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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer
Autoren: Kathy Clark
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ihnen vorbei­ zukommen, aber sie ließen sie nicht durch.
    „Geben Sie uns ein Statement über die Versicherungspolice, von einer Million Dollar", forderte ein anderer Reporter.
    „Hat Vicki Young nicht mal für Ihre Firma gearbeitet?" fragte der erste Reporter beharrlich.
    „Vicki? Was hat sie denn damit zu tun?" fragte Kate.
    „Miss Young war mit Ihrem Mann in Jamaica. Ein Hurrikan hat das Apartment der beiden zerstört."
    „Nein, das ist unmöglich", protestierte Kate. „Doug war viel zu krank, um nach Hause zu kommen. Er wollte sicher gern, aber er konnte einfach nicht. Absichtlich wäre mein Mann nicht fortgeblieben, Das weiß ich genau", erklärte sie mit Nachdruck.
    Aber wie paßte Vicki ins Bild? Hatte sie in Jamaica Urlaub gemacht, als man Doug rettete und dorthin brachte? Aber wieso hatte man ihn nach Jamaica gebracht? Von dort aus, wo Dougs Helikopter sank, war Jamaica nicht gerade leicht zu erreichen.
    Woher hatten die Reporter von einer Versicherungspolice von einer Million Dollars gehört? Doug Police war nicht annähernd so hoch gewesen. Oder hatten sie die Police für den Helikopter gemeint?
    Das waren eine Menge Fragen, auf die sie, da war sie sicher, vernünftige Antworten bekommen würde. Sie mußte nur mit Doug sprechen und seine Schilderung anhören. Sicher hatte er einen Grund für sein langes Fortbleiben und dafür, daß er sie im Glauben ließ, er sei tot.
    Doug liebte sie viel zu sehr, um ihr das fahrlässig anzutun.
    Schließlich gelang es ihr, in die Polizeistation zu kommen. Ein Beamter brachte sie sofort durch die Sicherheitstüren, durch die die Reporter mit ihren verwirrenden Fragen und den neugierigen Kameras ihr nicht folgen konnten.
    „Kate, es ist gut, dich wiederzusehen."
    Sie hörte Dougs Stimme, noch bevor sie ihn sah. Er stand auf, entfernte sich von einer Schar von Polizisten und ging auf Kate zu.
    „Dir muß es aber schlecht gegangen sein, Doug!" rief sie mitleidig aus. Er sah schrecklich aus, blaß und dünn, und Kate schätzte, daß er bestimmt zwanzig Pfund abgenommen hatte.
    „O Kate, es war schrecklich.” Er warf die Arme um sie, legte den Kopf an ihre Schulter und begann zu weinen wie ein Kind.
    Kate streichelte ihm den Rücken, genau wie sie es bei Shanna tat, wenn sie sie trösten wollte. Aber sie fühlte sich unbeholfen und stolperte fast, als er sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie lehnte.
    „Sie verstehen nicht, daß ich es tun mußte", flüsterte Doug. „Sie wollen mich vor Gericht bringen und mir meinen Pilotenschein nehmen. Aber es gab keinen anderen Weg."
    Entsetzen stieg in ihr auf, als sie versuchte, sein recht wirres Geständnis zu begreifen. „Du hast das doch nicht mit Absicht getan, Doug, oder?"
    Bevor Doug antworten konnte, trat ein Polizeibeamter auf sie zu. „Mr. Cramer muß jetzt mit uns kommen."
    „Wohin bringen Sie ihn?"
    „Er muß zur Anklagevernehmung vor den Richter. Wenn seine Kaution festgelegt und bezahlt ist, können Sie ihn mitnehmen... wenn Sie ihn wirklich wieder zurückhaben wollen."
    Sie warf dem Mann einen ärgerlichen Blick zu. „Er ist mein Mann, und ich stehe zu ihm. Er hat nichts Unrechtes getan."
    „Ich glaube, die Luftfahrtbehörde und die Versicherungsgesellschaft denken da anders. Aber dafür gibt es ja Gerichte."
    Erst jetzt sah sie, daß Doug Gefängniskleidung trug. Sie legten ihm Handschellen an und führten ihn fort. Als sie ihn über die Schwelle bringen wollten, sah er über die Schulter zu ihr zurück und bettelte: „Bitte, hilf mir."
    Plötzlich gaben ihre Beine nach, und sie brach auf einem Stuhl zusammen. Der Schock begann zu wirken. Erst hatte man ihr gesagt, daß Doug lebte, dann hatte sie ihn lebendig vor sich gesehen. Jetzt, da sie die ganze Bedeutung begriff, wurde sie von einem unkontrollierbaren Schütteln gepackt. Vor fast sechs Monaten hatte sie ihn zuletzt gesehen, doch er war wie ein Fremder. Es lag nicht so sehr an seinem heruntergekommenen Äußeren als vielmehr an seinem weinerlichen Ton und seiner Haltung. Wie hatte er versucht, ihrem Blick auszuweichen, wie feuchtkalt hatten seine Hände auf ihren Armen gelegen.
    Verpflichtung.
    Bindung.
    „Bis daß der Tod euch scheide." Diese Phrase hatte eine neue Bedeutung erlangt.
    Wie auch immer ihre Gefühle waren. Sie war noch seine Frau. Er war in Schwierigkeiten, und sie mußte für ihn dasein.
    Jemand brachte ihr einen Pappbecher mit Wasser. 'Dankbar trank sie von der kühlen Flüssigkeit und versuchte, wieder einen klaren Kopf zu be­
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