zu langsam. Doch da erschien auf Lilys anderer Seite ein weiteres Paar blutender Hände. Dann ein drittes Paar – das eines grünäugigen Mannes mit dunklem Haar. Und noch ein viertes, weiblich und zart wie das blonde Haar, das das Gesicht seiner Schwester umrahmte. Und das Land um Liliana herum wurde endgültig grün. „
Rette sie“
, flüsterte Micah der Erde zu. „
Rette die, die geholfen hat, dich zu retten.“
    Die Erde versuchte es, aber sie war zu beschädigt, und in Lilianas Adern floss kein Blut von Elden.
    „Nein, nein!“
    „Micah, es tut mir leid.“
    Er ignorierte die Stimme seiner Schwester, so voller Trauer, nahm Lilianas reglosen Körper in die Arme und weigerte sich, loszulassen. „Hilf mir, Lily“, flüsterte er wieder und barg sein Gesicht in ihren Haaren. Es weckte eine Erinnerung in ihm, an ein anderes Mal, als er sie im Schoß gehabt hatte. Ihr Haar hatte sein Kinn gekitzelt … und die Luft hatte nach Blut gerochen.
    „Schlitz mein Handgelenk auf.“ Er hielt es seiner Schwester hin, und dafür, dass sie keine Sekunde zögerte, würde er sie immer lieben. „Hier, Lily, nimm“, sagte er und presste das Handgelenk an ihren Mund, an ihre Wunden, an jeden Teil von ihr, den er erreichen konnte. „Du musst mich nicht im Schlaf umbringen. Ich gebe es dir freiwillig.“
    Eine endlos lange Zeit passierte gar nichts, ehe ihr Körper zusammenzuckte und die Magie in ihr die
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