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Liliths Hexenhöhle

Liliths Hexenhöhle

Titel: Liliths Hexenhöhle
Autoren: Jason Dark
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nicht auf meinem Schoß halten, die schließlich rücklings auf dem Boden landete und dort auch liegenblieb.
    Ich wollte aufspringen, fand aber im Moment nicht die entsprechende Kraft und blieb sitzen.
    Lilith starrte zu mir hoch.
    Sie hielt den Mund leicht geöffnet. Anstelle eines Atemzugs fauchte sie mir entgegen, und plötzlich wischte etwas aus ihrem Mundspalt hervor. Es war eine Zunge – ihre Zunge.
    Und zugleich die Zunge einer Schlange!
    Noch jetzt huschte der Ekel in mir hoch, als ich daran dachte, was ich geküsst hatte. Lilith aber lachte. Es klang nicht mehr erotisch, sondern verdammt böse, und ich wusste, dass ich wieder eine Feindin vor mir hatte.
    Sie stand auf.
    Die Hexen im Hintergrund flüsterten leise miteinander. Für mich hörte es sich an, als wäre der Wind damit beschäftigt, trockenes Laub zusammenzufegen.
    »Du... du...«, flüsterte sie. »Du hast es gewagt, mich zurückzuweisen. Du hast es gewagt?«
    »Was sollte ich tun?«, erwiderte ich noch immer etwas atemlos. »Wir passen nicht zusammen.«
    Noch immer brannten meine Lippen von diesem perversen Kuss. Wie von Feuer und Asche zugleich berührt. Die Vorstellung, wer mich da geküsst hatte, ließ kalten Horror in mir hochsteigen. Das überschritt schon eine Grenze. Aber Lilith hatte es versucht. Sie wollte sich beweisen, und das immer wieder.
    Und dann die Zunge.
    Die einer Schlange!
    Hatte sie sich auch in meinem Mund breit gemacht? Oder war sie erst später zu dem geworden?
    Mit einer Antwort hielt sich Lilith zurück. Einige Male strich sie mit den Händen über ihren Körper hinweg, als wollte sich mich bewusst auf ihre Kurven aufmerksam machen.
    Schließlich nickte sie mir zu, und sie sprach mich auch an. »Es kann sein, dass du Recht hast. Manchmal passt man eben nicht zusammen. Ich habe es versucht, und du musst zugeben, dass ich dir verdammt nahe gekommen bin. Trotz des Kreuzes, dessen Kraft bei mir nicht greift. Was muss das für ein Gefühl sein, John? Was?« Sie lachte mich scharf an. »Wahnsinn, kann ich mir vorstellen. Der schlichte Wahnsinn. Dabei hast du immer so viel Vertrauen in dein Kreuz gesetzt. Aber lassen wir das. Es war ein Versuch, nicht mehr. Meine Freundinnen warten darauf, dass etwas passiert, John. Und ich möchte sie auf keinen Fall enttäuschen.« Mit einer gelassenen Bewegung wischte sie über ihre Lippen. Dabei ließ sie mich nicht aus den Augen. Sie schien eine schwache Stelle bei mir zu suchen. Hinter ihr standen die Hexen. Gefangene dieser Welt. Menschen ohne Seelen, die nur noch Hüllen waren. Leere Körper, die alles taten, was man von ihnen verlangte.
    Für Lilith wäre es das Höchste überhaupt gewesen, wenn es ihr gelingen würde, meine Seele zu rauben.
    Mich als Puppe zu präsentieren, einfach nur als Hülle dem ewigen Feuer zu übergeben.
    Sie hatte sich hier eine Welt aufgebaut, mit der auch Menschen zurechtkamen, weil sie ihren Vorstellungen entsprach. Die wahre Hölle war es nicht. Die befand sich woanders, die war auch nicht zu beschreiben. Man konnte sie auch nicht im Internet finden, sie steckte oft tief in den Menschen selbst.
    Wie auch in Lilith, die mich anschaute und dabei den Kopf schüttelte. Der Grund war mir nicht bekannt. Sie tat es einfach. Bedauern wollte sie mich sicherlich nicht. Noch während sie den Kopf schüttelte, ging sie blitzschnell vor.
    Es gelang mir nicht, noch zu reagieren. Auf der anderen Seit hätte ich auch nicht gewusst, was es gebracht hätte. Sie war einfach zu schnell. Was sie erreichen wollte, das bekam sie. In diesem Fall war ich es. Meine ausgestreckten Hände übersah sie einfach, sie drängte sie zur Seite. Dann spürte ich sie plötzlich, wie ich sie schon einmal erlebt hatte. Nur saßen wir diesmal nicht, sondern standen, und Lilith hielt mich umschlungen, als wäre ich ihr Geliebter. Die Hände hatten sich auf meinem Rücken zusammengefunden. Sie selbst hatte sich auf die Zehenspitzen gestellt, um auf mein Gesicht schauen zu können. Aus ihren Augen strahlte mir die Faszination des Bösen entgegen. Ich konnte mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie mich mit wahren Raubtieraugen anschaute.
    Der Druck ihres Körpers verstärkte sich. Dann gab er etwas nach, und ich hörte ihre Flüsterstimme.
    »Ich kriege dich doch, Sinclair! Ich kriege dich! Ich kriege alles, was ich haben will!«
    Was sie damit meinte, war im Prinzip schon klar. Ich wusste auch, dass es um mich ging. Doch wie sie es genau gemeint hatte, da kam ich noch nicht mit.
    Sie
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