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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen
Autoren: Bethany Maines
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beide sich wohl nicht daran erinnern konnten, wann sie sich zuletzt so einig gewesen waren. Das war absolutes Neuland.
    »Na ja, dann will ich mal wieder«, sagte Nell entschieden. »Sonst wird die Telefonrechnung zu hoch.«
    »Ja, klar. Ich will dich nicht aufhalten.«
    »Nikki …« Es folgte eine kurze Pause, und Nikki bekam richtig Panik. Noch nie hatte sie ihre Mutter so unsicher klingen hören. »Ich bin wirklich froh, dass bei dir alles so gut läuft.«
    »Danke, Mom.« Mehr bekam Nikki nicht heraus.
    »Aber es ist auch nicht schlimm zu scheitern, weißt du? Du kannst jederzeit wieder nach Hause kommen.«
    Nikki seufzte. »Gut zu wissen, Mom. Bye.«
    »Bye.«
    Nikki legte auf und grinste. Mehr war wahrscheinlich nicht zu erwarten. Sollte ihre Mutter ihr jemals ein uneingeschränktes Kompliment machen, würden sie wohl beide vor Schreck tot umfallen.
    Sie schaute sich in ihrer Wohnung um. Das Leben war schön. Sie hatte Freunde, Geld, einen Job, ein richtig cooles
Auto, eine eigene Wohnung, und eben hatte sie sogar ein Lob von ihrer Mutter bekommen. Warum nur spürte sie dann eine solche Leere in sich? Nikki rieb sich die Stirn. Natürlich wusste sie genau, warum. Und sie wusste auch, wer dem abhelfen könnte. Aber er war in Thailand, und sie würde nicht mehr an ihn denken. Denn es brachte ja nichts.

Los Angeles III
    Amerika entdecken
    Als Nikki aus dem Fahrstuhl trat, wäre sie am liebsten fröhlich durch die Lobby gesprungen, bemühte sich aber, ihre erwachsene Fassade zu wahren. Es war ein richtig guter Tag gewesen. Mrs M. hatte ihre Teamauswahl abgesegnet. Jenny und Ellen standen natürlich auch auf ihrer Liste. Bald würden die beiden von ihren jeweiligen Missionen zurückkehren, und dann konnte das Teamtraining beginnen. Nikki hatte schon einige neue Ideen. Sie hatte fast ununterbrochen Bücher über Taktik, Teambildung und Trainings gelesen und konnte es kaum noch erwarten, ein paar ihrer Theorien in die Praxis umzusetzen.
    Sie hatte also das Gefühl, dass der selbstbewusste, beschwingte Gang, mit dem sie die Lobby durchquerte, bestens zu ihr passte. Langsam hatte sie wirklich das Gefühl, hierherzugehören. Als sie am Empfang vorbeikam, bedachte sie aus einer Laune heraus den Wachmann mit einem strahlenden Lächeln. Was sie augenblicklich bereute, als er ihren Namen rief.
    »Miss Lanier!«
    Mit fragender Miene drehte Nikki sich um und versuchte, sich ihre plötzliche Verunsicherung nicht anmerken zu lassen. Miss Lanier, kommen Sie bitte sofort ins Büro des Schulleiters.
    »Ich wollte gerade oben anrufen - hier war ein Herr, der
Sie sprechen wollte«, sagte der Wachmann und sah sie besorgt an.
    »Ein Herr?«, wiederholte Nikki und runzelte die Stirn.
    »Er sah toll aus und hatte eine sehr tiefe Stimme«, mischte die Dame vom Empfang sich ein und lächelte vielsagend.
    »Aus Sicherheitsgründen konnten wir ihm natürlich keine Auskunft darüber geben, ob Sie im Hause sind. Und nach oben konnten wir ihn natürlich erst recht nicht lassen«, erklärte der Wachmann korrekt.
    »Aber er hat eine Nachricht dagelassen«, meinte die Empfangsdame und kicherte.
    Nikki nahm die Nachricht, die lautete: »Ich warte in der Bar gegenüber. Z.« Sofort überkam Nikki das herrlich übermütige, taumelnde, euphorische Gefühl, das sie aus ihrer Kindheit kannte, wenn sie sich so lange im Kreis gedreht hatte, bis ihr so schwindelig war, dass sie umkippte.
    »Er ist ins Lion & Unicorn gegangen«, gab die Dame vom Empfang hilfreich Auskunft.
    »Danke«, sagte Nikki.
    »Gibt es Probleme?«, fragte der Wachmann. »Soll ich oben Bescheid sagen?«
    »Nein, das dürfte nicht nötig sein«, meinte Nikki und schüttelte den Kopf. Sie steckte den Zettel in ihre Handtasche und überquerte die Straße.
    Das Lion & Unicorn gehörte einer Carrie-Mae-Beraterin im Ruhestand. Über dem Eingang hing ein großes Schild, auf dem ein Löwe und ein Einhorn um eine Krone kämpften. Die Bar war bei Carrie-Mae-Mitarbeiterinnen sehr beliebt und vor allem um die Mittagszeit und nach Feierabend gut besucht. Doch um drei Uhr nachmittags war es recht leer.
    Nikki stand in der Tür und wartete, dass ihre Augen sich an das schummrige Licht gewöhnt hatten. Z’ev saß am
Tresen und warf einen etwas irritierten Blick auf die Frau, die neben ihm saß. Sie lachte lauthals und hatte ihre Hand auf seinen Oberschenkel gelegt. Entschlossenen Schrittes ging Nikki zu ihnen. Ihre Schuhe gaben das übliche warnende Klackern von sich, doch keiner der beiden schien
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