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Lockende Kuesse

Lockende Kuesse

Titel: Lockende Kuesse
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Zimmer. Dort stand er am Fenster und blickte über die weiten Wiesen hinweg. Sein Herz jubilierte; nie hatte er sich glücklicher gefühlt. Er hörte, wie der Haushalt langsam erwachte. Gerade war er in seine Hose geschlüpft, als es an seiner Tür klopfte. Rasch zerwühlte er das unberührte Bett und hörte eine Stimme sagen: »Ihr heißes Wasser, Sir.«
    Patrick rief: »Kommen Sie rein, Mr. Burke. Ich danke Ihnen. Ich hoffe, ich habe Sie nicht warten lassen; habe heute Morgen ein wenig verschlafen.« Patrick musterte ihn genau, sah jedoch keinerlei Anzeichen dafür, dass er etwas bemerkt hätte. »Terrance fragt sich wahrscheinlich schon, wo ich bleibe. Sagen Sie ihm, ich wäre gleich unten.«
    »Keine Eile, Sir; Master Terry ist selbst noch nicht heruntergekommen.«
    »Wirklich?«, fragte Patrick überrascht.
    Der Butler zog die Tür hinter sich zu, und Patrick wandte sich zum Spiegel um, um sich zu rasieren. Im ersten Moment war er erschrocken und peinlich berührt, als er die winzigen, halbmondförmigen Bissspuren sah, die sich über seine Brust bis zu seiner Schulter zogen. Mr. Burke musste sie auch gesehen haben, daran konnte kein Zweifel bestehen. Mit einem breiten Grinsen fragte sich Patrick, wie es der Mann bloß schaffte, so gar keine Miene zu verziehen.
    Er ging zurück in Kittys Zimmer und setzte sich zu ihr auf den Bettrand. Sie streckte sich genüsslich und schlang die Arme um seinen Nacken. »Mmmm, du bist ja schon gewaschen und rasiert.«
    »Das will ich doch hoffen; es ist schon nach zehn«, sagte er lächelnd. Dann blickten sie einander tief in die Augen, und jeder wusste ohne viel Worte, wie glücklich ihn der andere letzte Nacht gemacht hatte.
    »Als du gestern Abend durch diese Tür brachst, sahst du aus wie ein Hengst, der alles niedergetrampelt hätte, was ihm in den Weg kam.«
    Patrick war ganz hingerissen von ihr. »Und du hast so laut geschrien vor Freude, als ich dich liebte, dass du die Dienstboten aufgeweckt haben musst. Ich hoffe, Terrys Zimmer ist nicht allzu nahe«, lachte er.
    Sie kicherte. »Nein, es liegt im Westflügel.«
    »Gut. Ich gehe nur rasch hinüber und zerre ihn aus dem Bett. Weißt du, dass der Faulpelz noch immer schläft?«
    Es dauerte einen Augenblick, bis sie begriff, was er sagte, und da war Patrick bereits aus der Tür. Wie von der Tarantel gestochen sprang sie aus dem Bett und warf sich seinen Morgenmantel über.
    »Nein, Patrick, nicht! Warte!«, rief sie hinter ihm her.
    Sie folgte seinen raumgreifenden Schritten durch den Gang und an der Treppe vorbei zum gegenüberliegenden Gebäudeflügel.
    Patrick riss die Kammertür auf und blieb wie angewurzelt auf der Schwelle stehen. Das überraschte junge Pärchen schoss hoch, ihre Nacktheit hatten sie für den Moment vergessen. Ein Hocker krachte an die gegenüberliegende Wand, und Patrick explodierte: »Was in Dreiteufelsnamen geht hier vor?« Seine Miene war mörderisch. »Du wagst es, meine Schwester als deine Hure zu benutzen?«, donnerte er.
    Terrance schoss nackt aus dem Bett. »Und du meine!«
    Diese Worte erbosten Patrick noch mehr, und Kitty konnte nur hilflos dastehen und zusehen. »Du kleiner Scheißkerl, ich dreh dir den Hals um«, zischte er.
    Terrance war nicht minder erzürnt. »Glaubst du nicht, ich hätte sie wieder und wieder gebeten, mich zu heiraten? Aber wegen dir, du verfluchter Tyrann, weigert sie sich. Sie hat Angst vor dir; alle haben Angst vor dir!«, brüllte er.
    »Du anscheinend nicht, verflucht noch mal!«, brüllte Patrick zurück.
    »Ich lasse nicht zu, dass unser ganzes Leben ruiniert wird, indem wir nie zueinander kommen!«, schrie Terry.
    »Euer ganzes Leben? Welches Leben? Wie alt seid ihr eigentlich? Neunzehn? Zwanzig? Mir blutet das Herz! Ich bin über dreißig. Ich sollte längst verheiratet sein, aber die Frau, die ich liebe, bekomme ich nicht und nicht mal meinen Sohn darf ich aufwachsen sehen. Ihr beide macht mich krank!« Er wandte sich mit einem Ruck von dem nackten Pärchen ab und versuchte, sich wieder in die Hand zu bekommen. Dabei glitt sein Blick über Kitty. »Bedecke dich«, fauchte er und stakste zornig aus dem Raum.
    Barbara flehte: »Kitty, du musst ihm nachgehen.«
    »Bist du verrückt? Er ist in einer schrecklichen Stimmung. Ich würde es nicht wagen, ihm unter die Augen zu treten.«
    Mit zitternden Fingern griff Barbara nach ihrem Nachthemd. »Ich muss blind gewesen sein, dass ich nicht erkannt habe, dass Charles Patrick der Sohn meines Bruders ist. Tut mir Leid,
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