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Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis

Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis

Titel: Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis
Autoren: Kathie Denosky
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nicht?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich werde es auch nicht in den Buchladen schaffen. Ich habe eine Verabredung außerhalb der Stadt, die ich nicht absagen kann.“
    „Wie lange wirst du denn unterwegs sein?“, fragte sie. Kälte breitete sich in ihrer Brust aus.
    „Vermutlich …“ Er gähnte. „… bis Montag.“
    Noch nie hatte Daniel an einem Wochenende ein Arbeitstreffen gehabt. „Hat sich das kurzfristig ergeben?“
    Er nickte. „Ich habe einen alten Collegefreund getroffen, den ich seit Jahren nicht mehr gesehen habe. Wir haben jede Menge nachzuholen.“
    Lily löste sich aus der Umarmung, richtete sich auf und schlug die Decke zurück.
    „Hey, wohin willst du denn?“, fragte er, als sie aus dem Bett sprang und sich ihren Morgenmantel schnappte.
    „Ich … hm, bin hungrig“, log sie. Als er Anstalten machte, mit ihr aufzustehen, schüttelte sie den Kopf. „Du musst morgen früh ins Büro. Leg dich hin und schlaf.“
    „Bist du sicher?“, fragte er und gähnte.
    Während sie den Gürtel zuzog, antwortete sie: „Kein Problem.“
    Auf dem Weg in die Küche klopfte Lilys Herz wie wild. Daniels Grund, nicht an der Buchpräsentation und am Familientreffen teilzunehmen, klang wie eine der faulen Ausreden, die ihr Vater für seine geheimen Wochenendfahrten benutzt hatte.
    Tränen schossen ihr in die Augen. Er wusste doch, wie wichtig die Ausstellung für sie war und dass sie ihn bei sich haben wollte. Wieso hatte er das Treffen mit seinem Freund nicht einfach auf das nächste Wochenende verschoben?
    Eigentlich hatte sie keinen Grund, an Daniels Worten zu zweifeln. Er hatte sie noch nie angelogen oder ihr Misstrauen erregt. Aber wie konnte sie sich sicher sein? Ihre Mutter hatte ihrem Vater schließlich auch jahrzehntelang vertraut.
    War es eine Überreaktion ihrerseits? Hatte die Tatsache, dass ihr Vater ein Doppelleben geführt hatte, sie zu empfindlich gemacht?
    Lily setzte sich an den Küchentisch und starrte auf ihre fest ineinander verschränkten Hände. Sie brauchte dringend einen Rat. Und nur eine Person war in der Lage, ihr dabei zu helfen, die Ängste abzubauen.
    Als sie einen Blick auf die Uhr an der Mikrowelle warf, sah sie, dass es mittlerweile viel zu spät für einen Anruf war. Doch sobald Daniel morgen früh auf dem Weg ins Büro war, wollte Lily zu der Frau fahren, die immer für sie da gewesen war, wenn sie Hilfe brauchte. Morgen würde sie mit ihrer Mutter sprechen.

9. KAPITEL
    „Momma, kann ich dich kurz sprechen?“, fragte Lily ihre Mutter, die in einem Buch vertieft auf der Couch saß.
    „Natürlich, Lily.“ Das Lächeln ihrer Mutter war so warmherzig, dass Lily sich gleich besser fühlte. „Was liegt dir denn auf der Seele, mein Schatz? Du siehst ja aus, als würdest du die Last der ganzen Welt auf deinen Schultern tragen.“
    Lily überraschte es nicht, dass ihre Mutter ihr ansah, wie bekümmert sie war. Schon immer hatte Elizabeth Kincaid intuitiv gespürt, wenn es ihren Kindern nicht gut ging und sie Hilfe brauchten.
    Nachdem Lily sich zu ihrer Mutter auf die Couch gesellt hatte, holte sie tief Luft. Wie sollte sie ihr die Frage stellen, ohne zu neugierig zu wirken? „Momma, hast du jemals geahnt, dass Daddy ein Doppelleben führt?“, fragte sie schließlich.
    Einen Moment lang schwieg ihre Mutter. Dann schloss sie das Buch, legte es beiseite und nahm Lilys Hände. „Ich denke, Lily, ganz tief in mir habe ich immer gewusst, dass das Herz deines Vaters nicht nur mir gehört. Aber ich glaube, dass er durchaus etwas für mich empfunden hat. Und ich weiß, dass er all seine Kinder von Herzen geliebt hat.“ Sie drückte Lilys Hand. „Wieso fragst du?“
    „Ich bin in Daniel Addison verliebt“, sagte Lily geradeheraus, weil sie nicht wusste, wie sie beginnen sollte.
    „Ich weiß, Darling“, sagte Elizabeth lächelnd. „Nenne es meinetwegen mütterliche Intuition, aber ich weiß schon lange, dass Daniel der richtige Mann für dich ist.“
    Lily schüttelte den Kopf. „Ich wünschte, ich wäre da so sicher wie du.“
    „Was lässt dich denn zweifeln?“, fragte ihre Mutter sanft.
    „Er glaubt, wir sollten heiraten, aber er liebt mich nicht“, sagte Lily und biss sich auf die Unterlippe, um zu verbergen, dass sie zitterte.
    „Oh, ich glaube, da irrst du dich, Darling“, erwiderte Elizabeth und nahm ihre Tochter in den Arm. „Übrigens finde ich es fantastisch, wieder Großmutter zu werden!“
    Lily seufzte. Sie hätte wissen müssen, dass sie ihrer Mutter
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