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Liebeszauber an der Algarve

Liebeszauber an der Algarve

Titel: Liebeszauber an der Algarve
Autoren: Maggie Cox
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und Leid sehe.“
    „Ah … Davon gibt es genug auf der Welt, um Sie für den Rest Ihres Lebens auf Trab zu halten. Warum sind Sie eigentlich an die Algarve gekommen, Grace? Haben Sie gehofft, mich hier abpassen zu können?“
    „Nein. Ich habe erst daran gedacht, Sie um Hilfe zu bitten, als ich vor Ort von Ihrer Vorstandssitzung in dem Hotel gehört und dieses Gespräch in dem Café aufgeschnappt habe. Nach meinem letzten Besuch in dem Waisenhaus bin ich erschöpft und deprimiert aus Afrika zurückgekehrt. Meine Eltern besitzen hier ein Ferienhaus und haben vorgeschlagen, dass ich mir zwei Wochen freinehme, nach Portugal fliege und mich erhole.“
    „Also sind Sie eigentlich im Urlaub“, sagte Marco.
    Erstaunt blickte sie ihn an, als wäre ihr der Gedanke ganz neu. „Tja, bin ich wohl. Nur klappt das mit dem Ausspannen nicht so ganz. Ständig denke ich an die Kinder in dem Waisenhaus und überlege, was ich noch tun kann, um ihnen zu helfen.“
    „Deshalb wollten Sie unbedingt mit mir reden, sobald Sie erfahren haben, dass man mich hier erwartet?“
    „Ja.“
    Unwillkürlich erwärmte sich Marco immer mehr für seinen erfrischend aufrichtigen Gast. „Für die Benachteiligten dieser Welt riskieren Sie offensichtlich etwas, was Sie normalerweise nicht tun würden. Sie haben ein bemerkenswert gutes Herz.“
    „Das klingt, als wäre es etwas Ungewöhnliches. Einige Mitarbeiter der Organisation sind genauso engagiert.“
    Inês brachte die Getränke. Strahlend lächelte die dralle Portugiesin, als Grace ihr herzlich für das Glas Zitronenlimonade dankte. Und Marco kam zu dem Schluss, dass man völlig gefühllos sein musste, um nicht ähnlich auf die freundliche Art dieser jungen Frau zu reagieren.
    Nachdem die Haushälterin sie beide wieder allein gelassen hatte, trank er einen großen Schluck und lehnte sich zurück. „Habe ich Ihnen erzählt, dass ich heute unerwartet einen freien Nachmittag habe? Ich würde ihn gern mit Ihnen verbringen, Grace. Als Erstes gehen wir essen.“
    Der faszinierende Marco Aguilar wollte mit ihr essen gehen! Die meisten Frauen wären darüber begeistert gewesen. Grace hingegen erschien die Situation zu unwirklich, als dass sie es glauben konnte. Außerdem hatte sie das Gefühl, dass sie sich nicht dafür eignete, ihn in ein Restaurant zu begleiten.
    Besonders da sie ihm eben mit ihrem leidenschaftlichen Ausbruch wahrscheinlich zu nahe getreten war. Sie hatte ihn mehr oder weniger aufgefordert, sofort großzügig zu spenden!
    Und dabei wusste er aus eigener Erfahrung, wie es war, benachteiligt und Not leidend zu sein – zumindest seelisch –, weil er selbst im Waisenhaus aufgewachsen war. Warum er mit ihr auch nur noch eine Minute länger zusammen sein wollte, verstand sie einfach nicht.
    Falls sie tatsächlich mit ihm essen ging, worüber könnte sie sich schon mit ihm unterhalten? Abgesehen von dem Projekt in Afrika und seiner schönen Villa.
    Bevor sie von zu Hause ausgezogen war, hatte sie ein mehr oder weniger ereignisloses Leben geführt. Tatsächlich war sie der Meinung gewesen, dass sie überhaupt keine Lebenserfahrung hatte, bis sie sich nach dem Studium eine eigene Wohnung gesucht hatte.
    Wirklich, sie liebte ihre Eltern und war ihnen dankbar für alles, was sie für sie getan hatten. Leider wurde sie von ihrer Fürsorglichkeit manchmal fast erdrückt. Immer fürchteten die beiden, ihre Tochter würde die falsche Wahl treffen. Sie wollten sie immer davor schützen, Fehler zu machen.
    Deshalb hatte Grace ihnen nie erzählt, dass sie kurze Zeit mit einem Mann zusammen gewesen war, der sie im trunkenen Zustand zu vergewaltigen versucht hatte. Sie hatte ihm keine Chance gegeben, ihr ein zweites Mal etwas zu tun, aber die seelischen Verletzungen heilten nur langsam.
    Seit diesem Erlebnis ließ sie sich mit keinem Mann mehr ein. Selbst eine vermeintlich harmlose Verabredung kam ihr jetzt gefährlich vor.
    „Es ist sehr nett von Ihnen, mir das anzubieten, aber … möchten Sie nicht lieber mit jemand anders zu Mittag essen?“
    Verwirrt blickte Marco sie an, als könnte er nicht fassen, was er da gerade gehört hatte. „Ich will mit Ihnen essen gehen, Grace. Sonst hätte ich es nicht vorgeschlagen.“
    „Wir kennen uns doch kaum.“ Verlegen sah sie weg, weil er sie unverwandt betrachtete. Plötzlich fühlte sie sich so verwundbar, dass ihr angst und bange wurde.
    „Und wie sollen wir uns kennenlernen, wenn wir nicht mehr Zeit zusammen verbringen?“
    Ein starkes
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