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Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)

Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)

Titel: Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)
Autoren: Unknown
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damit er heilen konnte.
    Die Ausmaße dessen, was sie getan hatte, ließen sie sich schwach fühlen. Wenn die Magie tat, was sie ihr gesagt hatte, würde Lucas sterblich werden. Als Mensch konnte er mit dieser Wunde auf keinen Fall überleben.
    Nein! Sie musste es zurücknehmen. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Wie sie ihren Wunsch abändern konnte. Sie starrte den Stein betäubt an, wartete darauf, dass ihr die Worte einfielen, als Cerdewellyns Hand über ihre eigene schlug. Er riss ihr den Stein aus den Händen und sagte: „Es ist noch nicht erledigt.“
    Cerdewellyn murmelte etwas in derselben uralten Sprache, die er benutzt hatte, um den Stein zu aktivieren, und sie fühlte, wie sich die Luft veränderte. Das Licht des Steins wurde für eine Sekunde schwächer, als ob er darüber nachdächte, was Cer gesagt hatte, und Val kam blitzartig in die Realität zurück.
    Valerie zog ihre Pistole, packte sie mit beiden Händen und richtete sie hastig auf Cerdewellyn, bevor sie abdrückte und ihm mehrmals in die Brust schoss. Blut spritzte von ihm weg, und der Einschlag warf ihn zurück. Der Stein flog aus seiner Hand, schlitterte über den Boden, und Valerie jagte ihn, während sie verzweifelt betete, dass sie nicht zu spät kommen würde.
    Die Sekunden, die sie brauchte, um den Stein zu erreichen, fühlten sich wie eine Ewigkeit an. Sie fühlte sich ungeschickt und langsam. Zeit war kostbar, das Zeitfenster, um den Wunsch zu ändern, schloss sich — sie konnte es fühlen. Sie ergriff den Stein und hielt ihn fest.
    „Heile Lucas!“, schrie sie ihn an. „Nimm ihm seine tödlichen Wunden!“
    Doch noch während sie sprach, verlor der Edelstein sämtliche Farbe, wurde reglos und mehr als leblos, wurde zu nichts weiterem als einem Stein. Panik durchfuhr sie. Und dann brach der Stein auf, und etwas wie Dunst stieg aus ihm auf, kräuselte sich aufwärts und dann nach außen wie Tentakeln. Der Dunst wand sich um sie herum, legte sich auf sie, als ob er einen Weg in sie hinein suchte, und dann glitt er hinein, schwamm durch ihr Blut und verwurzelte sich tief in ihren Zellen.
    Der Dunst machte sich an ihr zu schaffen wie ätherische Hände, die einen Knoten öffneten. Sie konnte genau sehen, was passieren würde. Dass die Magie ihre Ranken über die ganze Welt ausstrecken würde und sich von jeder existierenden magischen Kreatur lösen würde. Sie würde sich als erstes von den Neuesten lösen: von ihr, von Jack, von Rachel, von Marion und von Lucas. Diejenigen, die sie tot sehen wollten, würden für die längste Zeit mächtig bleiben. Zweifellos lange genug, um sie alle zu töten.
    Das war der Fehler an ihrem Plan, und der Grund, warum sich Lucas etwas Anderes hatte wünschen wollen. Aber Lucas war alt, der älteste existierende Vampir, und wer weiß, wie lange die Magie brauchen würde, um ihn zu erreichen, vielleicht würde er geheilt sein bis dahin. Er müsste es eigentlich sein. Und Cerdewellyn, der so alt war, dass er Lucas jung erscheinen ließ, wie lange würde es dauern, bis er sterblich wurde?
    Und dann wurde die Luft um sie herum klar, der Dunst war verschwunden, und sie fühlte sich... menschlich. Cerdewellyn hievte sich langsam auf die Beine, schmerzvoll, seine Kleidung blutbedeckt. Er schlang die Arme um seine Körpermitte, und purpurnes Blut pulsierte zwischen seinen Fingern. Er heilte vor ihren Augen.
    Lucas lag auf dem Boden, unfähig sich zu bewegen, und seine rechte Hand suchte verzweifelt nach seiner Klinge. Valerie dachte nicht darüber nach, was sie tat, sondern rannte mit gezogener Waffe zu Lucas hinüber, bereit, ihn auf Leben und Tod zu verteidigen.
    „Hast du sie verletzt?“, fragte Cer Valerie, als er einige Meter von ihr entfernt anhielt. Seine Stimme nahm einen tiefen Tonfall an, sodass seine Worte ein Kratzen waren, wie die Fingernägel des Todes, die über eine Fensterscheibe glitten. Das hier war nicht der ruhige, gesammelte Cerdewellyn — das hier war ein verzweifelter Mann.
    „Es war sie oder ich“, antwortete sie, nicht willens ihm zu sagen, dass sie Virginias Kopf mit einem Stein eingeschlagen hatte. Das war etwas, das sie bis an ihr Lebensende verfolgen würde. Egal ob sich herausstellen würde, ob das in den nächsten zwei Minuten oder in 60 Jahren wäre, sie würde nicht vergessen, was sie ihr angetan hatte.
    Er suchte sie von Kopf bis Fuß ab, als ob er Virginia wie eine sichtbare Manifestation, die über Valerie lag, sehen könnte. Er lächelte sie spitzbübisch an: „Ich
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