Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel
Autoren: Susanne McCarthy
Vom Netzwerk:
antwortete sie. “Dieser Mann ist wie eine Schlange, und das ist für eine Schlange kein schmeichelhafter Vergleich.” Der Appetit war ihr vergangen. Sie trank ihren Kaffee aus und stand auf, ohne ihr Frühstück zu beenden.
    Die Privaträume der Familie lagen im oberen Stockwerk des Kasinos, dort, wo früher der Lagerverwalter gewohnt hatte. Natasha teilte die Wohnung noch mit Lester - irgendwie war bisher keiner von ihnen dazu gekommen auszuziehen. Aber da auch keiner von ihnen viel Zeit dort verbrachte und sie sogar ihre Mahlzeiten im Klubraum einnahmen, war das nie ein Problem gewesen.
    Aber jetzt, während sie die enge Treppe hinaufging, schnitt Natasha ein Gesicht. Vielleicht war es Zeit, das Thema anzusprechen, dass einer von ihnen seine Bleibe besser woanders haben sollte.
    Ich muss schwimmen, um meine innere Anspannung loszuwerden, beschloss sie. Sie zog sich um, schlüpfte in einen Badeanzug und zog T-Shirt und Shorts darüber an. Sie nahm Sonnenschutzcreme und ein Handtuch, einen breitkrempigen Hut und ein gutes Buch, lief die Hintertreppe hinunter, an der Küche vorbei und hinaus in die helle Morgensonne.
    Der Strand war um diese Zeit überfüllt, aber sie kannte noch einen anderen, der versteckt lag, nur zehn Minuten Fußweg zwischen den Bäumen hindurch. Er war ziemlich klein, deshalb verirrten sich nur selten Leute dorthin, und gewöhnlich konnte sie sicher sein, ihn ganz für sich allein zu haben. Sie schwang sich den Rie men ihrer Strohtasche über die Schulter und ging los, den Pfad entlang, der an den Strandhäusern vorbei, hinauf und über einen dunklen Felsvorsprung führte, und dann hinunter zu der von Bäumen geschützten Bucht mit dem einsamen Flecken aus weißem Sand, den das türkisblaue Wasser des Karibischen Meers überspülte.
    Um diese Zeit am Morgen war das Wasser durch die Sonne schon angenehm warm. Sie schwamm eine Weile mit ruhigen, kraftvollen Zügen, tauchte unter die glitzernde Oberfläche zu den Felsgrotten und Korallenbänken, wo Schwärme leuchtender Fische umherschossen, bis sie sich allmählich entspannte und eine angenehme Müdigkeit sie überkam.
    Der winzige Strand war noch immer leer, als sie aus dem Wasser stieg. Sie rubbelte sich mit dem Handtuch das Haar trocken, schob es unter den Sonnenhut, breitete das Handtuch unter einem Felsen aus, cremte sich ein, setzte die dunkle Brille auf, ließ sich nieder und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Felsen, um so das Glück der Abgeschiedenheit und ein gutes Buch zu genießen.
    Ungefähr eine Minute lang. Sie hatte kaum eine halbe Seite gelesen, als die morgendliche Stille plötzlich durch einen lauten, dumpfen Schlag gestört wurde. Sie sah auf und erblickte eine große, vertraute Gestalt, die unter den Bäumen auftauchte, ein Windsurfbrett ungeschickt unter dem Arm haltend. Sie stieß einen sehr undamenhaften Fluch aus, beugte den Kopf tief über das Buch und schirmte das Gesicht mit ihrer breiten Hutkrempe ab.
    Verdammt! Jeder Eindringling in ihren friedlichen Zufluchtsort wäre ihr unwillkommen gewesen - aber wenn es schon sein musste, warum, um Himmels willen, ausgerechnet HughGarratt…?
    “Hallo, nanu, wen haben wir denn da”, begrüßte er sie gut gelaunt, “was für eine nette Überraschung!”
    “Sie sagen es.” Ihr Ton hätte den meisten Männern einen ordentlichen Dämpfer verpasst.
    “Ich störe Sie hoffentlich nicht?” fragte er höflich - wobei sein amüsierter Tonfall keinen Zweifel daran ließ, dass er sehr wohl wusste, dass er sie störte. Und eigentlich hätte es sie auch gar nicht überrascht, wenn er genau mit dieser Absicht hierher gekommen wäre.
    “Nicht im Geringsten”, antwortete sie, ohne von ihrem Buch aufzublicken.
    “Ich wollte mich hier unten ein bisschen im Surfen üben”, vertraute er ihr in entwaffnender Offenheit an. “Damit möglichst niemand sieht, wie lächerlich ungeschickt ich mich anstelle, bis ich den Dreh mal raushabe.”
    Sie sah auf und warf ihm durch ihre dunklen Brillengläser einen argwöhnischen Blick zu.
    “Sie haben es vorher nie versucht?”
    Er schüttelte den Kopf. “Leider nicht. Ich habe mir schon oft vorgenommen, es zu probieren, und da dachte ich, ich nutze die Gelegenheit, während ich hier bin.”
    “Na, dann lassen Sie sich nicht aufhalten.” Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Buch und tat ihr Möglichstes, ihn zu ignorieren, während er sein verblichenes T-Shirt auszog und einen außergewöhnlich muskulösen, bronzefarbenen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher