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Liebesnacht auf Kefalonia

Liebesnacht auf Kefalonia

Titel: Liebesnacht auf Kefalonia
Autoren: Sara Craven
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Treuegelöbnis vor dem bärtigen Priester ab. Petros schaute sie an, als wäre sie eine Göttin, die vom Himmel gestiegen war. Kate kämpfte mit den Tränen, als sie Reis über das frisch vermählte Paar warf.
    Anschließend führten Musikanten Ismene und Petros auf den festlich geschmückten Platz. Lange Tafeln bogen sich unter den Platten mit Fisch und Hühnchen, Salatschüsseln und Vorspeisentellern. An einem Drehspieß wurden Lämmer gebraten, und es gab große Krüge mit einheimischem Wein. Das gesamte Dorf war auf den Beinen.
    Mick geleitete Kate zu dem Tisch, an dem bereits Braut und Bräutigam saßen. Victoria war erst nach der kirchlichen Trauung erschienen und suchte ebenfalls einen freien Stuhl.
    „Ich möchte lieber woanders sitzen“, bat Kate.
    „Du bist meine Frau und wirst den dir zustehenden Platz einnehmen“, erwiderte Mick.
    „Nun, mein Sohn.“ Ari gesellte sich zu ihnen. „Bittest du Katharina gerade um Verzeihung, weil du sie betrogen hast?“
    Sie traute ihren Ohren kaum. „Wie bitte?“
    „Deine Hochzeit hätte wie diese sein sollen“, fuhr Ari an seinen Sohn gewandt fort. „Während ich die Kinder vorhin beobachtet habe, kam mir die Idee, dass wir den Priester bitten sollten, über eure Ehe einen Segen zu sprechen, und zwar in der Kirche, wo alle es sehen können. Würde dir das gefallen, Kate?“
    Sie murmelte etwas Unverständliches und ließ sich von Mick wegführen. „Wir können so nicht weitermachen“, wisperte sie. „Du musst etwas sagen.“
    „Das habe ich vor.“
    Sie fanden für sie einen freien Stuhl zwischen Dr. Alessou und einer ältlichen Tante. Kate applaudierte pflichtschuldigst, als Ismene und Petros gezuckerte Mandeln verteilten. Während sie lustlos in ihrem Essen herumstocherte, vermied sie es, zu Mick hinüberzuschauen, der weiter unten an der Tafel neben Victoria saß.
    Plant er eine öffentliche Erklärung?, fragte sie sich.
    Glücklicherweise begannen nun die Tänze, und Kate wurde abgelenkt. Man hatte ein Folklore-Ensemble engagiert, das in traditionellen Kostümen auftrat. Nach der Vorstellung waren die Gäste an der Reihe. Hand in Hand tanzten sie an den Tafeln vorbei und forderten die anderen auf, sich der langen Kette anzuschließen.
    Irgendwann zog eine dicke Frau in einem roten Kleid Kate auf die Füße. Zunächst zaghaft, dann immer sicherer vollführte sie die komplizierten Schritte. Als die Schlange sich an der Ehrentafel vorbeiwand, klatschte Ari begeistert Beifall, Ismene und Petros lächelten. Kate bemerkte, dass Mick sie mit undurchdringlicher Miene beobachtete, seine schöne Begleiterin hingegen wirkte sichtlich gelangweilt. Zum Teufel mit ihr, dachte Kate. Zum Teufel mit allen beiden!
    Die Sonne schien ihr ins Gesicht, der Rhythmus der Musik ging ihr ins Blut, und sie genoss das köstliche Gefühl, zu diesen Menschen zu gehören.
    Bei Sonnenuntergang fuhren Wagen vor, um die Gäste zur Party in die Villa zu bringen, das Dorffest würde noch bis in die Nacht andauern.
    Man hatte den Salon freigeräumt und im Esszimmer ein kaltes Büfett angerichtet. Petros und Ismene eröffneten den Tanz. Champagner wurde gereicht, und Ari hieß Petros offiziell in der Familie willkommen. Danach verschwand das junge Paar, um sich vor Antritt der Hochzeitsreise umzukleiden.
    Kate hielt sich im Hintergrund, während die beiden vor der Villa unter fröhlichen Rufen verabschiedet wurden. Sie überlegte, wie sie sich am unauffälligsten zurückziehen könne. Am Besten ging sie hinaus auf die Terrasse und tat so, als wolle sie frische Luft schnappen. Von dort aus konnte sie unbemerkt den Pfad zum Strandhaus erreichen. Sie würde ihre Sachen packen und gleich am nächsten Morgen die Insel verlassen.
    In Gedanken versunken, schlenderte sie durch den Raum. Plötzlich stieß sie mit jemandem zusammen. Sie blickte auf und sah sich Mick gegenüber.
    „Tanz mit mir, matia mou “, bat er.
    „Um den Schein zu wahren?“ Sie schüttelte den Kopf.
    „Nein. Du hast heute mit jedem getanzt. Nun bin ich an der Reihe.“ Mick nahm sie bei der Hand und zog sie mit sich.
    Er hielt sie fest an sich gepresst, während sie sich im Takt der Musik bewegten. Einen Moment lang war Kate wie erstarrt. Ihr Verstand und ihre aufgewühlten Sinne sagten ihr, dass er das Spiel übertrieb. Dass sie ihm nicht erlauben sollte, die Situation auszunutzen.
    Doch dann entspannte sie sich und ließ sich im langsamen Rhythmus treiben. Sie spürte Micks Wange an ihrem Haar. Er streifte mit den Lippen
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