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Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)

Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)

Titel: Liliane Susewind – Ein Pinguin will hoch hinaus (German Edition)
Autoren: Tanya Stewner
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zusammen wie unter einem Schlag. Lilli verknotete verschämt ihre Finger ineinander, und Jesahja hob das Kinn, als wolle er sich seiner gerechten Strafe stellen.
    »Gut!«, rief Lillis Mutter. »Sagen Sie ihnen mal richtig die Meinung!«
    Akeele stimmte zu. »Das war alles viel zu gefährlich!«
    Frau Essig-Steinmeier schnalzte mit der Zunge. »Ja, das war ganz und gar nicht in Ordnung! Aber ich kann verstehen, warum ihr mich nicht eingeweiht habt. Ich war einfach zu abgelenkt. Ich hätte wohl kein offenes Ohr für euch gehabt.«
    Lillis Mutter zog eine Grimasse und war offenbar nicht zufrieden mit der Standpauke der Direktorin.
    Da schob Frau Essig-Steinmeier nach: »Ich muss allerdings sagen, die Idee mit den Tieren als Spitzel war wirklich einmalig.«
    Akeele verdrehte die Augen und murmelte: »Jetzt bestärkt sie die Kinder auch noch!«
    Lilli und Jesahja grinsten wie Honigkuchenpferde.
    »Und wie es scheint, geht es den Tieren gut«, stellte die Direktorin fest und ließ ihren Blick prüfend über die kleine Tiergruppe wandern. »Finn?«
    Finn antwortete: »Alles in Ordnung.«
    Die Direktorin schien zufrieden. »Und wie geht es Yuki?«, fragte sie Lilli.
    »Gut«, versicherte Lilli. »Yuki liebt Abenteuer.«
    »Ich auch!«, bellte Bonsai. »Ich bin ein ziemlich waghalsiger Draufgänger.«
    »Abenteuer haben einfach Stil«, miezte Frau von Schmidt schwärmerisch.
    »In der Tat, Verehrteste, in der Tat«, stimmte Feodor zu.
    »Teuer«, sagte Armstrong.
    Captain Caruso schnüffelte an einem Schneehaufen.
    »Oha«, sagte Lillis Oma und deutete auf den Zoopfad.
    Ein Mann kam auf sie zu. Lilli wurde es heiß und kalt zugleich. Der Mann war Herr Grimm-Hartmüller!
    Frau Essig-Steinmeier stand die Verwunderung ins Gesicht geschrieben, und den anderen ging es ebenso.
    Herr Grimm-Hartmüller trug einen großen Rucksack auf dem Rücken. Als er sie erreichte, erkannte Lilli, wie schlecht er aussah. Er war ebenso blass wie die Direktorin und hatte rot geränderte Augen. Mit unsicherer Stimme sagte er: »Hallo.«
    Niemand antwortete.
    »Ich bin nicht hier, um dich noch einmal um Verzeihung zu bitten, Evelyn. Das habe ich letzte Nacht ja leider vergebens getan. Ich verstehe aber, dass du mir nicht verzeihen kannst. Ich kann mir ja selbst nicht verzeihen.«
    Die Direktorin schloss gequält die Augen.
    Herr Grimm-Hartmüllers Blick irrte nun nervös zwischen Lilli und ihren Eltern hin und her. »Ich hatte gehofft, dass Sie hier sind. Ich möchte aufrichtig dafür um Entschuldigung bitten, was ich Ihrer Tochter angetan habe«, sagte er. »Ich weiß, das ist nicht viel, aber ich meine es ehrlich.«
    Lillis Mutter verschränkte die Arme vor der Brust. »Aha.«
    Herr Grimm-Hartmüller schien sich sehr unwohl in seiner Haut zu fühlen. »Ich wünschte, ich könnte das alles ungeschehen machen. Aber da ich das nicht kann, möchte ich etwas anderes tun.«
    Nun sahen ihn alle mit fragenden und gleichzeitig kritischen Mienen an.
    Schnell sprach er weiter. »Ich möchte Liliane eine Freude bereiten – wenn Sie erlauben.«
    »Noch ein Smartphone?«, fragte Oma skeptisch.
    »Nein.« Der Direktor lachte kläglich. »Nein, das nicht. Also … ich habe mich gefragt, was Lilli am allermeisten freuen würde, und deswegen …« Er zögerte. »Würden Sie alle mit mir zur Lamawiese kommen?«
    Die Erwachsenen schien diese Bitte sehr zu erstaunen. Jesahja kratzte sich am Hinterkopf.
    »Was ist auf der Lamawiese?«, wollte Lillis Mutter wissen.
    Akeele fragte: »Wartet da ein Fernsehteam?«
    Herr Grimm-Hartmüller verzog gequält das Gesicht. »Sie haben jedes Recht, misstrauisch zu sein. Aber ich versichere Ihnen, dass das, was dort wartet, einzig und allein zu Lilianes Freude gedacht ist.«
    Nun wurde Lilli neugierig. »Wir können doch mal gucken gehen«, schlug sie vor. »Ihr seid ja alle dabei, da kann mir nichts passieren.«
    »Na, dann los.« Lillis Oma setzte sich in Bewegung.
    Zögerlich schlossen sich ihr alle an und marschierten durch den noch nicht geöffneten Zoo. Armstrong, Feodor, Bonsai, Frau von Schmidt und Captain Caruso trabten brav neben ihnen her. Yuki hatte Lilli wieder auf den Arm genommen.
    Als sie sich der Biegung des Pfades näherten, hinter der die Lamawiese lag, hörten sie seltsame Geräusche, die Lilli nicht zuordnen konnte. Ihr Herz klopfte schneller und schneller. Was hatte der Direktor nur für sie vorbereitet? Vielleicht ein Lamawettrennen?
    Dann bogen sie um die Ecke. Lillis Augen weiteten sich. Auf der Lamawiese
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