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Lilienzucht (German Edition)

Lilienzucht (German Edition)

Titel: Lilienzucht (German Edition)
Autoren: Sabine Röbke
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leben willst.“, droht der Baron leise. „Vorerst werde ich mich ein bisschen mit dir amüsieren“, erklärt er grinsend, während er etwas aus der Innentasche seines Jacketts holt. „und wenn du Glück hast, behalte ich dich und baue einen netten Käfig für dich in meinem Landhaus.“
    Josie erkennt schließlich, dass der Gegenstand in seiner Hand ein kurzer Dolch ist, mit dem er nun genussvoll beginnt, ihr die Kleider zu zerschneiden, wobei es ihm ziemlich egal zu sein scheint, ob er sie mit der scharfen Klinge verletzt.
    „Hm, vielleicht verkaufe ich dich später aber auch an einen arabischen Prinzen für seinen Harem ... oder in ein russisches Bordell... Das kommt ganz auf dein Benehmen an.“, fährt er schmunzelnd fort, während Josies Kleider sich mehr und mehr in bloße Stofffetzen verwandeln, zum Großteil auf dem staubigen Boden landen und so den Sonnenstrahlen erlauben, sich ungehindert immer heißer in ihre Haut einzubrennen.
    Als er schließlich ihren Rücken auf diese Art freilegt, entfährt ihm unwillkürlich ein entzückter Aufschrei, der noch eine Weile schmerzhaft in Josies Ohren widerhallt.
    „Ah! Noch ein Extra!“ Genüsslich fährt er mit seinen speckigen Fingern, an denen kalter Schweiß klebt, über ihren nackten Rücken. „Wer hätte gedacht, dass eine derart gesittete Lady eine so große Tätowierung hat! Eine ausgesprochen hübsche Lilienranke ist das, meine Liebe, so filigran und auch noch quer über den gesamten Rücken, fast schon ein Kunstwerk. Sehr schöne Arbeit! Wie es scheint, bist du Schmerzen nicht ganz abgeneigt... Vielleicht werden wir ja doch noch Freunde...“
    Josie stöhnt gequält auf, weil seine Hände nicht nur ein heftiges Brennen in den frischen Schrammen verursachen, sondern auch eine sehr unangenehme Reibung auf ihrer Haut erzeugen, die beinahe schon schmerzhaft ist, vor allem, wenn er mehrmals über dieselben Stellen streicht. Außerdem hat es in ihrem Kopf wieder zu pochen begonnen, seit die Sonne ihr so unbarmherzig auf den Schädel brennt und ihre Gedanken anscheinend mit Gewalt einzutrocknen sucht.
    Der Baron ist gerade dabei, ihr auch den BH noch breit grinsend in Fetzen zu schneiden, da klingelt sein Telefon.
    Unwillig meldet er sich, verschwindet gleich darauf für eine kurze Weile auf dem Flur und kommt dann wenig begeistert zurück ins Zimmer.
    „Ich muss dich leider für ein Weilchen allein lassen, meine Liebe, die Pflicht ruft.“ Brutal stopft er ihr den stinkenden Knebel wieder in den Mund. „Wir wollen ja später mit dem Spielchen fortfahren, also warte hier auf mich, mein Täubchen.“, sagt er grinsend. „Bis später.“, flötet er noch, winkt albern, und verlässt dann eilig den Ort des Geschehens.
     
    Nachdem seine Schritte auf der Treppe verklungen sind, wird es still in der Dachkammer, sehr still.
    Josie konzentriert sich eine zeitlang nur darauf, tief ein und auszuatmen und den Knebel in ihrem Mund dabei soweit wie möglich zu ignorieren, ebenso wie die Schmerzen in Armen und Rücken, die sich unaufhaltsam zu verschlimmern scheinen. Das Pochen im Kopf hingegen hat ein wenig nachgelassen, auch wenn die unbarmherzig brennende Sonne und die feuchtigkeitsgeschwängerte Luft es ihr deutlich erschweren, klare Gedanken zu fassen.
    Seufzend schließt die junge Frau die Augen und versucht sich so gut es geht zu entspannen. Seltsamerweise fällt es ihr leichter als vermutet und so beginnt sie nach einer Weile, ihre Situation gründlich zu analysieren. Sie kommt schließlich zu dem Schluss, dass das Vernünftigste, was sie derzeit tun kann, ist, ihre Körperkräfte so weit wie möglich zu schonen und ihren Verstand wach zu halten. Da sie jedoch nicht absehen kann, wie lange sie in dieser Position wird ausharren müssen, beschließt sie, dabei einfach ihren inneren Impulsen zu folgen und horcht darum konzentriert in sich hinein.
    Inzwischen ist sie trotz ihrer kümmerlichen Körperbedeckung klatschnass geschwitzt und hat längst jedes Zeitgefühl verloren. So bleibt ihr nichts, als sich über die Schmerzen, die Hitze und den fürchterlichen Durst hinwegzusetzen und sich eisern zu konzentrieren.
    Eine schier endlos erscheinende Zeitspanne später ist die Sonne endlich so weit gewandert, dass ihre Strahlen die junge Frau durch das Dachfenster nicht mehr erreichen können. Doch nun hat sie ein anderes Problem: Draußen zieht jetzt endgültig das erwartete Gewitter auf und bringt einen frischen Wind mit sich, der überraschend ungehindert durch das
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