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Liebeszauber an der Algarve

Liebeszauber an der Algarve

Titel: Liebeszauber an der Algarve
Autoren: Maggie Cox
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gekommen war, um sie ins Reich der Sinne zu locken. Grace konnte kaum klar denken, geschweige denn ihn begrüßen.
    Schließlich war er es, der zuerst etwas sagte. „Du siehst heute Morgen besonders schön aus, Grace. Elegant und sexy. Ich bin froh, dass ich dich selbst abhole und nicht Miguel geschickt habe.“
    „Danke.“ Ihr glühten die Wangen. Einerseits wollte sie sich ihm in die Arme werfen, andererseits so viel Abstand zwischen sie beide bringen, dass sie nicht der Versuchung erlag. „Hast du Zeit, eine Tasse Kaffee mit mir zu trinken?“
    „Klar.“ Ein wissendes Lächeln umspielte seinen Mund, als Marco das Haus betrat. Er hatte gespürt, wie sehr sich Grace danach sehnte, ihn zu berühren. An den Wänden der Diele hingen zahlreiche Familienfotos, die er neugierig betrachtete.
    Auf den meisten war Grace als Kind und Jugendliche mit ihren Eltern zu sehen. Eine neuere Aufnahme zeigte sie auf der Abschlussfeier der Universität, eine andere stammte von der Party zu ihrem einundzwanzigsten Geburtstag.
    „Ich weiß nicht, warum meine Eltern sie alle aufgehängt haben.“ Verlegen zuckte Grace die Schultern. Anscheinend war Marco fasziniert von den Fotos. Hatte irgendjemand seine Entwicklung vom Baby zum Erwachsenen festgehalten? Bei dem Gedanken, dass es niemand getan hatte, kämpfte sie mit den Tränen.
    „Deine Eltern sehen nett aus.“ Lächelnd drehte er sich um.
    Er wirkte leicht unsicher, wie sie fand, und es gab ihr einen Stich. „Sie sind sehr nett. Wollen wir auf der Terrasse Kaffee trinken?“
    Es war ein herrlicher Morgen, denn die Sonne schien von einem wolkenlosen, tiefblauen Himmel. Eine leichte Brise fächelte ihre Haut, und es duftete nach Bougainvillea und der Sonnencreme, mit der sich Grace eingerieben hatte. Sie wünschte, sie könnte die trügerisch einfache Wahl treffen, diesen Urlaub zu genießen und ihre ganze Zeit mit Marco zu verbringen.
    „Du trinkst ihn schwarz ohne Zucker, richtig?“ Grace schenkte ihm ein und schob die Tasse samt Untertasse über den Holztisch zu Marco hin. Das Geschirr klirrte, weil ihre Hand leicht zitterte.
    „Danke.“
    Er schob die Sonnenbrille auf seine Nase, was ihn noch geheimnisvoller wirken ließ.
    „Ich habe dich gestern Abend vermisst“, gestand Grace leise.
    „Ich dich auch.“
    „Und? Hast du dich mit deinen Freunden getroffen?“
    „Ja. Aber sie sind nicht wirklich meine Freunde. Bloß Leute, mit denen ich zusammengearbeitet habe oder noch zusammenarbeite.“
    „Ach?“
    „Früher hätte ich sie Freunde genannt. Jetzt tue ich das nicht mehr.“
    „Warum nicht?“
    „Seit ich mit dir zusammen bin, Grace, wird mir klar, wen ich zu meinen echten Freunden zählen kann und wen nicht.“ Sein Lächeln war sanft und so verführerisch.
    „Außerdem habe ich die Tatsache akzeptiert, dass ich vor meiner Vergangenheit davongelaufen bin, anstatt mich mit ihr auseinanderzusetzen. Du hast über deine Ängste gesprochen, darüber, wie entschlossen du bist, dich ihnen zu stellen und sie zu überwinden. Dadurch habe ich begriffen, dass es vernünftig ist, dasselbe zu tun. Weil ich nicht möchte, dass die Gefühle von damals noch länger die Gegenwart beeinflussen. Du hast einen anderen Menschen aus mir gemacht, Grace.“
    „Nein, habe ich nicht. Wenn du diese Dinge erkannt hast, dann, weil du die Wahrheit sehen willst, das ist alles.“ Grace war unendlich erleichtert, weil er sich endlich seiner Vergangenheit stellen wollte.
    „Du rechnest dir nichts als Verdienst an, oder? Ich bin noch nie einer Frau begegnet, die so großzügig ist. Jede andere hätte das Ego eines Mannes verletzt, indem sie ihm beweist, dass sie alles viel klarer sieht als er. Deshalb denke ich, ich sollte dich festhalten, Grace … Ja, festhalten und niemals loslassen.“
    Ihr Herz raste vor Freude, gleichzeitig geriet sie in Panik. Sie sehnte sich danach, ihm sofort ihre Liebe zu gestehen. Aber zuerst musste sie ihm beibringen, dass sich ihre Pläne geändert hatten.
    „Marco?“
    „Ja, Grace?“
    „Ich muss zurück nach Afrika, ins Waisenhaus.“
    „Wann?“ Als er die Sonnenbrille abnahm, schien ein trauriger Ausdruck in seinen Augen aufzuflackern. „Doch nicht etwa, bevor unser Urlaub zu Ende ist?“
    „Leider ja. Zwei der Mitarbeiter haben Fieber und werden im Krankenhaus behandelt. Damit bleiben nur zwei Ehrenamtliche, die helfen, die Kinder zu versorgen. Niemand sonst kann hinfliegen. Alle Leute im Auslandsdienst arbeiten schon woanders. Außerdem kennen mich
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