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Liebe, Tod und Selbsttherapie

Liebe, Tod und Selbsttherapie

Titel: Liebe, Tod und Selbsttherapie
Autoren: Gerry Stratmann
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aus meinem Leben!“
    Bei jedem Satz rammte Falk das Messer tief in den Leib seines Erzeugers.
    In die fetten Schenkel.
    Den noch unverletzten Oberarm.
    Den wabbeligen Bauch.
    Das spritzende Blut besudelte ihn von oben bis unten.
    Er bemerkte nichts davon. Rote Wellen wogten vor seinen Augen, in seinem Hirn. Blindwütig schlug er um sich, ließ all seinen Schmerz, seine Qual an dem hängenden Körper aus.
    Die Schreie seines Opfers wurden leiser und leiser.
    Die Augen trübten sich.
    Bevor der Schweinehund seinen letzten Schnaufer tat, rammte Falk die breite Klinge tief in dessen Herz.

    Mehrere Minuten verharrte er still. Die Hand immer noch verkrampft um das Heft des Messers geschlossen.
    Blutbesudelt und schwer atmend.
    Als er aus seiner Starre erwachte, betrachtete er verstört das Werk seiner Zerstörung. Mein Gott, was hatte er da angerichtet? Sein Blick war verschwommen und verwundert stellte er fest, dass er weinte.
    Tief horchte Falk in sich hinein.
    Fühlte er sich besser? War er endlich frei?
    Nein! Seltsamerweise empfand er Trauer.
    Er war mit dem Willen zu töten losgezogen, doch hatte er immer wieder leise Zweifel an der Richtigkeit seiner Handlungen verspürt.
    Hätte dieser Idiot den Mund gehalten, könnte er noch leben.

    Mit brüchiger Stimme brachen die, ihn schon sein ganzes Leben verfolgenden, Fragen heraus: „Warum konntest du mich nicht lieben? Was war falsch an mir? Du warst doch mein Vater.“
    Antworten würde er niemals erhalten.
    Selbsttherapie war aber auch keine Lösung.

    Falk zog das Messer aus dem toten Körper, nahm den großen Benzinkanister vom Tisch und übergoss die Leiche damit. Danach schritt er die Wände der Lagerhalle ab, öffnete die dort deponierten Kanister, trat sie um, damit sich ihr Inhalt über den Boden ergoss.
    Nachdem er sein Werk vollendet hatte, schritt er zum Ausgang. Vor der Tür zündete er einen Fetzen Stoff an und warf ihn in den Raum. Sofort griffen die Flammen um sich.
    Falk rannte zu seinem Wagen, warf mit fliegenden Fingern den Motor an und gab Vollgas.
    Im Rückspiegel sah er, dass sich die Lagerhalle, genau wie sein Inneres, in ein brennendes Inferno verwandelte …

    ENDE
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