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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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und Bikerstiefel mit Schnallen. Der ausgeprägte, perfekte Schwung seiner Muskeln war bemerkenswert, und noch auffallender waren die Messer, die an seinem Bizeps befestigt waren, und außerdem das Heft eines antiken Dolches, der in seinem linken Stiefel steckte. An den Unterarmen trug er silberne Armschienen, und während er sich den Schatten näherte, löste er eine lange Schnur von seinem rechten Handgelenk. An jedem Ende dieser Schnur war eine Metallkugel, die etwa die Größe eines Golfballs hatte. Sie blitzten im Licht und gaben ein metallisches Geräusch von sich, während er ging.
    Es war offensichtlich, dass er sich zu einem Kampf rüstete, aber nirgendwo befanden sich Daimons in der Nähe. Wenn da welche gewesen wären, hätte sie es spüren müssen.
    Und noch immer war das merkwürdige Flüstern zu hören.
    Kat kroch durch die Bäume und versuchte zu erspähen, wohin er ging.
    Ohne Vorwarnung wurde etwas nach Sins Kopf geschleudert. Er duckte sich, richtete sich wieder auf und schwang die Schnur über seinen Kopf wie ein Cowboy sein Lasso. Die Kugeln pfiffen einen Augenblick durch die Luft, ehe er die Schnur losließ und die Kugeln durchs Laub flogen.
    Ein Schrei zerriss die Nacht.
    Kat erstarrte, als sie erkannte, was Sin veranlasst hatte, seine Waffe zu werfen. Zuerst sah es aus wie eine schöne Menschenfrau, bis sie den Mund öffnete und eine doppelte Reihe von scharfen Fangzähnen sichtbar wurde. Doch noch schlimmer als die Fangzähne war das Blut, das ihr vom Kinn tropfte. Menschliches Blut, das genauso rot war wie die Augen dieses Wesens.
    Und sie war nicht allein. Insgesamt waren sie zu dritt – die Frau und zwei stämmige Männer. Kat hatte solche Wesen wie diese noch nie gesehen. Sie gehörten ganz klar nicht zur menschlichen Rasse, obwohl sie die Körper von Menschen hatten. Sie kommunizierten miteinander in dieser merkwürdigen Sprache, die sich anhörte wie die Laute eines Frettchens oder eines Delfins.
    Gemeinsam gingen sie auf Sin los. Er duckte sich und schleuderte den Ersten, der ihn erreichte, über seinen Rücken nach hinten. Mit einer weichen, fließenden Bewegung zog er den Dolch aus seinem Stiefel und stieß nach dem zweiten Mann. Der Dämon packte Sins Arm und schlug seine Fangzähne in dessen Hand.
    Sin fluchte, stieß die Kreatur mit dem Knie in den Magen und drehte sich rasch um, um sich mit der Frau zu befassen. Die Dämonin zuckte zurück, nur Sekundenbruchteile, ehe sein Dolch ihr den Hals aufgeschlitzt hätte.
    Der erste Mann rappelte sich hoch und wollte Sin von hinten angreifen, aber Sin drehte sich um und warf sich zu Boden, sodass der Dämon auf den anderen stürzte, der Sin gebissen hatte. Sin wickelte eine weitere Schnur von seinem linken Arm ab, erhob sich und schlang die Schnur der Frau um den Hals. Sie schrie kurz auf, dann wurde ihr Kopf vom Körper abgetrennt und fiel zu Boden.
    Kat wandte sich ab und krümmte sich bei diesem Anblick, die Galle stieg ihr in die Kehle.
    Die anderen beiden Dämonen schrien auf, dann rannten sie davon. Sin verschränkte die Arme vor der Brust, riss sich rechts und links die Messer vom Bizeps und warf sie den Fliehenden in den Rücken. Die beiden stürzten zu Boden, krümmten sich und schrien im Todeskampf.
    Ein einzelner letzter Schrei – dann waren sie still.
    Kat war schockiert von dem, was sie sah. Es war scheußlich und empörend, und etwas an Sin verriet, dass er das, was er tat, wesentlich mehr genoss, als er sollte. Es war, als sei er stolz darauf, den anderen so viel Schmerz zuzufügen, wie er nur konnte.
    Der Mistkerl ist total krank.
    Sin sah den Männern noch ein paar Augenblicke zu, dann ging er zu der Frau, die überfallen worden war. Aber für sie kam jede Hilfe zu spät. Sogar aus dieser Entfernung erkannte Kat, dass die Frau tot war, ihre glasigen Augen starrten hinauf zum sternenübersäten Himmel, und ihr Körper war von dem tödlichen Angriff gezeichnet.
    Die arme Frau.
    Mit grimmigem Gesicht drückte Sin der Frau die Augen zu und flüsterte ein altes sumerisches Gebet, damit ihre Seele trotz der Gewalt, die ihr das Leben genommen hatte, in Frieden ruhen möge. Seine Handlungsweise überraschte Kat. Das schien überhaupt nicht zu dem zu passen, was dieser Mann zuvor getan hatte.
    Zumindest dachte sie das, bis er ein Messer aus dem Rücken eines der Dämonen zog. Aus seiner rechten Hand ließ er eine Flamme aufsteigen und erhitzte damit die Klinge, und als sie heiß war, drückte er sie auf die Bisswunde an seiner
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