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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller
Autoren: Dein für alle Ewigkeit
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zusagt –
Gloriana mit einem anderen zu verheiraten, meine ich. Wie könnte ich sicher
sein, daß er sie gut behandelt? Wenn sie allerdings Nonne würde ...
    Gareth fing
schallend an zu lachen. »Gloriana?« fragte er. »Du warst zu lange fort, Bruder,
und du kennst die Frauen nicht.« Als Dane protestieren wollte, brachte er ihn
mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Ich spreche nicht von deinen
Verführungskünsten, Dane – ich zweifle nicht daran, daß du ein sehr erfahrener
Verführer bist. Aber ich glaube, daß du nicht die geringste Ahnung hast, wie
sie denken, diese Töchter Evas. Und da wäre auch noch die Sache mit der
Mitgift.«
    Danes Augen
wurden schmal. »Mit der Mitgift?«
    Gareth
verschränkte die Arme und lehnte sich ans Fensterbrett. »Hast du es vergessen,
Dane? Wir haben sehr viel Gold erhalten, als der Ehevertrag geschlossen wurde.
Gloriana ist reich – sie hat Ländereien geerbt, kostbaren Schmuck, das Haus im
Dorf und noch mehrere andere in London. Vielleicht wärst du bereit, auf das
Erbe deiner Frau zu verzichten, aber es bliebe das Problem mit dem Gold. Es ist
aufgebraucht, Dane, seit langem schon – wir haben Schulden und Soldaten,
Bestechungsgelder und Steuern damit bezahlt. Wenn du Gloriana verstößt, müssen
wir jeden einzelnen Penny zurückzahlen, die volle Summe und die Zinsen dazu.«
    Dane setzte
sich wieder. Glorianas Vermögen kümmerte ihn nicht, die Mitgift jedoch war
eine andere Sache. Kein ehrbarer Mann verschwendete das Brautgeld einer Frau
und verstieß sie dann, selbst wenn sie reizvoll genug war, vom Aussehen her wie
auch in finanzieller Hinsicht, um einen neuen Gatten für sich zu interessieren.
Das Geld mußte zurückgezahlt werden, und das würde Jahre in Anspruch nehmen.
    Gareth kam
zu Dane und klopfte ihm auf die Schulter. »Es wäre sinnlos, uns jetzt den Kopf
darüber zu zerbre chen«, meinte er. »Du bist nach viel zu langer Abwesenheit
heimgekehrt, und morgen wird dein jüngerer Bruder zum Ritter geschlagen. Danach
bleibt uns noch Zeit genug, dein Problem zu erörtern und die Angelegenheit zu
regeln.«
    Dane stieß
einen ergebenen Seufzer aus und nickte. »Zur Taverne also«, sagte er.
    Grinsend
wandte Gareth sich zur Tür, und nach kurzem Zögern folgte Dane.
    Als
Gloriana allein in ihren
Gemächern war, dachte sie über ihre Lage nach. Sie hatte Edwards Heiratsantrag
sanft, aber entschieden abgelehnt und ihn daran erinnert, daß Lord Kenbrook
trotz seiner offensichtlichen Mängel ihr rechtmäßiger Gatte war und sie, wie
jeder andere Christ, nur einen Gatten gleichzeitig haben durfte. Sie hatte nicht gesagt, daß sie Edward nie andere Gefühle entgegenbringen würde als eine
Schwester ihrem Bruder.
    Seufzend
hatte er ihre Stirn geküßt, dann war er ohne ein weiteres Wort gegangen.
    Nun, eine
gute Stunde später, war sie fertig angekleidet. Sie trug ein Kleid aus
apfelgrüner Wolle, und ihr dichtes Haar, das ihr bis auf die Hüfte reichte,
war, obwohl noch ein wenig feucht, sehr ordentlich frisiert. Ihre Kopfhaut
schmerzte noch von den kräftigen Bürstenstrichen, aber das war nichts im
Vergleich zu der Qual in ihrem Herzen. Kenbrook hatte seine Mätresse nach
Hadleigh Castle mitgebracht – es war einfach unglaublich. Wäre Glorianas
Empörung nicht größer gewesen als ihr Schmerz, hätte sie sich jetzt vielleicht
aufs Bett geworfen und geweint. Doch so half ihr Zorn ihr, Haltung zu bewahren.
    Himmel,
natürlich verschließe ich meinen Blick nicht vor den Realitäten, dachte
Gloriana, während sie sich von dem großen Oval aus poliertem Silber abwandte,
das ihr als Spiegel diente. Männer nahmen sich nun mal Mätressen – ihr
Adoptivvater, Cyrus, war Edwenna ein liebevoller Gemahl gewesen, und doch war
in seinem Londoner Haushalt
viel über eine Frau in Flandern getuschelt worden. Selbst Gareth St. Gregory,
der Glorianas Ansicht nach zu den edelsten Männern in ganz England gehörte,
seine bedauernswerte Elaina anbetete und es ihr an nichts fehlen ließ, hielt
sich in einem Cottage am See eine Geliebte, eine dunkelhaarige irische
Schönheit namens Annabel.
    Es ist
nicht richtig, wenn ein Mann oder eine Frau das Ehegelübde bricht, dachte
Gloriana weiter. Tatsache jedoch war, daß selbst gute Menschen irren konnten,
aus tausend verschiedenen Gründen. Sie hätte nie erwartet, nicht einmal in
ihren sentimentalsten Augenblicken, daß Dane keusch blieb, während er in der
Ferne weilte und darauf wartete, daß seine siebenjährige Braut erwachsen wurde.
Aber
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