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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren
Autoren: Jude Deveraux
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wir. Seine Brüder und sein Vater waren stets bereit, mit anderen zusammenzuarbeiten; nur Alex hielt sich zu vornehm dafür. Seine Familie war die reichste in der Stadt, doch nur er hat sich etwas darauf eingebildet. «
    »Ah — deswegen hast du ihm damals den Hummer ins Gesicht geworfen, den er uns schenken wollte? Ich habe das nie begriffen, denn die ganze Stadt hat uns stets irgendwelche Sachen gebracht. «
    »Ja, damals, aber jetzt nicht mehr! « fauchte Jessica wütend. »Denn ich hasse es, von den mildtätigen Gaben anderer Leute zu leben! Nie genug Brot im Haus zu haben, nicht zu wissen, was du am anderen Tag deinen Geschwistern vorsetzen sollst. Und Pa, der alle neun Monate nach Hause kam, um Ma wieder zu schwäng... « Sie hielt mitten im Wort inne und holte tief Luft. »Alexander war der schlimmste von allen. Du hättest sein unverschämtes, hochmütiges Grinsen sehen sollen, wenn er uns einen Sack Maismehl brachte. Und wie er sich die Hose abwischte, wenn ein Taggert-Baby ihm zu nahe kam. «
    Eleanor lächelte. »Jess, jeder mußte sich die Hose, den Rock oder die Haare abwischen, wenn eines von unseren kleineren Geschwistern ihm auf den Leib rückte. Ich glaube, du bist nicht fair ihm gegenüber. Alexander war nicht besser oder schlechter als die anderen männlichen Mitglieder seiner Familie. Aber bei dem geringen Altersunterschied, der euch trennt, fühltest du dich mehr zu ihm als zu seinen Brüdern hingezogen... «
    »Ich fühlte mich zu ihm hingezogen? Mein Gott — ebensogut hätte ich mich mit einem Haifisch anfreunden können. «
    Eleanor verdrehte die Augen. »Er hat Patrick zu dem Posten eines Steward auf der Fair Maiden verholfen. «
    »Das hat er nur getan, um einen von uns Taggerts loszuwerden. Bist du so weit, daß wir jetzt gehen können? « »Ich bin schon seit zehn Minuten soweit. Komm, wir schließen einen Handel ab. Wenn Alexander tatsächlich der überhebliche Geizkragen ist, für den du ihn zu halten scheinst, werde ich dir in der nächsten Woche drei Apfelkuchen backen. «
    »Falls das eine Wette sein soll, habe ich sie schon so gut wie gewonnen. Ich bin sicher, er erwartet einen Handkuß von dir. Er soll ja in Italien gewesen sein, hat dort bestimmt den Papst besucht und ihm einige Tricks abgeschaut. Glaubst du, daß er parfümierte Unterwäsche trägt? «
    Eleanor überhörte die letzte Bemerkung ihrer Schwester. »Wenn ich die Wette gewinne, mußt du die ganze Woche über ein Kleid tragen und nett sein zu Mr. Clymer. «
    »Zu dem Kerl, der wie ein Fisch aus dem Halse stinkt? Egal. Ich werde auf jeden Fall gewinnen. Diese Stadt wird erleben, daß Alexander ohne seinen Vater und seine Brüder nur ein eitler, fauler und arroganter Nichtsnutz ist... « Sie wollte ihre Bewertung noch vertiefen, aber Eleanor schob sie zur Haustür hinaus und rief über die Schulter: »Wenn du nicht auf deine Geschwister aufpaßt, Nathaniel, ziehe ich dir die Hosen stramm — hörst du? «
    Als sie am Kai anlangten, hatte Eleanor große Mühe, Jessica am Arm festzuhalten. Denn Jess zählte ihr all die Dinge auf, die sie dort dringend zu erledigen habe: Die Netze müßten geflickt, die Segel repariert, die Taue gespleißt werden.
    »Ah, Jessica«, sagte Abigail Wentworth, als die beiden Taggert Schwestern auf den Kai hinaustraten, »du kannst es wohl kaum erwarten, Alexander wiederzusehen, nicht wahr? «
    Jessica wußte nicht, ob sie der jungen Dame eine Ohrfeige geben oder den Kai fluchtartig wieder verlassen sollte. Abigail war das zweithübscheste Mädchen in der Stadt, und sie haßte es, Jessica in dieser Hinsicht den Vortritt lassen zu müssen. Deshalb erinnerte sie Jessica bei jeder Gelegenheit daran, daß sie mit ihren sechzehn Jahren eine reife und willige Frucht, Jessica aber mit zweiundzwanzig schon saurer Wein in alten Schläuchen sei.
    Jessica schenkte ihr ein süßes Lächeln und wollte ihr gerade sagen, was sie ihrer Meinung nach war, als Eleanor ihren Arm nahm und sie von dem Mädchen wegzog.
    »Ich möchte nicht, daß ihr beiden euch heute streitet. Dies soll ein Freudentag für die Montgomerys sein, und das kann er nicht werden, wenn Sayer dich vom Pranger loskaufen muß. »Guten Morgen, Mistress Goddy! « rief sie mit süßer Stimme. »Da liegt ja das Schiff, mit dem Alex heimgekommen ist. «
    Jessica klappte die Kinnlade herunter, als sie den Logger sah. »Aber das hat ja einen viel zu schmalen Rumpf! Ich bin sicher, das verstößt gegen alle Statuten. Hat Pitman das Schiff schon
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