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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren
Autoren: Jude Deveraux
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dicken Bauch und den Perücken täuschen können. Ich habe ihn von Anfang an verdächtigt. «
    Mrs. Wentworth setzte heftig ihr Weinglas auf dem Tisch ab, und ihr Mann trat ihr unter dem Tisch gegen das Schienbein.
    »Gute Arbeit«, murmelte Mrs. Wentworth.
    Abigail war noch so benommen von der Neuigkeit, daß sie kein Wort redete. Jessica Taggert hatte am Ende also doch gewonnen. Sie hatte sich nicht nur einen Mann mit Geld geködert, sondern auch den begehrenswertesten Junggesellen dieser Dekade. Während sie, Abigail, sich mit einem Besuch pro Woche bei Ethan begnügen mußte, der sich immer noch im Wald versteckt hielt. Er war nicht in der englischen Armee — er war jetzt ein Flüchtling.
    »Ja, und ich werde ihn für das, was er getan hat, hängen lassen. Sobald die anderen Offiziere hier eingetroffen sind, wird er baumeln«, erklärte der Admiral.
    »Hier, Admiral«, sagte Mrs. Wentworth, »nehmen je sich doch noch eines von den frischen Hörnchen. Ich habe sie eigens für Sie gebacken. Haben je eine Ahnung, wann die Offiziere in Warbrooke eintreffen werden? «
    »Ende der Woche. Noch an diesem Samstagmorgen werde ich den Verräter aufhängen lassen. «
    Abigail entfernte blinzelnd ein paar Tränen von ihren Wimpern und barg dann das Gesicht hinter der Schulter ihrer Mutter, damit der Admiral es nicht sehen konnte. Sie fragte sich, was Jessica wohl in diesem Moment tat. Ihr Kopf ruckte hoch, und sie blickte ihre Mutter an. Jessica schmiedete Pläne. Das wußte sie so sicher, wie sie die Locken ihres eigenen Haares kannte.
    »Wir müssen die Montgomerys trösten«, murmelte Abigail. »Sie müssen am Boden zerstört sein. «
    »Ich hänge jeden auf, der sich in diese Sache einmischt«, prahlte der Admiral. »Wie ich hörte, pflegte dieser alte Mann, Sayer Montgomery, die Stadt zu regieren. Nun hat Warbrooke einen neuen Meister bekommen. «
    Mrs. Wentworth blickte auf ihren Teller hinunter.
    Eleanor traf sich um ein Uhr nachts mit Jessica und Nicholas auf dem Kai, als Nicks Schiff zurückkehrte. »Nun? « fragte sie so laut, wie sie es wagen konnte, als Nick die Gangway herunterkam. »Hast du es bekommen? «
    »Keinen Kuß? « neckte er sie.
    Eleanor warf einen vielsagenden Blick auf die todmüde Jessica, die hinter ihm stand. »Du hattest keine Probleme mit dem Schiffseigner? «
    »Sie haben Nick behandelt, als gehörte ihm das Schiff«, sagte Jess.
    »Alle Russen behandeln sich gegenseitig mit großem Respekt. «
    »Nur uns behandelst du so, als wären wir Abfall wie? « schnaubte Eleanor.
    »Hier, nimm das«, befahl Jess ihrer Schwester und händigte ihr einen großen Seesack aus.
    »Du hast es bekommen! «
    »Wir haben jeden Topf mit schwarzem Färbemittel aufgekauft, der in Boston zu haben war. Stehen alle bereit, um das Zeug zu verteilen? Wir haben nicht mehr viel Zeit. «
    »Wir sind bereit! « Eleanor legte Jessica die Hand auf den Arm. »Der Admiral hat den Prozeß auf morgen vorverlegt. Die Winde waren günstig, und seine Offiziere trafen einen Tag früher ein, als wir erwartet hatten. «
    »Dann müssen die Leute von Warbrooke eben die Nacht hindurch arbeiten«, sagte Jess mit fester Stimme.
    »Aber es wird nicht mehr trocken bis morgen früh«, begann Eleanor und hielt dann inne. »Dann müssen sie die Sachen eben naß tragen. Jess, hast du inzwischen wenigstens einmal geschlafen? «
    »Nein! Sie ist auf dem Deck über meinem Kopf die ganze Nacht hindurch auf und ab gewandert, daß ich ebenfalls nicht schlafen konnte«, stöhnte Nick.
    »Du siehst mir aber recht munter aus«, sagte Eleanor. Nick faßte sie um die Taille und zog sie an sich. »Komm, wir haben zu arbeiten. «
    Die ganze Nacht hindurch rannten die Taggert-Kinder von einem Haus zum anderen, schlichen sich im Schatten der Fassaden durch die Gassen, gaben flüsternd Anweisungen und Erklärungen.
    Die Wentworths erfüllten ihre Pflicht mit einer lärmenden Party für den Admiral und dessen Offiziersfreunde, die die Männer von allem ablenkten, was außerhalb ihrer vier Wände geschah.
    Jessica hatte Marianna Anweisung gegeben, ihren Ehemann zu beschäftigen. »Selbst wenn du mit ihm schlafen mußt«, hatte sie gesagt.
    Marianna war blaß geworden. »Ich glaube, ich schulde Alex diesen Dienst. Ich wünschte nur, ich hätte an ihn geglaubt. «
    »Ich wünschte, das hätte ich auch getan«, murmelte Jess.
    Eleanor hatte versucht, während Jessicas Abwesenheit Alexander zu besuchen. Doch die Wächter hatten ihr den Zutritt zu seiner Zelle
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