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Liebeserwachen in Virgin River

Liebeserwachen in Virgin River

Titel: Liebeserwachen in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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Emissionsprospekt erstellt wurde. Jillian war der PR-Guru, die dem Aufsichtsrat, der Börsenaufsichtsbehörde, den Brokern und der Öffentlichkeit die Rentabilität des Unternehmens darlegte. Es war Jillian, die Harrys Vision und harte Arbeit zusammenfasste und mit ihm über die Ziellinie trug.
    Sie wusste nicht recht, wie sie abschalten sollte, war sich allerdings ziemlich sicher, dass sie das auch absolut nicht wollte.
    Trotz Harrys Anweisung Diskretion zu bewahren – einer Person vertraute Jillian sich in ihrer momentanen Notlage an: ihrer Schwester und besten Freundin Kelly, die in San Francisco als Souschefin in einem Fünfsternerestaurant arbeitete. Sie sahen sich nur selten, telefonierten jedoch täglich miteinander und schrieben sich regelmäßig E-Mails. Der größte Trost, den Kellys heimliche „Mitwisserschaft“ für Jillian enthielt, war der, dass Kelly Kurt umbringen wollte – zumindest metaphorisch.
    „Kurt soll es bloß nicht wagen, in meinem Restaurant mal essen zu wollen“, schimpfte Kelly hasserfüllt.
    „Ich bin sicher, dass er sich davor hüten wird“, erwiderte Jillian. „Er hat ja auch sonst an alles gedacht.“
    „Nur so viel … Ich weiß, wie man es anstellt, damit es nach einem Unfall aussieht …“
    „Schschsch. Nach allem, was ich mit ihm erlebt habe, muss ich damit rechnen, dass er mein Telefon abhört!“ Sie holte Luft. „Und nachdem dir nun ebenfalls klar ist, dass das wirklich möglich sein könnte, wirst du ihn leben lassen müssen.“
    „Mist! Er ist ein Schwein. Ich habe ihn nie gemocht. Hatte ich dir das nicht gesagt?“
    „Nein, du hast ihn gemocht! Dich hat er genauso eingewickelt, womit wir beide gleich dumm wären. Ach Gott, was war nur mit mir los? Ich meine, ich bin kein Einstein, aber so naiv war ich noch nie! Offen gestanden, ich hatte ihn einfach nicht für klug genug gehalten, um so etwas abzuziehen!“
    „Du bist impulsiv. Das warst du schon immer. Du siehst etwas, das willst du haben, und dann tust du alles dafür.“
    „So impulsiv war ich bei ihm gar nicht“, wandte Jillian ein. „Er hat sich lange um mich bemüht, bevor ich … Ach, vergiss es. Harry hat recht. Selbst wenn ich mich wehren und gewinnen würde, es würde publik, und dann hingen mir seine Beschuldigungen noch lange an!“
    „Was mich dabei am meisten wundert – wie konnte er alle so täuschen und gleichzeitig in der PR ein solcher Blindgänger sein? Ist es nicht das, was gute PR ausmacht? Zu wissen, wie man die Dinge darstellt, sie verkaufen und Menschen davon überzeugen kann, dass sie etwas wollen, von dem sie vorher gar nicht gewusst haben, dass sie es wollen?“
    „Du hast es auf den Punkt gebracht“, bestätigte Jillian müde. „Die ganze Energie hätte er mal in seinen Job stecken sollen.“
    „Also … du hast geholfen, das kleine Imperium BSS aufzubauen“, fuhr Kelly fort. „Und nun ist es anders gekommen, als du es dir gewünscht hast. Aber du hast massenhaft Geld dabei verdient, und dein Geld hat wiederum massenhaft weiteres Geld verdient. Jede Menge Software- und Dotcom-Unternehmen haben den Geist aufgegeben, aber deins hat sich hervorragend gehalten. Du müsstest doch in der Lage sein, jeden Job zu kriegen, den du haben möchtest! Lass uns mal einen Augenblick nach vorne schauen. Was würdest du spontan am liebsten tun?“
    „Ich werde Harrys Rat folgen und mir erst einmal eine Weile freinehmen. Dann denke ich über den nächsten Job nach.“
    „Das überrascht mich. Normalerweise würde meine kleine Schwester die Sache mit Begeisterung angehen! Trotz Kurts Anstrengungen, dich fertigzumachen, ist dein Ruf Gold wert. Wenn jemand mit Harry spricht und ihn um eine Empfehlung bittet, wird er dich in den höchsten Tönen loben! Du wirst nahezu überall anfangen können …“
    Jillians Stimme klang so leise, dass Kelly sie kaum verstand. „Aber ich fühle mich noch immer so verletzt.“
    Kelly schwieg einen Moment. „Oh Baby …“
    „Weißt du, was mich am meisten belastet hatte, während ich mit Kurt zusammen war? Ich habe mich schuldig gefühlt, weil ihm anscheinend so viel mehr an mir lag, als mir an ihm! Stattdessen hat er mir die große Liebe vorgegaukelt und dabei fleißig überlegt, wie er mir so richtig einen reinwürgen kann.“
    „Er ist ein Schweinehund …“
    „Bislang hatte ich noch keine Probleme mit Vertrauen“, fuhr Jillian sehr leise fort. „Ich hatte immer einen guten Instinkt und konnte einschätzen, wem man nicht vertrauen kann. Das war
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