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Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Titel: Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)
Autoren: Julia James
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Randall wusste – und warum er dieser ein Ende setzen würde.
    Marisa schlief nicht gut und warf sich unruhig hin und her. Gern hätte sie geglaubt, dass ihre Enttäuschung über das abgesagte Treffen mit Ian der Grund war. Doch in Wirklichkeit lag es an dem großen, gut aussehenden Fremden, der direkt nebenan wohnte – und unter fadenscheinigen Gründen bei ihr geklingelt hatte. Hätte er sich nicht etwas Originelleres einfallen lassen können?
    Doch so durchschaubar das Ganze auch schien, es änderte nichts daran, dass ihr immer wieder derselbe Gedanke durch den Kopf ging: Männer, die so unverschämt gut aussahen wie dieser, brauchten nur mit den Fingern zu schnipsen, und schon würden sich ihnen die Frauen förmlich zu Füßen werfen. Ihr Nachbar hatte es also gar nicht nötig, sich originelle Sprüche oder Ausreden auszudenken, um eine Frau anzusprechen. Und als neuer Mieter hatte er sicher auch nicht gewusst, wer neben ihm wohnte. Vielleicht hatte er also tatsächlich Kaffee und Milch gebraucht.
    Aber immerhin wollte er mir erklären, wie meine Kaffeemaschine funktioniert, dachte Marisa nun. Doch auch das hatte nicht unbedingt etwas zu bedeuten. Wahrscheinlich hatte er einfach nur höflich sein oder sich für Kaffee und Milch revanchieren wollen.
    Oh nein, dachte sie plötzlich. Hoffentlich hatte er nicht geglaubt, sie wollte sich an ihn heranmachen! Diese Vorstellung machte sie zutiefst verlegen. Ihrem Nachbarn konnte kaum entgangen sein, welche Wirkung er auf sie gehabt hatte, und ganz sicher war er es gewohnt, dass Frauen so auf ihn reagierten.
    Dabei war es gar nicht allein sein fantastisches Aussehen gewesen oder dieser erotische Akzent, sondern alles zusammen, einschließlich des maßgeschneiderten Anzugs – und der Aura, die ihn umgab. Ein treffenderes Wort fiel Marisa nicht ein. Es war die selbstbewusste Ausstrahlung natürlicher Autorität.
    Merkwürdigerweise hatte Ian diese Ausstrahlung natürlicher Autorität nicht.
    Ein leichter Schauer lief ihr über den Rücken, als sie weiter in die Dunkelheit blickte. Ich sollte nicht mehr an ihn denken, sondern lieber schlafen, ermahnte sie sich.
    Doch ihre Träume waren durchwirkt von derselben merkwürdigen Unruhe und einer lustvollen Sehnsucht …
    Athan ging sehr früh ins Büro. Das tat er immer, denn für ihn war der frühe Morgen, bevor die dichtgedrängten Termine begannen, die produktivste Zeit. Aber an diesem Morgen war er nicht so produktiv wie sonst, und das ärgerte ihn.
    Immer wieder musste er an die kurze Szene denken, die er am Vorabend initiiert hatte. Er rief sich in Erinnerung, wie Marisa das lange Haar auf die Schultern gefallen war, wie sie ihn mit großen Augen angesehen und wie atemlos ihre Stimme geklungen hatte. Als sie in die Küche gegangen war, hatte er ihre langen schlanken Beine betrachtet. Sie war wirklich wunderschön.
    Das wusstest du doch vorher schon, ermahnte Athan sich. Und abgesehen davon, dass ihr Aussehen es ihm leichter machte, seinen Plan umzusetzen, gab es keinen Grund, länger darüber nachzudenken. Schließlich hatte er wie immer eine Menge Arbeit zu erledigen.
    Außerdem musste er sich überlegen, wie er Ian ins Ausland locken könnte. Da passten die anstehenden Verhandlungen für den Bereich der Westküste der USA gut in den Plan. Athan könnte behaupten, er brauche Feedback aus Großbritannien. Er könnte es sogar Eva gegenüber erwähnen, die sicher die Gelegenheit beim Schopf ergreifen und Ian begleiten würde, um anschließend noch gemeinsam Urlaub zu machen – zum Beispiel auf Hawaii. Dann hätte er alle Zeit mit Marisa Milburne, die er brauchte.
    Athan kannte seine Wirkung auf Frauen und zweifelte besonders nach dem Vorabend nicht daran, dass er auch bei Marisa Erfolg haben würde. Wäre sie wirklich unsterblich in Ian verliebt, hätte sie nicht so auf ihn reagiert. Genauso klar war allerdings, dass sie nicht den ersten Schritt tun würde.
    Wie sie wohl auf sein nächstes Vorhaben reagieren würde? Athan recherchierte kurz im Internet, tätigte einen Onlinekauf und klickte auf „bis mittags liefern“. Dann versuchte er, sich wieder auf seine Arbeit zu konzentrieren. Wenn er den Abend freihaben wollte, musste er vorher einiges erledigen.
    Marisa wusch gerade einen ihrer wunderschönen neuen Pullover von Hand, als es klingelte. „Lieferung für Miss Milburne“, tönte es durch die Sprechanlage. Verdutzt ging sie nach unten – und nahm lächelnd den Strauß weißer Lilien entgegen. Wie lieb von
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