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Liebessklavin

Liebessklavin

Titel: Liebessklavin
Autoren: Jazz Winter
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und das Summen in ihrem Körper verstummte.
    „Knie nieder und küss die Hand deines Herrn, als Zeichen deiner Unterwerfung.“
    Sie hörte, wie Marie fassungslos keuchte. Erica zögerte, dies war für immer und das warme Pochen in ihrem Inneren breitete sich aus, schoss durch ihre Adern und ließ sie in die Knie sinken. Ihre Fingerspitzen schoben sich in seine Handinnenfläche, mit Hingabe küsste sie seine Knöchel, und als ihre Zunge kleine Kreise leckte, entlockte es Simon ein Lachen. Sie hob ihren frechen Blick. „Danke Herr.“ Der Unterton in diesen Worten und das Wispern waren nur für seine Ohren bestimmt.
    „Das Halsband!“
    Vorfreude glitt über ihr Gesicht, als Simon von einem Brokatkissen auf Stuarts Händen ein aus Silber angefertigtes Halsband nahm, sich zu ihr herunterbeugte und es um ihren Hals legte. Das Collier ähnelte einem Hundehalsband, doch die Verzierungen und funkelnden Edelsteine darauf gaben erst bei einem näheren Blick sein Geheimnis preis. Seine Lippen streiften ihre Stirn. „Ich hab es anfertigen lassen, als ich mir sicher war.“ Das Flüstern floss durch ihr Haar, sein Atem streichelte ihr Gesicht, und Erica schloss die Augen.
    „Damit ist der Bund für die Ewigkeit geschlossen.“ Sevilla fragte nicht nach Einwänden gegen diese Ehe. Die rothaarige Standesbeamtin küsste die Wangen des Doms zum Gratulieren und hob Ericas Kinn empor. „Du wirst ihn hoffentlich glücklich machen.“
    Zuerst war Erica sich nicht sicher, ob sie die Geste richtig deutete, doch Sevilla hatte ihr zugezwinkert und ging voraus. Applaus begleitete das Brautpaar den Gang entlang zum eigentlichen Fest.
    Die anwesenden Gäste schüttelten Simons Hand, nickten Erica zu, und sie fand schnell heraus, wie viele der Anwesenden aus der SM-Szene stammten. Dominante beglückwünschten nur Simon, die Devoten wagten nicht einmal das. Andere Gäste strahlten auch Erica hingerissen an, umarmten und drückten sie, bis Marie sie beiseite zog.
    Der Vorwurf in ihrem Blick war unverkennbar, doch bevor sie einen Ton sagen konnte, legte sich Stuarts Arm um die Schulter der Freundin. Belästigt schüttelte sie ihn ab.
    „Fass mich ja nicht an, du … du … Typ!“
    „Ehe das Fest vorbei ist, liegst du quietschend vor Geilheit in meinen Armen, Kätzchen.“
    Einen Moment lang starrte Marie ihn an, als er sich flüsternd zu ihr hinunterbeugte, doch dann regte sich ihr Stolz. „Scheißkerl, verpiss dich bloß.“
    Trotz dieser barschen Antwort sah sie ihm hinterher, nachdem er Erica geküsst hatte und ihr noch einmal versicherte, wie umwerfend sie gewirkt hatte bei der Trauung.
    „Der nervt!“
    Erica überkreuzte ihre Arme vor dem Körper und betrachtete ihre Freundin. „Was?“ Marie wirkte genervt, aber Erica kannte sie besser. „Du findest ihn gut.“ Ihr wissendes Lächeln brachte Marie zum Stöhnen.
    „Warum muss dieser geile Typ so unverschämt sein. Lass mich raten, er ist auch so ein Perverser richtig?“ Krampfhaft hielt Marie die Abscheu aufrecht, doch irgendetwas schien sich in ihrer Einstellung verändert zu haben. Selbst die verbale Abscheu wirkte nur noch halbherzig und unsicher.
    „Sieh dich vor, Punk. Der Typ kann dich mit einem Fingerschnippen in die Knie zwingen.“ Lachend ließ Erica sie stehen.
    Das Fest wandelte sich, je später der Abend wurde. Manche der Pärchen nutzen die Gelegenheit, unverblümt ihre Spielchen im Garten zu beginnen. Hier und da ertönte aus den verwinkelten Gartennischen Stöhnen, Keuchen und Jammern.
    Jemand berührte sanft Ericas nackte Schulter, als sie sich in einem Gespräch mit Geschäftspartnern ihres Mannes befand.
    Simon stand mit Sevilla neben ihr. „Es wird Zeit, dass ihr Euch kennenlernt.“
    Unbehagen keimte in ihr empor, das seltsame Gefühl, das sie hatte, als sie ihr das erste Mal begegnet war. Sevilla war eine umwerfende Schönheit, aber die Kälte, die sie für Erica ausstrahlte, verdarb diesen Anblick.
    Simon schien ihre Gedanken zu erraten. „Ich habe dir doch von der Frau erzählt, die die Neigung in mir geweckt hat.“
    Ericas Kopf ruckte von Simons Gesicht zu Sevilla und zurück. Unmöglich! Nein … doch.
    Simon nickte, denn ihre Mimik verriet jedes Wort, das durch ihre Gedanken floss.
    Die Vorstellung aus Simons Erzählung – Sevilla auf Knien, angekettet, demütig wartend. Die stolze Frau vor ihr wollte nicht in dieses Bild passen, auch wenn sie die Geschichte bereits kannte. Wenn sie in das Gesicht dieser Frau sah, war es fast unmöglich, das zu
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