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Lions - Leichte Beute (German Edition)

Lions - Leichte Beute (German Edition)

Titel: Lions - Leichte Beute (German Edition)
Autoren: G. A. Aiken
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Sie hat allerdings eine Weile gebraucht, bis sie mich erreicht hat. Ich war in einem Wildpark in Afrika.«
    Dafür bewunderte Mitch seinen Vater. Er liebte es, mit den Großkatzen zu laufen, wenn er konnte, und reiste ständig zwischen Afrika, Indien und Sibirien hin und her. Mitch wusste nicht einmal, wann sein Vater das letzte Mal in New York gewesen war, ganz zu schweigen von Philadelphia.
    »Ich musste nachsehen, ob es meiner Familie gut geht.« Sein Blick ging zwischen seinen beiden Söhnen hin und her. »Ihr seht okay aus.«
    Es war schwer, nicht zu lachen, also fragte Mitch: »Würdest du gern eine Weile bleiben?«
    »Wenn es deiner Mutter nichts ausmacht.«
    »Es ist meine Party. Ich will dich dabeihaben. Und sie liebt ihren Sohn.«
    Alden lächelte. »Tja, wenn du es sagst.« Er nahm seinen Rucksack bei den Gurten und begann, ihn von den Schultern rutschen zu lassen. Er drehte sich, damit Brendon ihm helfen konnte, ihn abzunehmen. Und während die beiden damit beschäftigt waren, kam Sissy herein. Sie zwinkerte Mitch zu und deutete auf die Makkaroni mit Käse. Er nickte heftig, und mit einem Lachen machte sich Sissy daran, ihm etwas auf einen Teller zu häufen.
    Nachdem der Rucksack abgenommen war, drehte sich sein Vater wieder um.
    »Hast du Hunger?«
    »Ich bin am Verhungern.«
    Mitch deutete auf den Tisch voller Essen. »Wir haben gute Sachen hier und im Esszimmer, also …«
    »Janie Mae?«
    Sissy erstarrte mitten im Füllen von Mitchs Teller und drehte sich mit erhobenem Löffel langsam um. »Wie haben Sie mich genannt?«
    »Tut mir leid. Als ich Sie von hinten sah, dachte ich, dass Sie aussehen wie …«
    »Meine Mutter?«
    Alden hob die Hände mit offenen Handflächen, genau wie es Mitch oft tat. »Ihre Mutter, als sie neunzehn war … wenn das etwas hilft.«
    »Wahrscheinlich nicht«, murmelte Brendon zu Mitch.
    Den Löffel immer noch erhoben – Mitch war dankbar, dass es kein Messer war –, fragte Sissy: »Sie kannten meine Mutter?«
    »Das war vor langer Zeit, aber: ja.« Und dann lächelte er. Und Mitch kannte dieses Lächeln. Er hätte wetten können, dass man es in den letzten Wochen mit Sissy auch oft an ihm gesehen hatte.
    Sissy schloss entsetzt kurz die Augen. »Ich fasse es nicht!«
    »Es war eigentlich gar nichts.« Alden grinste wieder. »Nur ein Wochenende.«
    Verdammt. Mindestens vierzig Jahre später, und der alte Mann erinnerte sich immer noch, als wäre es gestern gewesen. Und was für ein Gestern das gewesen sein musste, seinem Blick nach zu urteilen.
    »Sie und meine Mutter?«
    Alden versuchte vergeblich, etwas gutzumachen, und fügte hinzu: »Es war gar nichts. Sie hat mich nur benutzt, um einen Wolf eifersüchtig zu machen, der sie ignorierte. Allerdings muss ich sagen, ich habe ihr nur zu gerne ausgeholfen.«
    Mitch schob seinen Vater in Richtung Flur. »Dad, wie wäre es, wenn du Ma begrüßen gehst?«
    »Muss ich?«
    Sissy seufzte. »Egal, wo ich hingehe, diese Frau verfolgt mich !«
    Mitch nahm Sissy den Löffel aus der Hand und versuchte, die dicken Brocken Käse, Schinken und Nudeln zu ignorieren, die daran hingen und förmlich nach ihm riefen. »Du siehst das große Ganze nicht.«
    »Ach nein?«
    »Deine Mutter. Mein Vater.«
    »Das ist nicht sehr hilfreich!«
    »Und irgendein Wolf, den sie eifersüchtig machen wollte. Stell dir vor, wenn das irgendwann einfach, sagen wir, beim Thanksgiving-Essen hochkommt? Oder an Ostern. Oder bei einer Taufe. Vielleicht, wenn der örtliche Priester gerade … Sissy, stell dir die Möglichkeiten vor!«
    »Mitchell, das ist eine furchtbare, verabscheuungswürdige Idee.« Sissy schnappte Mitch am T-Shirt und zog ihn an sich. »Und ich kann in aller Ehrlichkeit sagen: Ich habe dich noch nie mehr gewollt.«
    Sissy ging auf die Veranda hinaus und setzte sich zwischen Dez und Ronnie Lee auf die Treppe.
    »Was ist los?« Sie nahm Ronnie Lee ihren Patensohn aus den Armen. Er gluckste und fauchte.
    »Dez kommt nicht so gut mit ihrem neuen Leben zurecht.«
    »Das ist jetzt ein bisschen spät, nachdem du dich entschieden hast, mit einer Katze Nachwuchs zu produzieren.«
    »Das ist es nicht. Mein Problem ist diese ganze subversive Unterwelt, die ihr da habt.«
    »Unterwelt?«, fragte Sissy Ronnie leise.
    »Lass gut sein.«
    »Es ist nicht nur, dass es Gestaltwandler gibt. Damit könnte ich umgehen. Aber ihr habt eure eigene Polizei, militärischen Einheiten, Bundesbehörden. Eure eigenen Geschäfte, damit ihr diese riesigen Schuhe kaufen könnt,
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