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Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Titel: Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)
Autoren: Julia James
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Mutter hatte ihr eigenes Leben zerstört, indem sie ihre Liebe einem Mann geschenkt hatte, der diese absolut nicht verdiente – statt ihn davonzujagen, bevor er alles kaputtmachen konnte.
    Aber was war, wenn Marisa jetzt einen schrecklichen Fehler beging, indem sie genau das Gegenteil tat? Wenn ihr Fehler darin bestand, dass sie einen Mann losließ, den sie eigentlich festhalten und in die Arme schließen sollte? Einen Mann, den zu verlieren einfach unerträglich wäre?
    Sie blickte zu Athan hinunter, der sich immer weiter entfernte. Plötzlich hatte sie das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
    „Warte!“, rief sie, so laut sie konnte. „Warte, Athan!“
    Er verharrte mitten in der Bewegung. Dann sah Marisa, deren Herz wie wild schlug, wie er sich langsam umdrehte. Sie sagte nichts und rief ihm auch nichts zu. Stattdessen rannte sie los, erst leicht stolpernd auf dem unebenen Weg, dann schneller und mit sicherem Schritt. Der Wind peitschte ihr in die Augen, sodass sie nichts sehen konnte, doch das kümmerte Marisa nicht. Sie kannte Weg und Ziel und spürte beides mit Körper und Seele. Sie kannte den einzigen Ort, an dem sie sein wollte.
    Als sie Athan erreichte, zog er sie ungestüm in seine Arme, hob sie hoch und wirbelte sie im Kreis herum. Marisa schlang die Arme um ihn, sie weinte und schluchzte, doch das war alles nicht wichtig. Wichtig war nur, dass sie bei Athan war – und dass sie ihn liebte.
    Denn das tat sie: Sie liebte diesen Mann über alles.
    Immer wieder sagte er ihren Namen, küsste ihr Haar und zog sie noch enger an sich. Marisa weinte und lachte gleichzeitig. Dann spürte sie, wie Athan sie vorsichtig auf den Boden hinabließ. Die Arme hatte sie noch immer so eng um ihn geschlossen, als wollte sie ihn nie wieder loslassen.
    „Mein über alles geliebter Athan …“, hörte sie sich selbst sagen und wurde von einem tiefen, alles überwältigenden Glücksgefühl erfasst.
    Athan umfasste ihr Gesicht und sah ihr tief in die Augen. In seinen war von Hoffnungslosigkeit nichts mehr zu sehen. Nun strahlten sie tiefe, unendliche Liebe aus.
    Dann neigte er ganz langsam den Kopf und küsste sie. „Das hier ist der Beweis meiner Liebe“, sagte er dann. „Meiner Liebe zu dir. Und deshalb kann ich all das, was geschehen ist und was ich dir angetan habe, nicht bereuen – weil ich dich dadurch gefunden habe.“ Tief bewegt atmete er ein. „Ich habe erst begriffen, was da mit mir passierte, als ich dich verloren hatte. Unzählige Male habe ich dich verloren: als ich dir diese grausamen Vorwürfe machte, als ich dir, von Eifersucht zerfressen, hierher gefolgt bin. Ich habe dich verloren, als du mir die Wahrheit über dich und Ian auf den Tisch geknallt hast – und als du deiner Wut darüber Luft machtest, wie ich von dir dachte.“ Er umfasste ihr Gesicht ein wenig fester und fuhr fort: „Und mit jedem Mal begriff ich ein wenig mehr, was da mit mir passiert war – dass ich mich in dich verliebt hatte.“
    Als Athan erbebte, konnte Marisa seinen Schmerz förmlich spüren und schmiegte sich enger an ihn.
    „Ja, ich habe mich in dich verliebt, und gleichzeitig habe ich dich immer wieder aufs Neue verloren …“
    Er verstummte, und sie küsste ihn, um seinen Schmerz ein wenig zu lindern.
    „Ich hatte Angst davor, dich zu lieben“, gestand sie dann. „Furchtbare Angst sogar. Auf St. Cécile hast du manchmal sehr distanziert und kalt gewirkt, wenn du dachtest, du wärst unbeobachtet. Ich dachte damals, du würdest merken, dass ich mich in dich verliebte, während du selbst nur eine Affäre wolltest, die mit dem Urlaub enden sollte. Deshalb habe ich mich auch innerlich darauf vorbereitet, dass du nach unserer Rückkehr alles beenden würdest.“
    Ihr Gesichtsausdruck änderte sich, als sie fortfuhr: „Aber für deine niederträchtigen Unterstellungen war ich nicht gewappnet. Wie hätte ich auch die Kraft haben sollen, damit fertig zu werden? Ich konnte mich nicht gegen das verteidigen, was du mir – wie ich es verstand – vorgeworfen hast. Denn ich wünschte mir sehnlichst, in die Familie meines Vaters aufgenommen zu werden. Aber du hast mir gezeigt, dass das unmöglich ist – dass ich nur ein schmutziges kleines Geheimnis in der Vergangenheit von Ians Vater war …“
    Athan stöhnte auf, umfasste Marisas Schultern und hielt sie ein wenig von sich weg, um besser mit ihr sprechen zu können.
    „Das allein wäre für mich niemals ein Grund gewesen, einen Keil zwischen dich und Ian zu
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