Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lila Black 02 - Unter Strom

Lila Black 02 - Unter Strom

Titel: Lila Black 02 - Unter Strom
Autoren: Justina Robson
Vom Netzwerk:
Verstehst du? Es zischt. Die Magie wird voneinander angezogen, aber dann trifft sie aufeinander – und peng! Sie passt nicht zueinander, und wo sie sich berührt, gibt es diese Reaktion. Autsch. Herrlich. Wirklich, wirklich gut. Und dann macht man das hier.« Sie schob ihre Schwanzspitze in Sarasiliens blaugrünen Schimmer und erschauderte wohlig. »Und es fühlt sich an, als würde man das allerschlimmste Jucken wegkratzen – soooo gut! Aber dann«, sie zog sich zurück, »muss man aufhören, oder man fängt an zu bluten, und es brennt – ahhhhh! Und du weißt genau, dass es in zehn Sekunden wieder wie wild jucken wird.«
    Lila wollte davon eigentlich nichts hören, sehen oder wissen.
    »Miss Sorcha versucht zu erklären, dass hinter unserem Unterschied mehr steckt als eine einfache alchemistische oder ätherische Reaktion. Kulturell sind wir …«
    »Na, du kennst sie ja«, unterbrach Sorcha ihn. »Kapitän Verkrampft und seine Garde der Unentspannten. Alle ernst und heilig und rein und langweilig wie sonst was.«
    »Und ich kenne dich«, sagte Sarasilien, ohne mit der Wimper zu zucken. »O Ausbund äußerster Ausschweifung. Und du weißt, dass Dämonen so etwas stets über Elfen sagen.« Er machte etwas mit ihrem Fuß, und sie quiekte auf. »Weil sie gern Spaß treiben. Aber du meinst es nicht so.«
    Sorcha lehnte sich zurück und legte ihren Kopf in Lilas Schoß. »Wir meinen es so. Sie haben zu Hause einen gewissen, geringen Unterhaltungswert. Das ist alles. Jetzt müssen wir dir bessere Kleidung besorgen, und dann können wir losdüsen. Oh, und der Kerl hier muss natürlich zuerst meine Massage beenden. Teil der Abmachung.«
    Schaff sie weg!,  flehte Tath. Lila konnte seine Anspannung und gewaltige Abscheu spüren. Er wand sich, und das nicht nur aus Angst vor einer Entdeckung.
    Sorcha, die nicht eingeweiht war, warf Lila einen verschwörerischen Blick zu und flüsterte: »Der alberne Fatzke brauchte beinahe zehn Minuten, um zuzustimmen. Was für eine Dreistigkeit! Die meisten Männer würden mir ihre Nachkommen verkaufen, um das tun zu dürfen, was er gerade macht, und ich muss mit diesem Idioten einen Handel abschließen!«
    Lila lachte laut auf.
    Sarasilien sah sie an und lächelte. »Siehst du? Ich wusste, sie würde die Richtige für dich sein.«
    »Ah!«, kreischte Sorcha, und ihr Gesichtsausdruck wurde bewundernd. »Muss man ihn nicht einfach lieben? All diese elfische Arroganz und der Patriziermüll, den er von sich gibt, und dann geht es die ganze Zeit um dich. Wie geil ist das denn? Du bist gerade in meinem Ansehen gestiegen, Schwester. Obwohl du ohnehin ziemlich weit oben standest. Hast du meinem Bruder schon das Hirn aus dem Kopf gevögelt? Ich habe noch keine Nachricht bekommen, dass du meine Wettschulden einfordern wolltest.«
    Nun errötete Lila. »Ähm. Bisher habe ich nicht gewonnen. Das Spiel läuft noch.«
    »Oh. Jetzt sag mir nicht, du hast es schon mit ihm getrieben? Hast du denn keine Ahnung von gar nichts? Und er war reif, Süße. Er hätte zweifellos aufgegeben. Jetzt wird es erheblich schwerer. Aber ich glaube immer noch, dass du gewinnst, selbst wenn du ihm dazu das Herz brechen musst. Also, was hältst du von der Idee, dass wir uns den hier teilen? Er ist nicht viel mehr als ein Aperitif, ich weiß, aber er ist das Beste, was man diesseits der Grenze kriegen kann. Mann, das hier ist genussmäßig eine Wüste. All diese ernsten Reden und das diplomatische Geblubber fallen mir so auf die Nerven.«
    »Teilen?« Lila war sicher, dass sie Sorcha diesmal richtig verstand. »Das ist obszön.«
    »Nicht in diesem Tonfall, Fräulein!«, fauchte Sorcha und setzte sich auf. Sie zog den Schokoriegel aus Lilas Hand und biss ein Stück ab, wobei sie ihre weißen, spitzen Zähne zeigte.
    Oh, danke sehr,  sagte Tath aufrichtig.
    Sarasiliens geschickte Hände arbeiteten weiter. »Sorcha bietet Gefallen nicht leichtfertig an«, sagte er ruhig, als spräche er davon, ein Stück Brot zu teilen. »Auch wenn es in Dämonia allgemein üblich ist, keine große Sache aus hochrangigen Offerten zu machen. Du musst Lila verzeihen, Prinzessin der Wonne. Sie weiß beinahe nichts über Dämonen.«
    »Man hat mich darüber in Kenntnis gesetzt«, schnurrte Sorcha und drückte ihren Fuß spielerisch gegen seine Brust. »Hör dir an, wie er mich eine Prinzessin nennt, als glaubte er, ich wüsste nicht, dass er mir Honig um den Mund schmiert.« Aber das Kompliment hatte ihr gefallen.
    Lila nutzte diese Gelegenheit,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher