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Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Titel: Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)
Autoren: Sharon Sala
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da?“
    „Ja, sie ist in der Küche und bügelt Aluminiumfolie“, antwortete Dewey Beaumont. „Soll ich sie holen?“
    Harley verkniff sich ein Kichern. Der Geiz ihrer Mutter war allen Freunden und Verwandten wohl bekannt. Dewey Beaumont besaß genügend Geld, und das zeigte sich auch am Haus und am Lebensstil der Beaumonts. Dennoch war Marcie eine Pfennigfuchserin erster Güte. Die Tatsache, dass sie benutzte Aluminiumfolie immer wieder wusch und bügelte, bis sie sich überhaupt nicht mehr falten ließ, war eine ihrer seltsameren Angewohnheiten. Es war etwas, das Harley schon vor langer Zeit als Eigenheit ihrer Mutter akzeptiert hatte. Und ihr Vater betete inständig darum, dass diese nicht an sein einziges Kind weitervererbt worden wäre.
    „Das kann warten. Hast du eine Ahnung, was sie von mir wollte?“, erkundigte sich Harley.
    Ihr Vater lachte leise. „Nein, aber ich weiß, dass sie dich gleich nach ihrem Gespräch mit Susans Mutter Betty Jean angerufen hat.“
    Harleys Herzschlag setzte einen Moment lang aus, nahm dann jedoch seinen normalen Rhythmus wieder auf. Es gab keinen Grund zur Panik. Susan war bereits längst fort gewesen, als Harley sich mit Sam Clay zusammengetan hatte. Sie umklammerte den Telefonhörer. Wenn sie sich doch nur an die Einzelheiten jener Nacht erinnern könnte, würde sie sich wesentlich besser fühlen.
    Während ihr Vater ihr alles Mögliche erzählte, ließ sie ihre Gedanken schweifen. Und so landete sie geradewegs bei Sam Clay. Das letzte Mal, als sie ihn gesehen hatte, hatte er nackt und kaum vom Laken bedeckt auf ihrem Bett im Motel gelegen, wie ein schlafender Adonis. In schwachen Momenten fragte sie sich, was wohl geschehen wäre, wenn sie geblieben wäre und sich der Situation gestellt hätte.
    Doch dann kam sie jedes Mal wieder zur Vernunft, und Harley sagte sich, dass sie das einzig Richtige getan hatte, als sie einfach so gegangen war. Irgendwann, wenn sie in der Lage wäre, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen, würde sie einen Anwalt aufsuchen und dafür sorgen, dass diese Ehe annulliert würde. Bestimmt würde man sie nicht für etwas verantwortlich machen, woran sie sich nicht einmal mehr erinnern konnte.
    Sie seufzte. Das, woran sie sich erinnerte, war, dass sie langsamen, ausgiebigen Sex mit einem umwerfenden Mann gehabt hatte. Aber das sollte sie lieber schnellstens vergessen.
    “… und deshalb habe ich ihr gesagt, dass es sie nichts angeht, aber du kennst ja deine Mutter.“
    Harley blinzelte, als sie merkte, dass sie ihrem Vater überhaupt nicht zugehört hatte.
    „Hm …! Oh … ja, ich glaube schon!“, sagte sie daher.
    Dewey zögerte. Es war eigentlich nicht seine Art, seiner Tochter gegenüber sensible Themen anzusprechen, die er für Frauensache hielt. Doch für ihn war Harley das Beste, was er in seinem ganzen Leben zustande gebracht hatte, und er wollte nicht zusehen, wie sie ihr Leben verschwendete. Sie war siebenundzwanzig Jahre alt und noch nicht einmal verlobt. In Savannah war es durchaus üblich, dass eine junge Frau mehrere Verehrer hatte, ehe sie sich für den Richtigen entschied. Harley jedoch schien sich nicht für die Dinge zu interessieren, worauf sich die meisten jungen Frauen in ihrem Alter konzentrierten, und das bereitete ihm große Sorgen. Er wünschte sich, dass sie glücklich war, und er wollte, dass ihre Kinder zu seinen Füßen spielten, ehe er zu alt war, um sich an seinen Enkeln zu erfreuen.
    Deshalb räusperte er sich und sagte, was ihn bewegte. „Harley June hattest du deinen Spaß in Las Vegas?“
    Erneut setzte Harleys Herzschlag aus. Schuldgefühle plagten sie. Sie verabscheute es, zu lügen, aber wie sollte sie ihrem Vater erzählen, was sie getan hatte, ohne, wie ein kompletter Dummkopf dazustehen?
    „Ja, natürlich, Daddy. Ich hatte sehr viel Spaß. Susan und Mike waren ein wunderschönes Paar, und die Hochzeit war großartig.“
    Dewey runzelte die Stirn. „Aber was war mit dir? Hast du auch deinen Spaß gehabt?“ Er schmunzelte. „Wenn ich in deinem Alter gewesen wäre, hätte ich zumindest mal die Spieltische ausprobiert … mir ein paar Shows angesehen … na ja, du weißt schon … Ich hätte ein bisschen auf den Putz gehauen, bevor ich wieder in den Alltagstrott zurückgekehrt wäre.“
    Harley überlegte, ob sie es ihm beichten sollte, aber wie? Klar, Daddy, ich habe es krachen lassen, das würdest du nie glauben. Ich habe nicht nur die ganze Nacht durchgefeiert, sondern mich auch noch von Elvis mit einem
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