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Liebe, unendlich wie das Meer

Liebe, unendlich wie das Meer

Titel: Liebe, unendlich wie das Meer
Autoren: JESSICA BIRD
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tiefer.
    Kaum hatten ihre Finger seine überempfindliche Stelle gestreift, war er es, der aufstöhnte. Unversehens befand er sich am Rand eines unglaublichen Höhepunkts, der sich nicht mehr aufhalten ließ. Inmitten des Gefühlssturms stieß er die drei Worte hervor, die er schon viel zu lange als sein Geheimnis bewahrte: „Ich liebe dich …“
    Die Erleichterung, endlich die Wahrheit sagen zu dürfen, brachte ihm unglaublichen Frieden. Im Traum gab es keine Strafe dafür, seine Gefühle offen auszusprechen. Keine Schuldgefühle, weil er seinen besten Freund hinterging. Keinen Selbsthass, weil er eine Frau begehrte, die einem anderen gehörte.
    Als es diesmal dunkel um ihn wurde, gab er sich dem Schlaf gelassen hin. Und zum ersten Mal seit dem Sturm blieben die schrecklichen Albträume aus.

3. KAPITEL
    Mit weichen Knien ging Cass in ihr Zimmer, schloss die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. War das gerade wirklich passiert?
    Sie senkte die Lider und legte die Hände vors Gesicht. Natürlich hatte sie nicht vorgehabt, so weit zu gehen. Schon, als er ihre Hand unter sein Hemd schob, hatte sie sie wegziehen wollen. Doch sie hatte es einfach nicht über sich gebracht, denn die Berührung schien ihm so viel zu bedeuten – als ob er sich schon seit Jahren danach sehne. Als ob er verzweifelt auf jedes winzige Zeichen ihrer Zuwendung warte.
    Nur, dass er dabei nicht von mir träumt, sagte sich Cass. Mich mag er ja nicht einmal.
    Obwohl sie einen Moment lang wirklich geglaubt hatte, dass Alex wusste, wessen Hand ihn da streichelte. Dass sie es war, nach der er sich verzehrte.
    Aber das war wohl Wunschdenken.
    Doch Alex’ muskulöser Oberkörper ging ihr einfach nicht aus dem Kopf – ganz zu schweigen von dem überdeutlichen Zeichen seiner Erregung. Seine leidenschaftliche Reaktion auf ihre Berührung war überaus erotisch gewesen. Als sie spürte, wie er …
    „Jetzt hör aber auf“, murmelte sie ärgerlich.
    Und dann seine drei Worte.
    Ich liebe dich.
    Wen liebt er?, fragte sie sich mit einem seltsamen Ziehen im Herzen. Welche Frau hat es geschafft, seinen harten Panzer zu durchdringen?
    Sie musste wirklich außergewöhnlich sein, denn jemand mit so hohen Ansprüchen wie Alex würde sich nur in eine Frau verlieben, die in jeder Hinsicht perfekt war.
    Und er liebte sie wirklich, das war überdeutlich gewesen. Die Leidenschaft in seiner Stimme, die ungezügelte Reaktion seines Körpers, seine Sehnsucht – diese Frau musste die Liebe seines Lebens sein.
    Cass löste sich von der Tür und ging langsam ins Bad, wo sie lange in den Spiegel starrte und an Reese dachte. Sie hatte ihren Mann sehr respektiert und ihn als Freund und geschäftlichen Berater geschätzt. Außerdem schuldete sie ihm viel und war deshalb bereit gewesen, ihm alles zu geben.
    Aber geliebt hatte sie ihn nicht. Jedenfalls nicht mit solcher Kraft und Leidenschaft, wie Alex seine „Wunderbare“ liebte.
    Reese war zwanzig Jahre älter gewesen als sie und hatte schon zwei Ehen hinter sich gehabt. Dennoch hatte sie Ja gesagt, als er ihr einen Antrag machte – weil sie sich nach einer schweren Kindheit nach einem Zuhause, einer Familie und einem sicheren Hafen sehnte. Sie wusste, dass Reese sie immer beschützen und für sie da sein würde – obwohl ihr bald der Verdacht gekommen war, dass er auf seinen Segeltörns regelmäßig fremdging.
    Es lag wohl einfach in seiner Natur. Er war ein großer Bewunderer von Schönheit, und was ihm gefiel, das wollte er besitzen. Firmen. Kunst. Boote. Häuser.
    Frauen.
    Immerhin war er diskret gewesen. Doch als sie schließlich einen Beweis für seine Seitensprünge bekam, hatte es sie nicht sonderlich überrascht. Und sie hatte ihn nicht zur Rede gestellt, sondern einfach darüber hinweggesehen.
    Heute verstand sie das nicht mehr. Andererseits hatte es sie vielleicht wirklich nicht besonders gestört. Sie empfand eben keine Leidenschaft für ihn, sondern Freundschaft.
    Sie vermisste ihn, sie trauerte um ihn – und darum, dass sie trotz aller Versuche einfach nicht schwanger geworden war.
    Aber er war nicht die Liebe ihres Lebens gewesen.
    Unwillkürlich dachte sie an Alex. Wie würde es sich anfühlen, von einem Mann so geliebt zu werden? Von einem Mann, der nur sie wollte. Für den es keine andere gab und der sich leidenschaftlich nach ihr sehnte, wenn sie nicht bei ihm war …
    Das musste wirklich was Besonderes sein.
    Cassandra konnte lange nicht einschlafen.
    Am nächsten Morgen erwachte Alex leicht
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