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Liebe - stürmisch wie Herbstwind

Liebe - stürmisch wie Herbstwind

Titel: Liebe - stürmisch wie Herbstwind
Autoren: Maxime Sullivan
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dass es nichts Persönliches sei.“
    Minutenlang schwieg Erica. „Verstehe“, erklärte sie dann leise.
    Hatte sie zu viel gesagt? Prüfend sah Samantha Erica an. Offenbar zog die Freundin bereits ihre Schlüsse.
    Doch dann drückte Erica ihr noch einmal die Hand und lächelte strahlend. „Weißt du, was ich immer mache, wenn ich schlechte Laune habe? Ich kaufe mir irgendetwas Schönes. Wie wär’s, wenn wir nach dem Lunch zusammen in die Stadt fahren und du dir ein Kleid für heute Abend kaufst?“
    „Danke, es ist sehr lieb, dass du mich aufmuntern willst, aber ich habe bereits zu viele Klamotten im Schrank. Außerdem muss ich noch was tun. Wie du selbst gehört hast, legt Blake besonderen Wert darauf, dass ich das Geld auch verdiene, das er mir zahlt.“
    „Ach was. Außerdem glaube ich, dass deine Kleider vielleicht nach Las Vegas passen, nicht aber nach Aspen. Und es kann Blake gar nicht schaden, wenn er mal ein paar Stunden ohne dich auskommen muss.“ Sie zwinkerte Samantha fröhlich zu. „Er hat auch noch etwas gutzumachen, so ekelhaft, wie er vorhin war.“
    Unwillkürlich musste Samantha schmunzeln. „Dennoch, es ist keine gute Idee.“ Vielleicht hatte sie Blake heute schon etwas zu viel zugemutet.
    „Wieso denn nicht? Du willst doch gut aussehen, wenn du heute Abend mit Joel ausgehst, oder etwa nicht?“
    „Doch, das schon.“ Samantha zögerte. War es nicht ihre Absicht gewesen, Blake eifersüchtig zu machen? Dann sollte sie nicht gleich beim ersten Versuch aufgeben. „Okay, ich komme mit.“
    „Dann wollen wir ihm mal ein bisschen Feuer unterm Hintern machen, falls er das braucht“, sagte Erica lachend.
    Samantha reagierte nicht darauf, aber beide wussten, dass Erica sich auf Blake und nicht auf Joel bezog. „Einverstanden. Schließlich habe ich nichts zu verlieren.“
    „Das hört sich schon besser an. Ich hole dich dann nach dem Lunch ab.“ Erica stand auf. „Ich will nur noch mal eben nach der verbrannten Hand sehen. Bis später!“
    Nach dem Lunch wurde Blakes Laune nicht gerade besser, als er sah, dass Erica Samantha abholte, um mit ihr einkaufen zu gehen. Es ging offensichtlich um ein Kleid für diesen Abend, wenn Samantha mit Joel ausging!
    Erica! Die Halbschwester war hübsch und intelligent, aber anders als die Geschwister war Blake nicht sehr begeistert von diesem Familienzuwachs. Irgendwie traute er ihr nicht. Natürlich hatte sie sein schlechtes Benehmen vom Morgen als Waffe gegen ihn verwandt, und ihm blieb gar nichts anderes übrig, als Samantha gehen zu lassen.
    Samantha, über sie sollte er sich eher Gedanken machen als über Erica. Nachdenklich ließ er sich in den Sessel zurückfallen. Als er an diesem Morgen aufgewacht war, war er fest entschlossen gewesen, sie mit seinem Charme zu betören. Das war ja schließlich der Plan, oder? Doch dann war alles anders gekommen. Erst hatte er den Zettel gefunden, auf dem gestanden hatte, dass sie bereits zum Frühstück gegangen sei – was sie noch nie getan hatte! Immer hatte sie auf ihn gewartet!
    Dann hatte er sie in der Cafeteria überrascht, gerade als sie sich mit einem Mann verabredete, ausgerechnet mit diesem Joel Remy, diesem Gigolo! Das war ja fast schlimmer, als wenn sie mit einem der Skilehrer ausgehen würde. Wusste sie nicht, dass die Frauen bei diesen Typen Schlange standen?
    Was war denn bloß los mit Samantha? So kannte er sie ja gar nicht. Wollte sie sich rächen, weil er auf der Kündigungsfrist bestand? Das sah ihr gar nicht ähnlich. Aber wer weiß, sie war schließlich auch nur eine Frau. Wahrscheinlich hatte sie beschlossen, noch eine kleine Abschiedsaffäre zu haben, nur um ihn zu ärgern.
    Die Vorstellung, wie Samantha sich mit einem Mann im Bett vergnügte, trieb ihm die Röte in die Wangen. Nein, das durfte nicht geschehen. Er musste es verhindern. Denn er war sicher, sie würde es hinterher fürchterlich bereuen.
    Und wenn sie schon unbedingt mit jemandem ins Bett gehen musste, dann könnte doch auch er es sein. Schließlich war er es, mit dem sie in den letzten Jahren eng zusammengearbeitet hatte. Er kannte sie, zumindest hatte er das bisher geglaubt. Deshalb würde er auch gut zu ihr sein. Er musste sie unbedingt vor sich selbst schützen, bevor sie einen schlimmen Fehler beging.

3. KAPITEL
    Als Samantha die Treppe herunterkam, die Abendtasche unter dem Arm und den leichten Kaschmirmantel über die Schultern gehängt, zögerte sie kurz. Zwar hatte sie gehofft, Blake zu begegnen, bevor sie das Haus
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