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Liebesintrige im Herrenhaus

Liebesintrige im Herrenhaus

Titel: Liebesintrige im Herrenhaus
Autoren: CATHY WILLIAMS
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sich von ihr nicht wieder auf irgendwelche seltsamen Nebenschauplätze führen zu lassen. Er war noch nie einer Frau wie ihr begegnet. Sie sagte stets völlig unverblümt, was sie dachte, und konnte ihn außerdem mit einer Leichtigkeit von dem, was er eigentlich hatte sagen wollen, ablenken, die seinen Verstand vor Neid erblassen ließ.
    Pünktlich, fünfzehn Minuten nachdem er sich mit einer Tasse Kaffee an den Schreibtisch in James’ imposantem Arbeitszimmer gesetzt hatte, klopfte es leise an die Tür.
    Elizabeth trug jetzt eines ihrer unscheinbaren, geblümten Sommerkleider, von denen sie eine unerschöpfliche Auswahl zu besitzen schien. Darüber hatte sie eine leichte Strickjacke angezogen, die ihr über die Hüften reichte und ihre Figur vollends verdeckte.
    „Ich habe Ihnen meinen letzten Bericht ausgedruckt.“ Zögernd kam sie zum Schreibtisch und reichte Andreas zwei Blätter.
    „Warum sollte ich mir etwas durchlesen, was Sie mir jetzt persönlich sagen können?“ Er deutete auf den Sessel auf der anderen Seite des Schreibtischs.
    „Ja. Gut.“ Elizabeth nahm Platz. „Gestern bin ich mit James in den Ort gefahren, weil ich dachte, es wäre eine Abwechslung für ihn. Es gibt da eine nette Teestube, wobei ich natürlich darauf geachtet habe, dass James nicht von seiner Diät abweicht. Außerdem überlegt er tatsächlich, in einen Bridge Club einzutreten. Einer seiner Freunde, ein ganz reizender Herr namens …“
    „Wir wollten über Sie sprechen“, unterbrach Andreas sie überraschend. „Wie es Ihnen gefällt, für meinen Paten zu arbeiten. Sie beide scheinen sich gut zu verstehen. Ich stehe natürlich regelmäßig mit James in Verbindung, und er lässt nichts auf Sie kommen.“
    Elizabeth lächelte ehrlich erfreut, und Andreas stellte verwirrt fest, wie sehr dieses Lächeln ihr zartes Gesicht zum Strahlen brachte. Er räusperte sich und konzentrierte sich wieder auf sein eigentliches Anliegen.
    „Für mich war es einfach wundervoll, Mr Greystone … James kennenzulernen“, schwärmte Elizabeth jetzt. „Er ist ein unglaublicher Mann. Ich darf Ihnen also von ganzem Herzen versichern, dass ich meine Arbeit hier liebe.“
    Andreas hob die Hand, um ihrer Begeisterung Einhalt zu gebieten. „Ich habe schon verstanden.“
    Einen Moment lang betrachtete er sie nachdenklich. „Ich will ganz ehrlich mit Ihnen sein. Anfangs war ich sicher, dass Sie es keinen Monat hier aushalten würden. James kann sehr störrisch sein, wenn er es darauf anlegt. Mit Menschen, die seinem Intellekt nicht gewachsen sind, hat er kaum Geduld, und die Tatsache, dass er augenblicklich auf Hilfe angewiesen ist, hat ihn zusätzlich reizbar gemacht. Daher hatte ich damit gerechnet, dass Sie mit wehenden Fahnen davonlaufen würden, noch bevor Sie richtig ausgepackt hätten.“
    „Es hat sich alles sehr gut entwickelt“, warf sie ein, immer noch unsicher, worauf er hinauswollte.
    „Ja. Was mich sehr für Sie freut. Ebenso wie es Donald Riggs freut. Erinnern Sie sich noch an ihn? Den tapsigen, gutmütigen Kerl, für den Sie einmal in West London gearbeitet haben?“ Andreas lehnte sich zurück und beobachtete sie aufmerksam.
    Unwillkürlich wich sie seinem Blick aus und betrachtete ihre Hände. „Natürlich erinnere ich mich an ihn. Aber was soll das? Warum haben Sie mit Mr Riggs gesprochen? Ich habe doch dafür gesorgt, dass er Ihnen ein Empfehlungsschreiben zuschickt.“
    „Ja, und es war geradezu überschwänglich. Ich frage mich tatsächlich, wie man in der Kanzlei ohne Ihre fantastischen zwischenmenschlichen Fähigkeiten und Ihr ausgeprägtes Gespür für Eigeninitiative überhaupt zurechtkommt.“ Er nahm ein Blatt Papier vom Schreibtisch, das Elizabeth jetzt als das fragliche Empfehlungsschreiben erkannte, und zitierte daraus einige Sätze, die sie wirklich als Ausbund an Tüchtigkeit und unersetzliche Kraft beschrieben.
    „Komischerweise habe ich dieses Schreiben kaum angesehen, als es vor einem Monat ankam. Denn bis dahin hatten Sie sich bereits bestens eingelebt, und James mochte Sie, sodass diese Empfehlung eigentlich nur noch eine Formalität war.“ Er warf noch einen Blick auf das Blatt und reichte es ihr dann über den Schreibtisch. „Hier, lesen Sie selbst, und sagen Sie mir, was Sie davon halten.“
    Schweigend las Elizabeth den Brief mehrfach durch, weil sie nicht sicher war, worauf sie achten sollte. „Ich bin Mr Riggs für dieses gute Zeugnis sehr dankbar“, sagte sie schließlich vorsichtig.
    „Ist das
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