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Liebe im Spiel

Liebe im Spiel

Titel: Liebe im Spiel
Autoren: Susanne McCarthy
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aus.
    “Jürgens, du solltest besser den Krankenwagen rufen - und die Polizei”, sagte Hugh mit grimmiger Miene. “Und sag ihnen, sie sollen sich beeilen.”

    Einige Stunden später, nachdem Debbie von der Ambulanz und Lester von der Polizei abgeholt worden waren, hatten sie dem aufgeregten Kasinopersonal Bericht erstatten und die Leute beruhigen müssen. Der Mond stand hoch am Himmel, als sie aus dem Taxi stiegen, das sie vom Kasino zu der abgelegenen kleinen Bucht gebracht hatte, wo The Kestrel ruhig vor Anker lag.
    Natasha blieb einen Moment stehen und blickte zu der silbernen Mondsichel hinauf, während Hugh das Taxi bezahlte. Dann stand er hinter ihr, legte ihr den Arm um die Taille und lächelte auf sie herab. “Woran denkst du gerade?” fragte er leise.
    “Oh … nur daran, dass der Mond in der Nacht, als du nach Spaniard’s Cove gekommen bist, genauso ausgesehen hat wie jetzt, nur stand die Sichel andersherum. Ich kann es nicht glauben, was in dieser kurzen Zeit alles passiert ist.”
    “Das stimmt. Aber jetzt können wir aufatmen.”
    “Ja.” Sie drehte sich zu ihm um, legte ihm die Arme um den Nacken und schmiegte sich eng an ihn. “Als du mich beiseite gestoßen hast, heraus aus der Schusslinie … da habe ich gedacht… du seist…” Ein Schauder überlief sie, und sie drückte sich noch fester an ihn, atmete wieder diesen feinen Moschusduft ein, der so männlich war und so betörend. “Wenn er dich getötet hätte…”
    Er hauchte ihr einen Kuss auf die bebenden Lider, küsste die Tränen von ihren Wimpern.
    “Scht… Alles ist gut. Es ist vorbei. Und wir haben uns und den Rest unseres Lebens.”
    “Ja …” Sie blinzelte die Tränen weg, öffnete die Augen und sah zu ihm auf. “Das haben wir, nicht wahr?”
    “Glaubst du das jetzt endlich?” fragte er ernst.
    “Ja.” Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und öffnete leicht die Lippen, bereit für seinen Kuss.
    All ihre Zweifel waren verschwunden, zerstört durch den Knall eines Gewehrschusses. Den Rest ihres Lebens … Ja, jetzt wusste sie, dass Hugh es ernst gemeint hatte. Die Wahrheit lag in seinem Kuss, einem Kuss von tiefer Zärtlichkeit, der das Versprechen in sich barg, für die nächsten fünfzig Jahre liebevoll für sie zu sorgen, bis zu ihrer goldenen Hochzeit und darüber hinaus.
    Und dasselbe Versprechen gab sie ihm, eng an ihn geschmiegt … bis das Feuer der Leidenschaft erneut entflammte, ihr Atem stoßweise ging und drängend. Dann wurde das Mondlicht unter den rauschenden Palmen am weißen Sandstrand viel zu verführerisch, um ihm noch länger zu widerstehen.
    Etwa eine Stunde später schlenderten sie Hand in Hand am Wasser entlang, barfuss, und ließen sich die kleinen Wellen über die Füße schwappen. Das silbrige Mondlicht spiegelte sich auf der Meeresoberfläche wie Millionen Sterne am samtblauen, mitternächtlichen Himmel.
    “Ich muss zugeben, dass es nicht ganz die Antwort war, die ich auf einen Heiratsantrag erwartet hatte”, sagte Hugh und lachte leise. “,Ich möchte dir keine Unannehmlichkeiten bereiten!’”
    Jetzt lachte auch Natasha und sah glücklich zu ihm auf. “Ich hätte niemals gedacht, nicht eine Sekunde lang, dass du mich tatsächlich heiraten wolltest.”
    “Ich weiß. Mit diesem Stiefvater als Vorbild für männliche Unbescholtenheit überrascht es mich eigentlich nicht, dass es dir schwer fiel, mir zu vertrauen.”
    Lächelnd schüttelte Natasha den Kopf. “Ich hatte Angst davor, dir zu vertrauen. Ich habe nicht geglaubt, dass es von Dauer sein könnte. Das alles habe ich so viele Male im Kasinobetrieb beobachtet - Männer, denen es ein hübsches Gesicht angetan hatte. Dann, nach einem Jahr, waren sie gelangweilt und suchten sich Abwechslung. So als würde man sich ein Buch aus der Bibliothek ausleihen und es zwei Wochen später wieder zurückbringen. Von Liebe hatte ich mir mehr erwartet.”
    Er lachte, hob ihre Hand an die Lippen und drückte einen Kuss auf den Goldring an ihrem Finger. “Nun, das ist jetzt alles nicht mehr wichtig. Abgesehen von der armen Debbie, ist die Sache gut ausgegangen.”
    “Ja. Und selbst Debbie schien die Kugel in der Schulter nicht allzu viel auszumachen, jetzt, da Lester endlich eingesehen hat, dass er sie wirklich liebt. Und da er nun im Gefängnis sitzt, weiß sie jedenfalls immer, was er gerade treibt”, fügte sie leicht amüsiert hinzu.
    Das Wasser umspülte ihre nackten Füße, und der Sand kitzelte sie unter den Zehen, als es zurückflutete.
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