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Liebe ist keine Katastrophe

Liebe ist keine Katastrophe

Titel: Liebe ist keine Katastrophe
Autoren: Stephanie Bond
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wenn du die bewusste Frage stellst. Bei deiner Mutter hat es jedenfalls bestens funktioniert.„
    Emory lachte. „Danke, Dad.„
    Cletis Maxwell zog die Taschenuhr hervor, die Emory als Kind immer bewundert hatte, und verzog bedauernd das Gesicht. „Tut mir leid, mein Junge, aber ich muss leider zurück zu meinen Patienten. Und du gehst jetzt besser zu Shelby, bevor sie von anderen erfährt, dass du hier bist. Ich nehme an, du wohnst in unserem Haus?„
    „Klar, Dad. Wir sehen uns dann später.„
    Sein Vater lächelte. „Viel Glück.„
    Donner grollte am Himmel, das Licht der Lampen flackerte ein paar Sekunden lang und ging kurz aus, dann wurde es wieder hell im Zimmer.
    „Sieht so aus, als bekämen wir gleich ein Unwetter„, sagte sein Dad.
    Emory setzte seine Kappe wieder auf. „Ich beeile mich lieber, bevor die Hölle losbricht.„
    Er ging schnell hinaus und hastete zu seinem Wagen. Besorgt schaute er in den Himmel, wo die dunklen Wolken in heftiger Bewegung waren und aussahen wie brodelnd kochendes Wasser.
    Bisher war der Tag nicht gerade gut verlaufen. Und so sauer, wie Shelby beim letzten Telefongespräch gewesen war, tat er vielleicht sogar besser daran, sich lieber den Gefahren von Mutter Natur auszusetzen.

4. KAPITEL
    Vergeblich schlug Shelby mit der Hand auf die Registrierkasse. Die Schublade ging trotzdem nicht auf. Frustriert schaute sie zu Thelma und fragte: „Ist mein Vater schon zurück?„
    „Hab ihn nicht gesehen.„
    Mitch kam eilig auf sie zu. „Shelby, die Kühlgeräte und Gefrierboxen sind aus.„
    „Hast du es schon mit den Kippschaltern im Sicherungskasten versucht?„
    „Zwei Mal.„
    „Die Telefonleitungen sind auch tot!„, rief Betsy von oben aus dem Büro.
    Fieberhaft dachte Shelby nach, was man in dieser Situation tun könnte. Für ein paar Sekunden hatte das Licht geflackert und war ausgegangen, dann hatten die Deckenlampen wieder geleuchtet. Aber der kurze Stromausfall hatte offenbar den meisten ihrer uralten Geräte den Rest gegeben. Sie konnten keine Käufe mehr an den Kassen registrieren, und spätestens in einer Stunde würden die verderblichen Waren anfangen, schlecht zu werden. Die Kunden standen in langen Schlangen und warteten ungeduldig darauf, vor dem heranziehenden Sturm nach Hause zu kommen. Ihre Einkäufe wollten sie aber auch nicht zurücklassen.
    Und alle schauten auf sie, als hätte sie allein die richtigen Antworten. Frustration stieg in ihr auf, und sie war kurz davor, in Tränen auszubrechen. Da merkte sie, dass alle Augen nicht auf sie, sondern auf etwas hinter ihr gerichtet waren.
    Was jetzt noch? Shelby drehte sich um und erwartete ein neues Problem, das auf ihre Entscheidung wartete.
    Ihr Herz machte einen Satz.
    An der Tür stand Emory in seiner Dienstuniform; groß, sonnengebräunt und herzzerreißend attraktiv, mit einem Strauß roter Rosen in der Hand.
    Sie stürzte sich in seine offenen Arme, konnte kaum glauben, dass er es wirklich war. Er küsste sie zärtlich, aber trotz ihrer offenkundigen Leidenschaft nahmen sie Rücksicht auf das Publikum im Supermarkt. Die Zuschauer lachten und klatschten, als die beiden sich schließlich widerstrebend trennten.
    „Überraschung„, sagte er leise und reichte ihr die Blumen.
    Shelby bedankte sich, dann fasste sie sich verlegen an die Haare. „Du siehst so gut aus und ich so schrecklich.„
    „Du bist wunderschön„, sagte er und schaute sie intensiv an.
    Bei ihm hatte sie sich immer schön gefühlt, fiel ihr wieder ein. Dann schlug sie auf seine Brust. „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du kommst?„
    „Es war alles ganz kurzfristig.„
    „Wie lange bleibst du zu Hause?„
    „Fünf Tage.„
    Sie lächelte erfreut. Nach der langen Trennung erschienen ihr fünf Tage wie eine Ewigkeit. „Das ist ja großartig! Kommst du heute Abend zum Essen?„
    Auf einmal sah er enttäuscht aus. „Sicher, aber ich hatte gehofft, wir könnten jetzt gleich hier weg, Kleines.„
    Shelby biss sich auf die Lippe. „Tut mir leid, aber ich kann jetzt nicht gehen. Der Strom war weg, alles ist aus und Daddy ist nicht hier.„
    „Kann sich nicht jemand anders darum kümmern?„
    „Nein, er verlässt sich auf mich.„
    Emorys Mundwinkel bogen sich nach unten. „Wie immer.„
    Sie fühlte wieder Ärger in sich aufsteigen, und ihr fiel der Grund wieder ein, warum sie bei ihrem letzten Telefonat entnervt aufgelegt hatte. Sie trat einen halben Schritt zurück. „Nicht böse sein, Emory, aber ich trage hier die
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