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Linda Lael Miller

Linda Lael Miller

Titel: Linda Lael Miller
Autoren: Ein suendiger Engel
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bestürzende
Informationen über die Art ihres Vorgehens erhalten. Wie eigentlich schon zu
erwarten gewesen war, gaben diese Leute sich nicht so leicht geschlagen.
    Bonnie
verstand jetzt endlich das Unbehagen, das sie seit Elis Abreise gequält hatte.
Sie richtete sich besorgt auf. »Aber die Hüttenwerksarbeiter haben abgestimmt –
ein oder zwei Tage, nachdem du fort warst ...«
    »Ich weiß«,
fiel Eli ihr ins Wort. »Sie sprachen sich fast einstimmig gegen die
Mitgliedschaft in der Gewerkschaft aus, obwohl sie sich eigentlich schon gern
organisieren würden. Aber in einer Gewerkschaft ihrer eigenen Wahl. Jack hat
mir alles erzählt.«
    Bonnie
fragte sich, wie aus Jack Fitzpatrick, den Eli nie gemocht hatte, plötzlich ein
Vertrauter und Verbündeter geworden war. Früher war er immer nur > ihr
Vater < für Eli gewesen und nun war er plötzlich > Jack < ? Das ergab doch
keinen Sinn. »Wieso hast du meinen Vater um Hilfe gebeten, anstatt zu Seth oder
Forbes oder sogar Webb zu gehen?«
    »Seth und
Forbes waren natürlich über meine Pläne informiert«, entgegnete Eli. »Und Webb
– nun ja, die ganze Sache war seine Idee. Kluger Mann, dieser Hutcheson –
wußtest du, daß er sich um das Amt des Bürgermeisters bewerben will?«
    »Ich bin
jedenfalls sehr froh, daß du allen in dieser Stadt zu vertrauen scheinst – mit
Ausnahme von mir!« meinte Bonnie, plötzlich wütend geworden.
    Eli strich
ihr lächelnd über die Wange. »Ich vertraue dir blind«, sagte er dann ernst.
»Aber in diesem Fall war es sicherer für dich, zu glauben, daß ich in San
Francisco war. Die Kerle von der Gewerkschaft haben dich beobachtet, und dein
wehmütiger, sehnsüchtiger Gesichtsausdruck überzeugte sie, daß die Katze aus
dem Haus war und die Mäuse sich frei bewegen konnten.«
    Bonnie war
entrüstet. »Mein > wehmütiger, sehnsüchtiger < Gesichtausdruck!« Tränen der
Wut füllten ihre Augen, und sie schlug mit einem Kissen nach Eli. »Du Schuft!
Ich war fest davon überzeugt, daß du nach San Francisco gefahren und von deiner
neuen Werft so fasziniert warst, daß du mich vergessen hattest!«
    Eli seufzte
zufrieden und schaute lächelnd zur Zimmerdecke auf. »Ich könnte dich nie
vergessen, Bonnie. Niemals. Aber ich muß zugeben, daß es schön war,
festzustellen, wie sehr du mich vermißt.«
    »Du
Schuft«, sagte sie noch einmal, aber schon sehr viel lahmer als zuvor. »Du
hast mir nachspioniert wie der Held in einer schlechten Detektivgeschichte!«
    »Ja.
Manchmal kam ich sogar in dieses Zimmer, um dich beim Schlafen zu beobachten.
Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schwer es mir gefallen ist, dich nicht
zu wecken, um dich zu lieben.« Wieder spielte ein verschmitztes Lächeln um
seine Lippen, obwohl er immer noch zur Decke aufschaute. »Und da wir uns gerade
so nett unterhalten, möchte ich dir noch etwas Erfreuliches mitteilen. Ich
glaube, du solltest dich langsam mit dem Gedanken an eine Stiefmutter
anfreunden. Ich habe einiges gehört, als ich im Laden war, und ich glaube, daß
dein Vater schon sehr bald heiraten wird.«
    Bonnie
kniete auf dem Bett und auf Elis Magen, bevor er Gelegenheit hatte, sich zu
schützen. »Wen will er heiraten? Du wirst es mir sofort sagen, Eli, denn sonst
...«
    Eli
stöhnte, aber diesmal nicht aus Leidenschaft. »Die Antwort wird dir nicht
gefallen«, sagte er und schob Bonnie sanft von seinem Magen.«
    »Sag es
mir!«
    Ganz
unvermittelt begann Eli schallend zu lachen. Er machte Anstalten, aus dem Bett
zu fliehen, aber Bonnie schlang ihm beide Arme um die Taille und hielt ihn
fest.
    »Glaubst
du, du könntest dich dazu überwinden, Earline > Mama < zu nennen?«
erkundigte er sich grinsend.
    Bonnie
schlug beide Hände vor den Mund und starrte Eli in sprachlosem Entsetzen an.
Aber dann kam ihr das Ironische der Situation zu Bewußtsein, und sie lachte
entzückt. Und ob sie sich dazu überwinden konnte, Earline Mama zu
nennen! Sie würde es sogar ganz bewußt tun und so häufig, bis Earline wünschte,
das Wort sei nie erfunden worden!
    Elis
Lächeln verblaßte. »Bonnie«, sagte er ernst und zog sie fest in die Arme. »Hör
mir zu.«
    Sie spürte
seinen Herzschlag an ihrer Wange. »Ich höre.«
    »Die
Gewerkschaft beabsichtigt, die Hüttenwerke heute nacht oder morgen früh in die
Luft zu jagen. Ich muß das verhindern, und ich möchte, daß du mir versprichst,
hier im Haus zu bleiben.«
    Bonnie
versteifte sich ganz unbewußt. Wenn Eli sich in Gefahr begab, dann wollte sie
bei ihm sein. Sie
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