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Liebst du ihn noch immer

Titel: Liebst du ihn noch immer
Autoren: Kathy Clark
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die Möglichkeit, daß ihm seine Einbildung einen Streich spielte, doch Rusty hätte schwören mögen, die Kleine sei froh gewesen, ihn zu sehen. Sie sah ihm direkt ins Gesicht, als sie lächelte, und er wollte glauben, daß sie ihn als jemand erkannte, der sie liebte - als ihren zukünftigen Vater.
    Rusty war in bester Stimmung, als er seine kleine Familie nach Lake Jackson zurückfuhr. Jedesmal, wenn er zu Kate hinblickte, sah er auf ihrem Gesicht denselben glückseligen Ausdruck, den er selbst hatte.
    Sie machten Pläne für den Sonntag, wußten aber, daß sie sie jederzeit wieder umstoßen würden, wenn ihnen danach war. Er griff zu ihr hinüber, um ihre Brust zu streicheln, und hätte fast die Kontrolle über den Wagen verloren, als er spürte, daß sie keinen Büstenhalter trug.
    Kate lachte das sorglose Lachen einer Frau, die vollkommen glücklich war. „Ich konnte ihn einfach nicht wieder anziehen", sagte sie.
    „Warne mich nächstes Mal, damit ich keinen Unfall baue", scherzte er. „Von dir wird erwartet, daß du beide Hände auf dem Lenkrad hältst. Ich habe nicht erwartet, daß du mich streichelst, wenn du fährst."
    „Ich habe schon genug Mühe damit, meine Gedanken auf das Geschäft zu konzentrieren. Jetzt verlangst du auch noch, ich solle beide Hände auf dem Lenkrad halten. Nächstens sagst du, ich dürfe meine Blicke nicht von der Straße nehmen."
    Kate blickte nach hinten, wo Shanna im Kindersitz angebunden war. „Wenn du meine Tochter und mich sicher nach Hause gebracht hast, kannst du mit deinen Augen und Händen machen, was du willst."
    Mit Unbehagen dachte er daran, daß er immer noch Probleme hatte, sich in Dougs Haus und Schlafzimmer aufzuhalten. Aber sein neugewonnenes Vertrauen würde ihm helfen, auch das zu überwinden.
    Kurz darauf langten sie bei Kates Haus an. Sie brachte Shanna ins Haus, und Rusty lud die Babysachen aus, als Al vorfuhr.
    Die Männer begrüßten sich, und Rusty wurde sofort von einem überwältigenden Gefühl nahenden Unheils ergriffen.
    „Sie haben also Vicky Young gefunden?" fragte er den Versicherungsvertreter.
    „Mehr als das. Wir fanden beide." Al war offenbar stolz auf das Erreichte.
    Beide! Rustys schlimmster Alptraum war Wahrheit geworden. „Also lebt Doug tatsächlich." Er mußte sich zwingen, die Vorstellung in Worte zu fassen.
    „Er lebt, aber es geht ihm schlecht. Sieht aus, als hätte ihn von dem Tag an, da er in Jamaica eintraf, Montezumas Rache ereilt."
    „Sind Sie sicher? Ist seine Identität ohne alle Zweifel festgestellt worden?"
    „Ja, die Polizei hat seine Identität bestätigt. Er ist tatsächlich Doug Cramer."
    „Aber wie hat er den Absturz überlebt?"
    „Wir kennen keine Einzelheiten. Wir wissen nur, daß er lebt."
    „Und was nun?" fragte Rusty. „Kommt er zurück? Wird man ihn unter Anklage stellen? Wie sollen wir Kate diese Neuigkeit bloß beibringen?"
    „Wie sollt ihr mir welche Neuigkeit beibringen?" fragte Kate hinter ihnen.
    Beide Männer fuhren mit einem Ausdruck des Schuldbewußtseins herum, als hätte ihre Mutter sie gerade mit der Hand im Marmeladentopf erwischt.
    Erwartungsvoll sah Kate sie an. „Um welche Neuigkeit geht es?" beharrte sie.
    Unfähig die rechten Worte zu finden, blickte Al Rusty an. Und so blieb es an Rusty hängen, Kate so rücksichtsvoll wie möglich über Doug zu berichten. „Äh... gehen wir doch rein", schlug er vor. „Hier draußen ist es wirklich heiß.".
    „Es ist wohl eine schlechte Nachricht?" fragte sie. „Ist was mit meiner Mom? Meinem Dad? Oder mit dem Helikopter?"
    „Nein, nein, nichts von allem." Um Zeit zu gewinnen, nahm Rusty das Windelpaket und die Sportkarre auf.
    „Ich werde dann mal gehen", sagte Al. „Übrigens er ist schon in der Stadt. Sie halten ihn zur Befragung auf der Polizeistation fest. Ich bin sicher, sie werden sich bald bei Ihnen melden."
    Bald!
    Das hieß; Rusty mußte Kate die Neuigkeit schnell mitteilen, ehe sie sie von anderen hörte. Es war sicher besser, sie hatte den Anfangsschock überwunden, wenn die Polizei mit ihr Kontakt aufnahm. Und die Presse! Wenn die davon Wind bekam, würden sie ihr die Tür einrennen.
    Am liebsten hätte Rusty die Babysachen wieder ins Auto geladen, Kate veranlaßt, einen Koffer zu packen, und sie, Shanna und Rebell verstaut, um dann auf und davon zu fahren. Die Versuchung war groß, zu fliehen und Kate vor allem abzuschirmen.
    Aber er wußte, daß sie es früher oder später herausfinden würde. Und dann, würde sie ihn wegen
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