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Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)

Titel: Liebeslüge, Liebesglück? (Julia) (German Edition)
Autoren: Julia James
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feststellte. Trotzdem strahlte der Fremde eine sehr maskuline natürliche Autorität aus. Er gehörte eindeutig zu den Männern, die Anweisungen erteilten und die eine starke Wirkung auf andere Menschen hatten – besonders auf Frauen.
    Erneut erbebend schluckte sie. „Ja … natürlich, gerne“, brachte sie mühsam heraus.
    Wie kann man nur so gut aussehen? dachte sie fassungslos, als sich das Lächeln des Unbekannten noch intensivierte.
    „Das ist nett von Ihnen, vielen Dank“, sagte er mit seiner angenehmen tiefen Stimme, der Marisa ewig hätte zuhören können.
    Ruckartig öffnete sie die Tür noch weiter und wandte sich ab. „Ich, ähm … ich hole Ihnen die Sachen.“
    Auf dem Weg in die Küche stieß sie sich unbeholfen am Sofa. Mit zitternden Fingern nahm sie eine Packung Milch aus dem Kühlschrank und betrachtete dann zweifelnd ihren Instantkaffee. Ob der ihm schmecken würde? Eigentlich sah ihr Nachbar nicht aus wie jemand, der so etwas trank. Unwillkürlich glitt ihr Blick zu der abschreckend kompliziert wirkenden Kaffeemaschine, die sie noch nie benutzt hatte. Marisa hatte extra Kaffeebohnen gekauft, aber nach einem Blick in die Gebrauchsanleitung entmutigt aufgegeben.
    Auf dem Rückweg gelang es ihr, weitere Zusammenstöße mit den Möbeln zu vermeiden. Die Wohnungstür stand noch offen, doch der gut aussehende Fremde war in den Flur hereingetreten.
    „Bitteschön“, sagte Marisa atemlos und hielt ihm Milch und Kaffee hin.
    Dieser Mann war so groß, dass ihr Flur plötzlich geradezu winzig wirkte. Bei seinem Lächeln wurde ihr beinahe schwindelig.
    Plötzlich kam ihr eine Idee. „Ich habe auch Kaffeebohnen, falls Ihnen das lieber ist. Die Packung ist noch nicht geöffnet, ich kann nämlich mit meiner Maschine nicht umgehen“, sagte sie und hätte sich gleichzeitig am liebsten auf die Zunge gebissen.
    „Ja, diese Dinger sind unglaublich kompliziert“, erwiderte er zu ihrer Erleichterung. „Soll ich Ihnen zeigen, wie die Maschine funktioniert?“
    „Nein, danke, machen Sie sich bitte keine Mühe“, erwiderte Marisa angespannt.
    Lange Wimpern senkten sich über dunkle Augen. „Es wäre keine Mühe für mich, Ehrenwort.“
    Seine Stimme klang nun anders, und das Glimmen in seinen dunklen Augen ließ sie erschauern.
    Dieser atemberaubend attraktive Mann – ein absoluter Fremder – stand hier in ihrem Flur und gab ihr deutlich zu verstehen, dass sie ihm sehr gefiel. Um sich ein wenig zu beruhigen, atmete Marisa tief ein. Gleichzeitig rief ihr eine innere Stimme warnend und eindringlich zu, sie solle vorsichtig sein.
    „Nein, vielen Dank“, entgegnete sie deshalb und reichte ihm mit einem höflichen Lächeln erneut Kaffee und Milch.
    Einen weiteren kurzen Moment betrachtete er sie eingehend, dann nahm er Kaffee und Milch entgegen. „Danke noch einmal.“ Der Ton, der eben noch in seiner Stimme mitgeschwungen hatte, war wieder verschwunden. Er ging hinaus und den Flur entlang, wo er noch einmal stehen blieb und ihr den Kopf zuwandte. „Gute Nacht“, sagte er.
    „Gute Nacht“, erwiderte Marisa, so gelassen sie konnte. Dann schloss sie die Tür.
    Athan blieb noch einen Moment im Flur stehen. Wirklich interessant. Die junge Frau fand ihn eindeutig attraktiv, aber als er den ersten Schritt gemacht und ihr angeboten hatte, ihr die Kaffeemaschine zu erklären, hatte sie ganz klar eine Grenze gezogen.
    Was wohl passiert wäre, wenn sie ihn doch in ihr Apartment gelassen hätte? Dann hätte er seinen nächsten Schachzug gemacht und ihr vorgeschlagen, Essen zu bestellen, damit sie zusammen essen könnten. Wäre sie einverstanden gewesen, was hätte Athan dann getan? Hätte er die Nacht mit ihr verbracht, wenn sie gewollt hätte?
    Ein Bild erschien vor seinem inneren Auge: goldblondes Haar, ausgebreitet auf einem weißen Kissen. Ein schlanker nackter Körper, der sich ihm hingab. Ein zartes, bildhübsches Gesicht, das absoluten Genuss ausdrückte – Genuss, den er ihr bereitete …
    Athan gab sich einen Ruck und ging in sein Apartment. Er beschloss, sich Kaffee zu kochen und dann im Internet einen Essenslieferanten ausfindig zu machen. Wie ärgerlich, dass es in dem Apartment keinen Concierge gab, der sich um solche Dinge kümmerte. Andererseits wussten Concierges häufig viel zu viel über ihre Mieter. Und momentan war sein wichtigstes Anliegen, dass seine wunderschöne blonde Nachbarin nichts über ihn erfuhr, was sie nicht erfahren sollte. Vor allem nicht, dass er von ihrer Beziehung zu Ian
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