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Lilienzucht (German Edition)

Lilienzucht (German Edition)

Titel: Lilienzucht (German Edition)
Autoren: Sabine Röbke
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großzügigen Balkon des Hotels betritt. Noch hat er nicht von seiner Fernbedienung Gebrauch gemacht, was sich allerdings just in diesem Augenblick ändert. Josie stöhnt verhalten, während Victor sich grinsend zu ihr umdreht.
    „Ich finde, das haben wir ganz gut hingekriegt.“, meint er, während er ganz nebenher die Intensität der Vibration erhöht. Josie stößt heftig Luft durch die Nase und bemerkt, dass sie von einigen Männern durch die Scheibe fixiert werden; sie hofft inständig, dass es wirklich Victors Freunde sind...
    „Das ist fies.“, klagt sie tonlos.
    Victor nimmt sie in die Arme und wiegt sich ein Weilchen mit ihr im Takt der Musik, die gedämpft von drinnen zu hören ist.
    „Reg dich nicht auf“, meint er mit samtweicher Stimme, „sogar deine Großmutter hat das Fest schon verlassen ... und spätestens um Mitternacht sollte auch das Brautpaar hier verschwinden. Bis dahin hältst du locker durch. Zumal der Großteil deiner Verwandtschaft ebenfalls schon fort ist.“
    Josie muss plötzlich lachen. „Nur die, denen du deutlich gemacht hast, dass du keinen Tratsch über mich duldest, schon gar keinen gehässigen.“, sagt sie grinsend.
    Victor hebt verdutzt die Brauen. „Du weißt?“, hakt er mit einem unwiderstehlich unschuldigen Grinsen nach.
    „Lady Amalfia hat mir vorhin haarklein erzählt, wie souverän du Großmutter abgefertigt hast, als sie dir ‚wohlmeinend’ stecken wollte, dass ich unfruchtbar bin. – Und wie leidenschaftlich du mich in Schutz genommen hast. Lady Amalfia meinte, Großmutter würde sich jetzt wohl mindestens eine Woche ununterbrochen darüber ärgern, dass du zu vermögend und einflussreich bist, als dass sie dir eins auswischen könnte. Du glaubst gar nicht, wie begeistert Lady Amalfia war, sie kam gar nicht mehr aus dem Lachen raus.
    Und Nora hat Ähnliches zwischen dir und einigen älteren Tanten angedeutet.“ Josie amtet ein paar Mal tief durch, um sie wollüstigen Gefühlen weiter unten ignorieren zu können, dann streicht sie zärtlich über Victors Wange. „Das war sehr lieb von dir“, meint sie leise, „aber du weißt, dass es nicht nötig ist. Die Zeiten, als der Tratsch mich verletzt hat, sind endgültig vorbei.“
    „Ich weiß, Liebste“, gibt Victor weich zurück, „aber es war mir ein Bedürfnis.“
    „Verschwende keinen Gedanken mehr an diese alten Schachteln. Sie sind nur eifersüchtig, dass sie nicht so ein Glück haben wie ich.“. flüstert Josie.
    „Eigentlich sollte das mein Satz sein.“, findet Victor. Noch einmal lässt er das Vibro-Ei kräftig seine Arbeit tun, dann stellt er es aus und küsst Josie lange und zärtlich.
    Wieder beginnt er, sich im Takt zu der gedämpften Musik zu bewegen, Josie ebenso sanft wie fest an sich gedrückt.
    „Liebling“, sagt er schließlich leise, „versuch, es ein bisschen mehr zu genießen, wenn die Leute dich hofieren.“
    Josie legt den Kopf in den Nacken und schaut ihn ungläubig an, doch er meint es sehr ernst.
    „Ich weiß, du stehst nicht so gerne im Mittelpunkt“, fährt er fort, „aber an meiner Seite wird das in Zukunft häufiger vorkommen, ... umso mehr weil du nicht nur schön bist, sondern auch etwas sehr Zauberhaftes an dir hast.
    Ich habe dich heute beobachtet, du merkst instinktiv, wenn die Leute, die dir Honig um den Bart schmieren wollen, es nicht aus reinem Eigennutz tun. Manche haben einfach nur einen übertriebenen Respekt vor altem Adel ... und du hast die Fähigkeit, diesen Menschen auf eine sehr charmante Art die Ängste zu nehmen. Das öffnet viele Türen. – Außerdem hast du eine natürlich Begabung, dich so anmutig wie eine Prinzessin durch einen Raum zu bewegen, ... wenn du dich traust.“
    Josie errötet heftig und versucht zu widersprechen, doch Victor hält ihr schon im Ansatz lächelnd den Mund zu.
    „Nein, wirklich, Josephine, das meine ich todernst. Im Herzen bist du eine geborene Prinzessin ... und zwar nicht im üblichen, modernen Sinne, ... mehr so wie man sich eine liebreizende und kluge Märchenprinzessin vorstellt.“ Victor schaut sie mit einem vergnügten Funkeln in den Augen an und noch bevor Josie seinen letzten Satz auch nur richtig verarbeitet hat, sagt er grinsend: „Lach nicht! Ich meine das genau so, wie ich es sage.“ Das Grinsen in seinem Gesicht driftet urplötzlich wieder ins Obszöne ab. „Außerdem...“, fügt er flüsternd hinzu, „Ich liebe es, dich dabei zu beobachten, wie du es manchmal schaffst, regelrecht Hof zu halten. Das
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