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Liebeszauber an der Algarve

Liebeszauber an der Algarve

Titel: Liebeszauber an der Algarve
Autoren: Maggie Cox
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war, weigerte sich die Leiterin, ihm zu sagen, wie es Grace ging oder wann sie zurückkehrte.
    Er wollte die Frau anschreien, dass er ihr Angehöriger zu werden beabsichtige, wenn Grace ihn nahm. Das tat er jedoch nicht. Stattdessen rief er bei ihren Eltern an. Ihr Vater Peter Faulkner erzählte ihm zögernd, Grace sei krank geworden, nachdem sie bis zur totalen Erschöpfung in dem Waisenhaus gearbeitet habe. Sie habe eine Woche im Krankenhaus gelegen und werde jetzt ausgeflogen. Tatsächlich würde er noch heute hinfliegen, um mit ihr nach England zurückzureisen.
    Das war vor acht Tagen gewesen. Peter Faulkner hatte Marco geraten, mindestens eine Woche zu warten, bevor er seine Tochter besuchte. Weil sie Zeit brauchen würde, um sich zu akklimatisieren und wieder zu Kräften zu kommen, bevor sie Besuch empfing.
    Zu warten und nicht zu wissen, ob es Grace besser ging oder nicht, war eine weitere enorme Belastungsprobe gewesen. Marco war durch die Hölle gegangen vor Angst, dass Grace sich nicht erholen und sterben würde, bevor er ihr sagen konnte, wie viel sie ihm bedeutete.
    Und jetzt, als Miguel das Auto auf die breite Auffahrt eines gepflegten frei stehenden Backsteinhauses am Ende einer Allee lenkte, hatte Marco Angst vor der Begegnung mit ihr. Er hatte im Hinterkopf behalten, dass Miguels große Liebe an einer unheilbaren Krankheit gestorben war.
    Warum nur habe ich mich nicht bereit erklärt, mit Grace nach Afrika zu fliegen, fragte sich Marco verzweifelt. Wenn er nur imstande gewesen wäre, das Gefühl zu überwinden, dass sie ihn im Stich ließ. Und dabei hatte er ja gewusst, dass das, was sie tat, unglaublich mutig war und seine Bewunderung und seinen Respekt verdiente. Zu seiner Verteidigung konnte er jedoch anführen, dass ihre Pläne für ihn wie ein Schlag ins Gesicht gewesen waren.
    „Wir sind da, Senhor Aguilar.“ Miguel öffnete die Beifahrertür und hielt einen großen schwarzen Schirm über Marco, als er ausstieg.
    In den Wochen seit Grace’ Abreise nach Afrika war Miguel ein echter Freund geworden. Mit seinem Lächeln zeigte er, wie gut er verstand, was Marco gerade durchmachte.
    „Ich werde im Auto warten“, sagte Miguel respektvoll.
    Nervös fuhr Marco über den Ärmel seiner dunkelbraunen Wildlederjacke. „Danke.“ Er wandte sich ab und drückte auf den Klingelknopf an der rot gestrichenen Haustür.
    Peter Faulkner öffnete. Nachdem sich Marco dem ernsten, aber freundlichen älteren Mann vorgestellt hatte, folgte er ihm durch ein blitzsauberes Wohnzimmer in einen Wintergarten, wo sich Grace ausruhte, wie dieser ihm erklärte.
    Als Marco sie sah, atmete er tief ein und aus, um sich zu beruhigen. Reglos saß sie in einem Rattanschaukelstuhl vor dem Flachglasfenster und blickte starr hinaus in den strömenden Regen.
    Ihr hübsches blondes Haar fiel ihr weich über die Schultern. Sie trug einen dünnen weißen Pullover zu Jeans. Mit ihren zarten Händen umklammerte sie die Holzlehnen des Stuhls, als würde sie Halt suchen. Sie erinnerte Marco an eine zerbrechliche Porzellanfigur auf einem Kaminsims: Eine falsche Bewegung, und sie würde auf den Boden fallen und in tausend winzige Stücke zersplittern.
    Angst schnitt ihm ins Herz, kalt wie Eis, und machte ihn fast schwindlig.
    „Grace?“ Ihr Vater stellte sich hinter sie und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Du hast Besuch.“
    „Wer ist es?“, fragte Grace, während sie den Kopf wandte. Ihre blauen Augen weiteten sich vor Überraschung. „Ach du meine Güte …!“, rief sie leise.
    Marco sah ihr an, dass sie tief ergriffen war. Ebenso war er von ihrem Anblick ganz überwältigt.
    „Ich habe so viele Male versucht, dich anzurufen“, begann er, und dann brachen die Gefühle mit solcher Macht über ihn herein, dass er kaum noch wusste, was er sagen sollte.
    Er räusperte sich und ging näher an sie heran, während ihr Vater ihr liebevoll übers Haar strich.
    „Ich lasse euch beide allein, damit ihr wieder vertraut miteinander werden könnt. Wenn ihr so weit seid, kocht uns deine Mom eine Kanne Tee.“
    „Danke, Dad.“
    Nachdem ihr Vater die Tür hinter sich geschlossen hatte, richtete Grace den Blick auf Marco und lächelte ihn an.
    „Ich kann nicht fassen, dass du hier bist.“
    „Was hast du angestellt? Du hast abgenommen und siehst gar nicht gesund aus.“ Mühsam unterdrückte Marco die verzweifelte Wut, die ihn plötzlich packte.
    „Ich brauche nur Ruhe, um wieder zu Kräften zu kommen, dann geht’s mir
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