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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer
Autoren: Kathy Clark
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seiner Unehrlichkeit verabscheuen. Und er wußte auch, daß er seine Zukunft mit Kate jetzt vergessen konnte.
    Er ging ins Haus wie ein Verurteilter zum Richtplatz. Er bedeutete Kate, sich auf die Couch zu setzen, war aber selbst zu angespannt, um ruhig zu sitzen.
    „Wer ist in der Stadt und im Gefängnis? Rede doch", bat sie. „So schlimm kann es doch nicht sein."
    Er holte tief Luft. „Ich würde alles tun, um dir das zu ersparen."
    Sie stand auf und legte den Arm um ihn, um ihn an seinem nervösen Auf und Ab zu hindern. „Wie schlimm das Problem auch ist, gemeinsam werden wir es schon lösen."
    Rusty blickte in ihr reizendes Gesicht. Er versuchte, sich ihr liebes Lächeln einzuprägen, denn er wußte nicht, wie lange er es noch würde sehen können. Sie hätten es schaffen können, wenn nur nicht...
    „Das ist ein Teil des Problems, Katie", sagte er. „Es gibt nicht nur uns zwei."
    „Nein, natürlich nicht. Mit Shanna sind wir drei." Sie reckte sich und gab ihm einen Kuß auf die zusammengepreßten Lippen. „Wir lieben dich beide, mußt du wissen."
    Sie machte es ihm wirklich nicht leicht. Freundlich drückte er sie wieder auf die Couch, denn sie würde etwas Solides unter sich brauchen.
    „Kate, ich weiß, es wird ein Schock für dich sein. Versuch, ruhig zu bleiben." Er schluckte trocken, denn er hatte einen Kloß im Hals und konnte kaum sprechen. „Doug ist nicht bei einem Unfall umgekommen. In diesem Augenblick ist er in der Stadt auf der Polizeistation, und..."
    „Doug lebt?" Aus ihrem Gesicht war mit einemmal alle Farbe gewichen. „Er ist bei der Polizei?" wiederholte sie ungläubig.
    Dann sprang sie zu Rustys Überraschung auf die Füße.
    „Ich muß zu ihm. Er braucht mich." Auf halbem Weg zur Tür hielt sie inne und sagte über die Schulter zu Rusty: „Es macht dir doch nichts aus, bei Shanna zu bleiben? Ich muß zu meinem Mann."
    „Warte, Katie, du weißt nicht..." rief er hinter ihr her, doch sie war schon aus dem Zimmer verschwunden.

9. KAPITEL

    Er hatte sie nicht warnen können.
    Kate würde auf der Polizei erscheinen, ohne irgendeine Einzelheit zu wissen. Die Presse, bereit sich auf sie zu stürzen, konnte schon dort sein.
    Rusty wäre mit ihr gegangen, doch sie hatte ihn zurückgelassen. Innerhalb von Sekunden war er vom Liebhaber zum Babysitter degradiert worden.
    Doug brauchte sie! Welch ein Witz. Doug brauchte einen guten Psychiater und wahrscheinlich einen noch besseren Anwalt. Gab es keinen Beweis, daß er an Amnesie litt oder an einer Geisteskrankheit, die ihn zu gesetzestreuem Verhalten unfähig machte, wenn man im Gegenteil herausfand, daß er seinen Tod vorgetäuscht hatte, dann würde Doug in Schwierigkeiten sein, die größer waren, als der Golf von Mexico tief war.
    Würde Kate durch dick und dünn zu ihm halten? Könnte sie ihrem ungetreuen Ehemann vergeben, wenn er sie um Verzeihung bat und versprach sich zu bessern?
    Rusty jedenfalls würde es ablehnen, weiterhin für C-Breeze zu arbeiten, selbst wenn man ihn bat. Er konnte sich nicht vorstellen, für Doug zu arbeiten. Obgleich er den Mann noch nicht kennengelernt hatte, lehnte er ihn ab. Genaugenommen haßte er ihn, obgleich diese Emotion nicht in Rustys Charakter lag.
    Warum verließ ein Mann für eine billige Affaire eine liebevolle, warm­ herzige Frau wie Kate? Aber da war ja noch eine Menge Geld im Spiel, sehr verlockend für jemanden, der in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten steckte.
    Und Kate war die Art Frau, die Verständnis hatte und Mitgefühl. So war eben ihr Charakter. Wäre sie nicht so, würde Rusty sie nicht so sehr lieben, wie er sie liebte.
    Doch ihre Großherzigkeit erstreckte sich nicht darauf, mit mehr als einem Mann leben zu wollen. Wenn es dazu kam, daß sie wählen mußte, wie konnte Rusty hoffen, mit dem Vater von Kates Kind, mit ihrer Jugendliebe konkurrieren zu können?
    Aus dem Schlafzimmer hörte er Geräusche, die darauf hindeuteten, daß Shanna sich auf das Weinen vorbereitete. Rusty ging zu ihr. Er durfte sie noch einmal in den Armen halten, konnte sich noch einmal vormachen, daß sie eines Tages seine Tochter sein würde.
    Kate hatte nicht erwartet, daß Reporter und Fotografen auf der Polizeistation herumliefen. Als sie aus dem Wagen stieg, begannen die Kameras zu surren.
    „Wie ist Ihnen zumute, jetzt, da Sie ihren Mann lebend wiederfinden?" fragte ein Reporter und hielt Kate ein Mikrophon unter, die Nase.
    „Bitte.., ich hab's gerade erst erfahren." Kate versuchte an
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