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Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer

Titel: Liona Lix - Wer braucht schon Schnee im Sommer
Autoren: Dagmar H. Mueller
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untersuchungen.“
    „Manchmal“, erklärt Herr Breselkorn weiter, „gibt es eine heiße Schicht Luft bei uns unten, aber eine eiskalte Luftschicht weiter oben, und dann …“
    „… schneit es auch im Sommer?“, vollendet Liona hoffnungsvoll seinen Satz.
    Natürlich interessiert es sie nicht für fünf Hexensuppenkröten, ob dafür Luftschichten oder Luftlichter verantwortlich sind. Aber falls es irgendeine Erklärung gäbe, einfach nur irgendeine, die NICHT die Erklärung ist, die Liona sonst dafür hätte, dann … ja, dann wäre Liona doch ziemlich glücklich.
    „Hat es denn schon mal irgendwo auf der Welt mitten im Sommer Schnee gegeben?“, fragt Liona und guckt Herrn Breselkorn mit brennendem Wunsch in die Augen.
    „Na ja“, meint Herr Breselkorn und räuspert sich, weil er das nämlich eigentlich gar nicht so genau weiß, „also … ähm … bestimmt!“ Dann wird seine Stimme energischer. „Wie sonst sollte das Zeugs wohl hierhergekommen sein?“
    Ja, wie?
    Liona, die einen kleinen Moment lang voller Hoffnung war, lässt ihre Schultern hängen. Also wie  – da könnte Liona durchaus drauf antworten. Denn mit Dingen, die einfach mal so aus dem Nichts passieren, ist sie schließlich aufgewachsen. Aber WER – auf diese Frage hat auch Liona keine Antwort.
    Endlich hat sie ihre Mama und Kalle dazu gebracht, sichangemessen normal zu verhalten. Aber nun sieht es plötzlich so aus, als ob es noch jemanden in Hennerswalde gibt, der leider auch nicht ganz ungeübt im Hexen ist. Wenn das bloß nicht ihre Mama wieder in Versuchung bringt!
    Doch warum? Warum hext dieser Jemand ausgerechnet Schnee? Wozu braucht überhaupt jemand Schnee, wenn es nicht Winter ist?
    Liona wird in ihren sorgenvollen Gedanken unterbrochen.
    „Hey, Liona! Anton!“ Aufgeregt schiebt sich Marilotta durch die Menge zu ihnen nach vorne. „Das ist ja heute wohl der beste Tag, den es je in Hennerswalde gegeben hat!“
    Sie keucht, so schnell ist sie gelaufen.
    „Was ist denn jetzt schon wieder passiert?“, grinst Anton. „Ein Eisberg auf dem Marktplatz?“
    „Nein, besser!“, strahlt Marilotta. „Stellt euch vor! Auf Bauer Starnbergs Kuhwiese steht plötzlich eine riiiiiesige Luftmatratze. Fast so groß wie unser Schulzimmer. Und hoch wie ein Lastwagen. Das ist die tollste Hüpfburg, die ich je gesehen hab! Und …“, sie kichert vor Aufregung, „… und Bauer Starnberg schwört, dass er keine Ahnung hat, wie die dahin gekommen ist! Und … und …“, sie verschluckt sich beim eiligen Sprechen, „… und jetzt sind alle auf der Wiese und hüpfen wie verrückt. Los! Kommt!“
    Schon ist sie wieder losgerannt.
    Anton kichert. „Wie irre ist das denn? Los, komm!“ Er zieht Liona am Ärmel hinter sich her. Das lässt sie sich aber auch nur gefallen, weil er ihr besterFreund ist. „Eine Hüpfurg! Mann, das ist ja voll der Hammer! Was für ein toller Tag!“
    Ach du lieber Hexenhimmel! Liona lässt einen brunnentiefen Seufzer hören. Dass Mama Oktavia nach dem Rettungshexen immer das Aufräumen vergisst!

Blubberblasenbaisers zum Nachtisch
    „Wo Lona – hurra?“, fragt Zeno und lässt seinen kleinen Drachenschwanz ungeduldig auf- und niederpeitschen.
    Archibald rückt eilig das kleine Regal mit den selbst getöpferten Vasen ein Stückchen weiter von ihm weg.
    „Liiiii-ona“, berichtigt Oktavia mit vollem Mund. „Sie heipft Liii-ona!“
    Zeno ist ja noch klein und kann noch nicht so gut sprechen.
    Das Mittagessen ist zwar eigentlich vorbei, aber Oktavia hat im Kaufhaus Für-alles-und-nichts-für-jetzt-und-die-Ewigkeit ein paar Blubberblasenbaisers (das spricht man b eesees aus) nicht widerstehen können. (Was ein Glück war, denn den Rest von der riesigen Schokoschüssel hat Archibald mit einer Schaufel in den Müll gekehrt.) Natürlich hat Oktavia auch allerlei Nützliches – sogar sehr Nützliches – gekauft, aber Blubberblasenbaisers sind nun mal ihre ganz persönliche Schwäche. Und heute gab es sogar grüne! Mit Krötengeschmack!
    Und so sitzt jetzt der Rest der Familie Lix – ohne Liona, die gleich wieder zur Schule gestürmt ist – um den Küchentisch versammelt und genießt den Nachtisch.
    „Mmmhmmm – leeeecker!“, schmatzt Oktavia selig. „Pferstehe ich einfachpf nichpft, dass Liona die nichpft mag!“
    Sie strahlt Archibald an, der ebenfalls an einem der pampelmusengroßen Baisers knabbert. „Aber dir smeckts, Archi, ja?“
    „Na-natürlich“, nickt Archibald eilig und möglichst
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