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Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)

Titel: Liebling, wir haben geheiratet: Wenn die Braut sich traut (German Edition)
Autoren: Sharon Sala
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sah, war ihr zum Weinen zumute. Sie sahen so glücklich aus.
    Seufzend legte sie das Foto wieder hin, doch dann entdeckte sie noch ein weiteres, das unter der Heiratsurkunde lag. Sie sah sich auch dieses an und unterdrückte ein Stöhnen. Der Mann, der zwischen ihnen stand, konnte doch unmöglich der Prediger sein. Aber wer sollte es sonst sein? Hinter ihnen war der Altar zu sehen, und Harley hielt den Brautstrauß ihrer Freundin Susan in der Hand. Sie schaute noch genauer hin, um herauszufinden, weshalb eine Elvis-Kopie mit ihnen zusammen auf einem der Bilder war. Seine schwarze Tolle mit den Koteletten, die bis zum Kinn reichten, sah glatt und fettig aus, und der weiße, mit Strass-Steinen besetzte Overall, den er trug, hatte keinerlei Ähnlichkeit mit dem feierlichen schwarzen Talar des Pastors.
    Harley warf einen Blick auf die Heiratsurkunde und verdrehte ungläubig die Augen. Sie hatte nicht in der südlichen Baptistenkirche ihrer Mutter geheiratet, wie sie es ihr ganzes Leben lang geplant hatte. Stattdessen hatte sie sich in der Love-me-Tender-Hochzeitskapelle von einem Kerl trauen lassen, der wie Elvis aussah.
    Was in Dreiteufelsnamen habe ich mir bloß dabei gedacht? schoss es ihr durch den Kopf.
    Sie ließ die Schultern hängen. Das war ja gerade das Problem. Sie hatte überhaupt nicht nachgedacht, und Sam anscheinend auch nicht. Sie blickte zum Bett hinüber, dankbar, dass er noch schlief. Dann schaute sie wieder zurück auf die Urkunde.
    Samuel Francis Clay. Er hieß Samuel Francis Clay.
    Meine Mutter war ein großer Sinatra-Fan.
    Harley fröstelte, als ihr plötzlich wieder einfiel, wie er die Bedeutung seines zweiten Namens erklärte, während er sich über ihre Schulter gebeugt hatte, um zu unterschreiben.
    Harleys Kinn zitterte ein wenig. Ich heiße jetzt Harley June Clay.
    Sie wandte sich um, starrte den Mann, der noch immer in ihrem Bett lag, lange und eindringlich an, und streifte sich dann den Ring vom Finger. Mehrere Sekunden vergingen, in denen ihr das Herz schwer wurde. Irgendetwas in ihrem Innern sagte ihr, dass dies ein großer Fehler war. Doch sie sah keine andere Möglichkeit, sich aus der heiklen Situation zu befreien, in die sie sich hineinmanövriert hatte.
    Langsam senkte sie den Blick, legte den Ring auf die Kommode neben die Fotos, nahm ihre Reisetasche und schlich sich aus dem Zimmer.
    Erst als ihr Flugzeug nach Savannah abhob, gestattete sie es sich zu weinen. Doch selbst dann war ihr nicht klar, ob sie deshalb weinte, weil sie sich zu dieser verrückten Heirat hatte hinreißen lassen, oder weil sie vor etwas weggelaufen war, was das Beste war, was sie in ihrem ganzen Leben bisher getan hatte.
    Savannah, Georgia – vier Tage später
    Das Telefon auf Harley Junes Schreibtisch klingelte plötzlich und riss sie aus ihren Gedanken.
    „Turner Versicherungsagentur, was kann ich für Sie tun? Oh … hallo, Mrs Peabody! Ja, ich habe Ihre Nachricht an Mr Turner weitergeleitet. Nein, es tut mir leid, aber er ist immer noch nicht von seiner Besprechung zurück. Ja, ich werde ihm ganz bestimmt sagen, dass Sie noch einmal angerufen haben. Nein, Ma’am, ich will Sie nicht hinhalten. Ja, Ma’am, ich weiß, dass Sie eine viel beschäftigte Frau sind. Nein, Ma’am, es ist nicht höflich zu lügen. Ja, Mrs Peabody, ich werde meiner Mutter Ihre Grüße ausrichten. Vielen Dank für Ihren Anruf!“
    „Regt sich Mrs Peabody immer noch so auf?“
    Harley schaute eine der anderen Versicherungsagentinnen an, wobei sie der Versuchung widerstand, einen tiefen Seufzer auszustoßen.
    „Was glaubst du denn?“
    Jennifer Brownlee lachte.
    „Ach, das hätte ich fast vergessen! Deine Mutter hat angerufen, als du zur Mittagspause warst.“
    Harley verdrehte die Augen und fragte sich, was ihre Mutter denn wohl jetzt schon wieder von ihr wollte. Seitdem sie von Susans Hochzeit aus Las Vegas zurückgekehrt war, hatte ihre Mutter sie ins Kreuzverhör genommen. Erst wollte sie wissen, wie alles ausgesehen habe, und dann, wer alles anwesend gewesen sei. Und bei jeder Frage kräuselte sie spöttisch die Lippen. Obwohl Harley ihre Mutter wirklich liebte, wusste sie und akzeptierte es notgedrungen, dass Marcie Lee Beaumont ein ziemlicher Snob war.
    Sie griff nach dem Telefonhörer und wählte die Nummer ihrer Eltern. Beim zweiten Klingeln meldete sich ihr Vater, und Harley lächelte beim Klang der vertrauten Stimme.
    „Hi, Daddy, ich bin’s! Jennifer hat gesagt, dass Mama vorhin angerufen habe. Ist sie
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