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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen
Autoren: Bethany Maines
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schnell einen Stift.«
    Sie nahm Ellens Stift und eine Broschüre von einem der Infostände und schrieb »Hic et nunc« in Druckbuchstaben darauf. Dann drängte sie sich durch die Menge und versuchte, Z’ev noch zu erwischen.
    »Hey«, rief sie und packte ihn am Ärmel. Fragend sah er sie an, und sie drückte ihm die Broschüre in die Hand.
    »Was ist das?«
    »Sarkassians Passwort«, sagte sie und zeigte auf die drei Worte.
    »Woher kennst du sein Passwort?«, fragte er. Er musste
lauter sprechen, um in dem regen Stimmengewirr verstanden zu werden.
    »Ich habe es in Kanada gesehen«, fing Nikki an, es ihm zu erklären, als eine Frau sich zwischen sie drängte. »Das ist Latein und bedeutet ›hier und jetzt‹ …« Eine weitere Kon - ferenzteilnehmerin schob sich an ihnen vorbei, und Nikki gab auf. Die Geschichte war einfach zu lang und zu kompliziert. »Ich bin Linguistin«, meinte sie schließlich nur, zog ihn an sich und küsste ihn. »Das ist mein Job.« Dann ließ sie ihn los, und die Menge schob sie auseinander.

Los Angeles I
    Rundum sorglos
    »Hallo, junge Dame«, sagte Mr Merrivel, als sie durch den Zoll kam.
    Nikki musste lächeln. »Mr Merrivel! Was machen Sie denn hier?«
    Nachdem sie sich in Thailand von Jenny und Ellen verabschiedet hatte, die beide von dort aus direkt zu ihren jeweiligen Aufträgen zurückkehren wollten, hatte sie nicht erwartet, noch ein freundliches Gesicht zu sehen, ehe Dr. Hastings sie feuerte.
    »Was ich hier mache?«, fragte Mr M. verwundert. »Sie abholen natürlich.«
    »Sie hätten mich nicht abholen müssen.« Seine Aufmerksamkeit rührte Nikki.
    »Nun, wie ich hörte, ist Ihre Konferenz recht aufregend gewesen. Nettes Veilchen«, meinte er und zeigte auf Nikkis lila und gelb verfärbtes Auge. Nikki wurde rot und beeilte sich, ihre Sonnenbrille aufzusetzen. »Ich dachte mir, dass Sie vielleicht nicht unbedingt ein Taxi nehmen wollten.«
    »Nein, nicht unbedingt«, stimmte Nikki zu und lächelte darüber, wie er ohne die Miene zu verziehen »Konferenz« gesagt hatte. Sie schulterte ihren Rucksack und schnitt eine Grimasse, als er auf einer wunden Stelle auftraf. Mit einem milden Lächeln nahm Mr M. ihr den Rucksack ab. In einvernehmlichem Schweigen gingen sie zum Auto.

    »Wie ist es denn sonst so gelaufen?«, fragte er, als sie den Highway hinabbrausten.
    »Ich glaube, ich habe auf ganzer Linie versagt«, sagte Nikki.
    »Seien Sie doch nicht so streng mit sich.«
    »Meine Partnerin war eine Doppelagentin, und ich habe es nicht bemerkt. Lawan ist überhaupt nicht entführt worden. Sie hatte die Sache ziemlich gut unter Kontrolle - bis ich kam, und sie beinahe wirklich entführt und umgebracht worden wäre. Oh, und einen Typen vom CIA habe ich auch noch enttarnt. Kein besonders guter erster Einsatz. Wahrscheinlich wird Dr. Hastings mich feuern.«
    Mr Merrivel lachte. »Aber am Ende hat doch alles geklappt, und Sie haben den Fall sogar zum Abschluss gebracht.«
    »Ja, irgendwann. Aber am Anfang ist wirklich alles schiefgegangen.«
    »Ach, wissen Sie, Nikki, so viel kann gar nicht schiefgegangen sein, sonst wären Sie jetzt nicht mehr am Leben.«
    »Mehr Glück als Verstand«, schnaubte Nikki und starrte düster auf die vorbeiziehende Landschaft.
    »Wie ich hörte, haben Sie sogar einen ganz dicken Fisch gefangen«, sagte Mr Merrivel fröhlich.
    »Z’ev hat ihn gefangen«, sagte Nikki. »Ich habe nur ein Klavier die Treppe runtergestoßen.«
    Mr Merrivel lachte. »Wer ist Z’ev?«
    »Der Typ von der CIA«, murmelte Nikki und wurde rot.
    »Aha! Jetzt wird es interessant. Ist er … ach, wie hat dieses Mädchen im Fernsehen kürzlich gesagt? Ach ja - ist er ein scharfer Typ?«
    Nikki lachte. »Ziemlich scharf, ja. Aber bitte sagen Sie nicht ›scharfer Typ‹. Das passt nicht zu Ihnen.«

    »Oh, wie schade. Na ja, wahrscheinlich haben Sie Recht. Aber wird der junge Mann sich nochmal bei Ihnen melden?«
    »Ich wüsste nicht, wie«, sagte Nikki und verfiel wieder in Trübsinn. »Er ist noch in Thailand, und ich bleibe wohl vorerst hier. Und …«, fügte sie nachdenklich hinzu, »… vielleicht ist auch besser so. Ich meine, wie lange würde ich schon mit dieser ›Ich bin nur zufällig vorbeigekommen‹-Masche durchkommen?«
    »Aber Ihre Telefonnummer haben Sie ihm doch bestimmt gegeben?«
    »Ich … nein«, sagte Nikki entsetzt, als ihr klarwurde, dass sie das tatsächlich vergessen hatte.
    »Keine Sorge - wenn er ein halbwegs guter CIA-Agent ist, sollte es kein Problem für
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