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Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)

Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)

Titel: Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
Autoren: Abbi Glines
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sah.«
    Hier konnte ich mich entspannen. Das war Grandma. Sie erwartete nicht, dass ich perfekt war. Sie wollte nur, dass es mir gut ging.
    »Hast du denn schon mit deinem Freund gesprochen, seit er weg ist, oder vergnügst du dich in der Zwischenzeit mit jemand anderem?«
    Ich verschluckte mich an dem Tee und musste husten. Dann schüttelte ich den Kopf. Wie kam es, dass sie immer wusste, was los war, auch wenn keiner sonst etwas ahnte?
    »Nun, wer ist es? Immerhin hast du mir seinetwegen den ganzen Schoß mit Tee vollgespuckt. Da will ich wenigstens einen Namen und ein paar Details!«
    Ich schüttelte den Kopf und wandte mich zu ihr, sodass ich ihr in die Augen sehen konnte. »Ich weiß nicht, wovon du redest. Ich habe mich nur verschluckt, weil du mir so eine unsinnige Frage gestellt hast! Wieso sollte ich Sawyer betrügen? Er ist perfekt, Grandma.«
    Sie schnaubte leise und tätschelte mein Bein.
    »Niemand ist perfekt, meine Kleine. Niemand. Nicht mal dein Vater, obwohl er denkt, er wäre es.«
    Sie machte sich immer darüber lustig, dass Daddy Pfarrer war. Laut Großmutter war er in seiner Kindheit und Jugend ein ziemlicher Unruhestifter gewesen. Wenn sie mir Geschichten über ihn als Junge erzählte, leuchteten ihre Augen auf. Manchmal hätte ich schwören können, dass sie den Sohn von früher vermisste.
    »Sawyer ist so wunderbar, wie es nur irgend geht.«
    »Na, mag ja sein. Ich bin heute bei den Lowrys vorbeigefahren, wo sein Cousin Beau gerade den Rasen gemäht hat.« Sie hielt inne und schüttelte mit einem breiten Grinsen den Kopf. »Mädchen, es gibt in dieser Stadt keinen Jungen, der auch nur ansatzweise mit Beaus nacktem Oberkörper mithalten könnte.«
    »Grandma!« Vor Schreck, dass Grandma Beau ohne T-Shirt bewundert hatte, quetschte ich ihre Hand.
    Sie gluckste. »Was denn? Ich bin alt, Ashton-Baby, aber nicht blind.«
    Wie Beau verschwitzt und ohne T-Shirt aussah, wusste ich nur zu gut. Schließlich wäre es beinahe mein Untergang gewesen, als ich letzte Woche bei den Greens vorbeigefahren war, wo er ebenfalls gerade mit freiem Oberkörper den Rasen gemäht hatte. Von diesem Anblick hatte ich mich kaum mehr losreißen können. Hinterher hatte ich mir eingeredet, die Tätowierung auf seinem Brustkorb hätte mich so fasziniert, aber natürlich stimmte das nicht. Seine ausgeprägten Bauchmuskeln waren einfach der absolute Hingucker. Noch dazu machte diese Tätowierung sein Sixpack irgendwie noch sexier.
    »Ich bin nicht die einzige alte Frau, die da guckt. Nur die einzige, die ehrlich genug ist, es zuzugeben! Die anderen heuern den Jungen einfach zum Rasenmähen an und setzen sich dann sabbernd ans Fenster.«
    Genau deswegen liebte ich Grandma. Sie brachte mich immer zum Lachen. Sie akzeptierte das Leben so, wie es war. Machte einem nichts vor und spielte sich auch nicht auf. Sie war einfach nur Grandma.
    »Ich habe keinen Schimmer, wie Beau ohne T-Shirt aussieht«, log ich. »Ich weiß nur, dass er nichts als Ärger macht.«
    Grandma schnalzte mit der Zunge und setzte die Schaukel mit ihren Füßen ordentlich in Schwung. »Na ja, aber Ärger bringt doch auch Spaß ins Leben! Wohingegen Beschränkungen und Geradlinigkeit es fade und langweilig machen. Du bist jung, Ashton. Ich sage ja nicht, dass du losziehen und dein Leben ruinieren sollst. Ich sage nur, dass ein wenig Aufregung der Seele mal ganz guttut.«
    Die Vorstellung von Beau, wie er letzte Nacht neben mir im Pick-up gefläzt und mich unter seinen dichten, geschwungenen Wimpern angesehen hatte, beschleunigte meinen Puls. Er war definitiv mehr als eine kleine Aufregung. Er war tödlich. »Genug von den Jungs. Ich habe einen und daher grade keinen Bedarf … Erzähl, wie war deine Reise?«
    Grandma lächelte und schlug ihre Beine übereinander. An ihren grellpink lackierten Zehen baumelte eine hochhackige fersenfreie Sandale. Kaum zu glauben, dass sie die Mutter meines zugeknöpften Vaters war.
    »Wir haben das ein oder andere besichtigt. So einige Whiskey Sours gepichelt. Und uns ein paar Theaterstücke angesehen. Solche Sachen.«
    Klang ganz nach dem üblichen Ausflug zu Tante Tabatha.
    »Ist Daddy heute Morgen schon zu seinem Kontrollbesuch vorbeigekommen?«
    Sie seufzte dramatisch. »Ja, und natürlich hat er für meine Seele gebetet. Der Junge hat keinen Sinn fürs Abenteuer.«
    Ich lächelte in meinen Eistee hinein. Typisch Grandma!
    »Das wiederholst du vor ihm aber mal lieber nicht. Ich muss mir ohnehin schon genug Predigten von ihm
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