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Liebe auf eigene Gefahr Roman

Liebe auf eigene Gefahr Roman

Titel: Liebe auf eigene Gefahr Roman
Autoren: Emma McLaughlin
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nach der Vertrautheit Burlingtons meldet sich wieder. »Eigentlich schon im Juli.«
    »ICH SEHE EUCH NICHT HÜPFEN!«
    »Herzlich willkommen in Croton Falls.« Mit einer Grimasse lässt Laura langsam ihre von Gänsehaut bedeckten Ellenbogen unter die Wasseroberfläche sinken. »Wir haben sogar eine Bowling-Halle mit dreizehn Bahnen und einen Pizza Hut – mit Salatbar.« Plötzlich sehen wir nichts mehr, weil zwei Jungen uns mit Wasser bespritzen, sodass wir klatschnass werden.
    »Hübsche Nippel!«, rufen sie höhnisch lachend.
    »Ihr seid so beschränkt!«, gibt sie zurück und spritzt ebenfalls.
    » Laura! «, bellt der Turnlehrer. » Weniger quatschen und mehr hüpfen! «
    Mit zusammengekniffenen Augen liefert Laura ihre goldenen
Zöpfe der schwappenden Strömung aus und reckt die Faust in die Luft.
    Aus Solidarität reiße ich meine Faust ebenfalls hoch.
     
    »Gib her.« Laura räumt einen Stapel Zeitschriften zur Seite, nimmt mir das Tablett ab und stellt es auf den gläsernen Couchtisch des Hellerschen Wohnzimmers. Nachdem sie sich eine orangefarbene Käselocke in den Mund geworfen hat, lässt sie sich auf den schokofarbenen Flauschteppich fallen, rollt auf den Rücken und zielt mit ihrem nackten Zeh auf den abgenutzten Einschaltknopf des Fernsehers. Ich lasse mich erst einmal im Schneidersitz neben ihr nieder, weil ich nicht weiß, ob ich mich auch hinlümmeln soll oder lieber nicht. »Du hast also noch nie California Clan geschaut?«, fragt sie noch einmal und winkt nach der Chipstüte, die ich ihr reiche, während kitschige Geigenklänge den Raum erfüllen.
    »Meine beste Freundin Megan in Burlington hat MTV, deshalb schauen wir eigentlich nur das …« Ich halte inne, weil das Telefon auf einem der Lautsprecher neben uns anfängt zu klingeln.
    Laura leckt sich den Käse von den Fingern und beugt sich mit orange gefärbten Mundwinkeln über mich, um den Telefonhörer abzunehmen. »Hallo?«
    Ich ergreife die Gelegenheit, um mich unbeobachtet umzuschauen, und streiche über die lila Mähne eines Plastikponys, das hinter mir in einem verlassenen Gehege in einem mit Brettspielen vollgestopften Bücherregal steht. Dann knallt Laura den Hörer so plötzlich auf, dass ich vor Schreck die in allen Regenbogenfarben schillernde Reihe von Pferden umstoße. Während ich sie wieder aufstelle, beobachte ich, wie sie ein Kissen in ihren Schoß zieht, es zusammendrückt und auf den Bildschirm starrt, ohne irgendetwas wahrzunehmen. Auf dem Bildschirm räkelt sich gerade ein Pärchen in einem
champagnerglasförmigen Whirlpool und macht Werbung für ein Flitterwochen-Hotel. »Also«, setze ich unsicher an, weil ich nicht weiß, was gerade passiert ist, und nicke, als wären wir mitten im Gespräch. »Äh … also Megan, in Burlington, ihre Tante schaut den ganzen Tag Seifenopern, und …« Ich verstumme, als sich Laura zu mir umdreht. »Was denn?«, frage ich. Weil ich die Neue bin, schalten sich sofort meine Alarmantennen ein.
    »Du redest über Burlington, als wärst du noch dort.«
    »Tue ich das?« Ich blicke auf mein Glas hinab und beobachte, wie die winzigen Luftbläschen zur Oberfläche steigen und zerplatzen.
    »Muss hart für dich sein, hier am Ende der Welt festzusitzen«, sagt sie unwirsch.
    »So toll ist Burlington auch nicht«, antworte ich schnell und versuche so zu klingen, als glaubte ich daran. »Ich laufe wahnsinnig gern Schlittschuh, und sie haben gerade die Eisbahn zugemacht. Und mein neues Zimmer hier ist bestimmt doppelt so groß wie mein altes – du solltest mal mit zu mir kommen«, sage ich abschließend und nehme einen langen, nervösen Schluck aus meiner Cola.
    Ein dickbauchiger Labrador schlendert herein und schnüffelt mit hochgezogenen weißen Augenbrauen am Tablett. »Schscht, Cooper!« Enttäuscht lässt er den Kopf hängen und trottet hinaus.
    Wieder klingelt das Telefon. »Willst du, dass ich drangehe?«, biete ich an, aber sie presst sich nur das Kissen an die Brust, während auf dem Bildschirm ein Mann in Rollkragenpullover und Anzug etwas von meganiedrigen Preisen schreit. Das Klingeln verstummt. »Laura? Stimmt irgendwas nicht?«
    Eine endlose Minute lang sieht sie mich an, während ihre Finger abwesend einen Faden zwirbeln, der sich vom Teppich gelöst hat. »Jeanine Matheson und ich waren beste
Freundinnen, bis sie am Ende des letzten Schuljahrs einfach aufgehört hat, mit mir zu sprechen.«
    »Warum?« Ich stelle mein Glas auf das mit Papierservietten ausgelegte Tablett. »Warum hat
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