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Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)

Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)

Titel: Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
Autoren: Abbi Glines
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die jetzt gefaltet in meinem Schoß lagen.
    Da rumorte plötzlich Nicole auf der Rückbank und brachte das Auto mit ihren ungelenken Bewegungen leicht ins Schwanken. Höchste Zeit zum Aufbruch. Nach kurzem Schweigen stieg Beau aus. Er trug Nicoles schlaffen Körper zur Haustür, klopfte und wurde eingelassen. Ich fragte mich, wer die Tür wohl geöffnet hatte. Nicoles Mutter? Kümmerte es sie, dass ihre Tochter besinnungslos betrunken war? Würde sie Beau erlauben, sie in ihr Zimmer zu bringen? Würde Beau bei ihr bleiben? Zu ihr ins Bett steigen und einschlafen? Beau erschien wieder im Eingang, ehe meine Phantasie völlig mit mir durchging.
    Sobald er wieder im Pick-up saß, ließ ich den Motor an und fuhr in Richtung des Trailerparks, in dem er lebte.
    »Also, jetzt mal raus mit der Sprache, Ash. Bestehst du deshalb darauf, den betrunkenen Typen und seine nuttige Freundin nach Hause zu fahren, weil du das ewige gute Mädchen bist, das jedem hilft? Ich weiß, du magst mich nicht besonders. Da stellt sich doch die Frage, warum du unbedingt willst, dass ich gut nach Hause komme.«
    »Beau, du bist mein Freund. Natürlich mag ich dich. Wir sind Freunde, seit wir fünf Jahre alt sind. Klar, wir hängen nicht mehr miteinander ab oder machen gemeinsam die Nachbarschaft unsicher, aber du bist mir immer noch wichtig.«
    »Seit wann das denn?«
    »Seit wann was?«
    »Seit wann bin ich dir wichtig?«
    »Was für eine blöde Frage, Beau. Schon immer, das weißt du genau«, antwortete ich, obwohl mir klar war, dass er mir eine so vage Antwort nicht durchgehen lassen würde. In Wahrheit wechselten wir inzwischen kaum mehr ein ernstes Wort miteinander. Nicole hing ja normalerweise wie eine Klette an ihm. Und wenn er mit mir sprach, riss er nur irgendwelche Witze.
    »Du nimmst meine Existenz doch kaum zur Kenntnis«, antwortete er.
    »Das ist nicht wahr!«
    Er prustete. »Wir saßen das ganze Jahr in Geschichte nebeneinander, und du hast mich fast nie angesehen. In der Mittagspause würdigst du mich keines Blickes, dabei sitze ich am selben Tisch wie du … Wir sind jedes Wochenende auf den Partys auf dem Feld, und wenn du deinen überheblichen Blick mal in meine Richtung schweifen lässt, dann meistens mit angewiderter Miene. Deswegen verblüfft es mich etwas, dass du mich immer noch als Freund betrachtest.«
    Die hohen Lebenseichen zeigten die Abzweigung in den Trailerpark an, in dem Beau sein Leben lang gewohnt hatte. Die Schönheit der Landschaft, die sich vor einem auftat, sobald man in die Schotterstraße einbog, war trügerisch. Kaum war man nämlich an den hohen Bäumen vorbei, änderte sich die Szenerie drastisch. Verwitterte Wohnwagen und alte Autos waren blockweise aufgestellt, und in den Gärten lagen ramponierte Spielsachen verstreut. Mehr als ein Fenster war mit Holzbrettern zugenagelt oder behelfsmäßig mit Plastik abgedeckt. Mich konnte das alles nicht schocken. Selbst der Mann, der, eine Zigarette im Mundwinkel, auf den Verandastufen saß und nichts als Unterwäsche trug, überraschte mich nicht. Schließlich kannte ich diesen Trailerpark gut. Er war Teil meiner Kindheit.
    Ich hielt vor Beaus Wohnwagen an. Man hätte seine plötzlichen Vorwürfe leicht auf den Alkohol schieben können, aber ich wusste, das ging nicht. Seit über vier Jahren hatten wir keinen Augenblick mehr allein miteinander verbracht. Seit ich Sawyers Freundin geworden war, hatte sich unsere Beziehung verändert.
    Ich holte tief Luft und drehte mich zu Beau. »Außer mit dem Lehrer rede ich während des Unterrichts grundsätzlich mit niemandem. In der Mittagspause sprichst du nie mit mir, es gibt also keinen Grund, dich anzusehen. Wenn du deine Aufmerksamkeit mal auf mich lenkst, dann nur, um dich über mich lustig zu machen. Und auf den Partys sehe ich nicht dich angewidert an, sondern Nicole. So eine hättest du wirklich nicht nötig.« Ich verstummte, ehe ich noch etwas Dummes sagte.
    Er neigte seinen Kopf zur Seite, als würde er mich studieren. »Du magst Nicole nicht besonders, oder? Mach dir wegen ihrer Schwäche für Sawyer mal keinen Kopf. Er weiß, was er an dir hat, und wird das auch nicht aufs Spiel setzen. Nicole kann mit dir nicht mithalten.«
    Stand Nicole etwa auf Sawyer? Normalerweise machte sie mit Beau rum. Ich hatte nie mitbekommen, dass sie Sawyer mochte. Ich wusste, dass sie in der siebten Klasse mal einige Wochen lang ein Paar waren, aber das war in der Junior High gewesen. Das zählte nicht richtig. Außerdem war sie
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